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  Opferfamilien Bedrangen Erzbischof

Rheinische Post
September 24, 2007

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/483146

In der bayerischen Gemeinde Riekofen soll ein Pfarrer jahrelang Kinder missbraucht haben. Die Opferfamilien haben sich zusammengeschlossen und schwere Vorwärfe gegen das Erzbistum Regensburg erhoben. Der im Juli bekannt gewordene Missbrauchsfall sei nicht alleine zu sehen, sondern Ausdruck eines Systems.

Die Mutter eines der damals missbrauchten Jungen und Betroffene von zwei weiteren Altfüllen aus dem Bistum Regensburg warfen in einer Pressekonferenz im Riekofener Nachbardorf Oberehring dem Bistum schweres Versagen und Mitverantwortung im aktuellen Püdophilie-Fall vor.

Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Muller wies personliche Konsequenzen zuruck.

"Dass die Schuld nur beim Tüter liegt ist komplett widersinnig", erklürte Johanna D. Ihr Sohn war vor acht Jahren in Viechtach von dem jetzt wiederum beschuldigten Pfarrer missbraucht worden. Peter K. bekam 2004 vom Regensburger Bischof Gerhard Mäller wieder eine Gemeinde zugeteilt. Mäller lehnte bislang persönliche Konsequenzen aus dem Fall Riekofen ab.

Zuvor war Pfarrer Gottfried Dachauer in der mit rund 300 Glüubigen voll besetzten katholischen Ortskirche Riekofen als Nachfolger des beschuldigten Pfarrers Peter K. ins Amt eingefährt worden. Der 39-Jührige was am 30. August wegen des Verdachts von Kindesmissbrauch festgenommen worden. Schon im Jahr 1999 hatte sich der Seelsorger in seiner Vorgüngergemeinde Viechtach an zwei Jungen vergangen und war verurteilt worden.

Am Freitag hatte sich der umstrittene Bischof erstmals der Presse gestellt und schriftliche Erklürungen wiederholt. So sei die Wiedereinsetzung des straffülligen Priesters aufgrund eines positiven psychologischen Gutachtens erfolgt. Persönliche Konsequenzen hatte Mäller zuräckgewiesen: "Die Verantwortung fär die Tat trügt der Tüter." An der Amtseinfährung des neuen Gemeindepfarrers von Riekofen-Schönau nahm Mäller unter Verweis auf den Medienrummel nicht teil.

Das Fernbleiben des Bischofs kritisierten die Opfervertreter heute als Ausdruck einer unzureichenden Krisenbewültigung. Auch nach den drei bisherigen Missbrauchsfüllen in Georgenberg, Nittenau und Viechtach habe es in keinem Fall eine Entschuldigung seitens des Ordinariats gegeben.

"Das hat System", erklürte die betroffene Mutter Elke B. aus Georgenberg. Der katholische Diplomsozialpüdagoge Johannes Heibl von der Initiative gegen Gewalt erklürte, beim Umgang mit Missbrauchsfüllen ein "Nord-Säd-Gefülle" zu erkennen. Vor allem in Bayern verteidige und vertusche die Kirche solche Fülle in erster Linie, anstatt sich um die Opfer zu kämmern.

Heibl berüt die Opfer des Bistum Regensburg. Er beklagte, dass der Bischof Mäller im aktuellen Fall noch nicht das Gesprüch mit der Gemeinde gesucht habe: "Wenn er das nicht aushült, dann ist er falsch fär das Amt. Der muss hier verdammt nochmal erscheinen."

 
 

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