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  Staatsanwalt Ermittelt Gegen Georg Kerkhoff

By Peter Korall
West Deutsche Zeitung
January 7, 2010

http://www.wz-newsline.de/?redid=532542

Willich/Johannesburg. Es herrscht einiges Rätselraten und am Niederrhein schießen die Gerüchte bereits ins Kraut: Wo hält sich Pfarrer Georg Kerkhoff auf? Der gebürtige Willicher Geistliche hatte bekanntlich vor rund zwei Jahren seine Pfarre in Lobberich verlassen, um in der deutschen Gemeinde St.Bonifatius im südafrikanischen Johannesburg Missionsarbeit zu leisten. Das tat er bis vor einigen Wochen, seither ist er seiner Pflichten als Geistlicher enthoben, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn.

Das bestätigte Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung. „Die Vorwürfe werden rechtlich geprüft, danach wird entschieden, ob es ein Verfahren gibt." Welcher Art die Vorwürfe sind und wieso konkret die Staatsanwaltschaft in Johannesburg ermittelt, wollte Kopp nicht sagen.

Bei der Ausubung seines Berufs: Pfarrer Georg Kerkhoff segnet 2006 in Lobberich ein Feuerwehrfahrzeug ein. Zurzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft im sudafrikanischen Johannesburg gegen den Geistlichen. (Foto: Archiv)

Eines ist sicher: Georg Kerkhoff sitzt nicht im Gefängnis. Das wiederum bestätigt seine frühere Gemeinde in Südafrika im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch hier kein Wort zu dem Grund der Ermittlungen. „Wir hoffen, dass es bald vorbei ist mit dem Spuk", sagt Pfarrer Josef Hermann Lückertz, der Kerkhoff vertritt.

Die Stimmung in der Gemeinde sei entsprechend gedrückt. „Wenn man im Ausland in die Fänge der Justiz gerät, ist das immer ein Abenteuer", sagt Lückertz, der bereits in Italien gearbeitet hat. Der genaue Aufenthaltsort von Kerkhoff sei ihm nicht bekannt.

„Wenn man im Ausland in die Fänge der Justiz gerät, ist das immer ein Abenteuer."

Josef Hermann Lückertz, Pfarrer an St. Bonifatius in Johannesburg

Im deutschen Umfeld von Kerkhoff widersprechen sich die Meldungen: Mal heißt es, er habe Südafrika verlassen, dann wiederum soll er noch im Land sein.

Ganz so schnell wie sein Amtsbruder dies wünscht, wird die Geschichte möglicherweise aber nicht zu Ende sein, denn seine Teilnahme am Schützenfest hat Kerkhoff bereits abgesagt. Hier lässt er sich normalerweise immer blicken, egal wo er gerade arbeitet. Zuletzt war er 2007 mit von der Partie. Er ist selbst aktiver Schütze beim ASV, war vor zehn Jahren sogar Minister, als sein Bruder König war.

Georg Kerkhoff, der gerade 51. Jahre alt geworden ist, stammt aus einer bekannten Familie, die im Willicher Ortskern eine Bäckerei betreibt. Er hatte auch zunächst den Konditor-Beruf ergriffen und in diesem bis 1979 gearbeitet. Dann hatte er am Abendgymnasium das Abitur nachgeholt und in Bonn und München Theologie studiert.

Als Kaplan war er in Eschweiler-Dürwiß (Kreis Aachen) und St. Tönis. Anschließend wurde er Pastor in Kempen bei der Pfarrgemeinde Christ-König. Im September 2001 wechselte er als Pastor in die Pfarrgemeinden Hinsbeck (St. Peter) und Lobberich (St. Sebastian).

 
 

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