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  Ex-jesuitenpriester Gesteht Missbrauch an Berliner Gymnasium

AFP
January 30, 2010

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Canisius-Kolleg in Berlin

Hamburg — Im Skandal um den jahrelangen sexuellen Missbrauch von Schulern am Berliner Canisius-Kolleg hat einer der beschuldigten Priester die Vorwurfe bestatigt. Der fruhere Sportlehrer Wolfgang S. schrieb in einer vom "Spiegel" veroffentlichten Erklarung, er habe "jahrelang Kinder und Jugendliche unter pseudopadagogischen Vorwanden missbraucht und misshandelt". Der zweite Beschuldigte bestritt demnach samtliche Vorwurfe.

In dem Brief an seine ehemaligen Schuler schreibt der fruhere Sportlehrer und Jesuitenpater Wolfgang S. laut "Spiegel": "Was ich dir und euch angetan habe, tut mir leid. Und falls du fahig bist, mir diese Schuld zu vergeben, bitte ich darum." Das Schreiben ist demnach datiert auf den 20. Januar. Dem Magazin sagte der ehemalige Priester, er sei mit seiner Vergangenheit vor Gott und der Welt im Reinen.

S. trat dem Bericht zufolge 1992 aus dem Orden aus. Davor konnte er auch an anderen Jesuitenschulen in Deutschland Jungen missbraucht haben. Der ehemalige Pater war an der Hamburger Sankt-Ansgar-Schule und von 1982 bis 1984 in Sankt Blasien im Sudschwarzwald tatig gewesen. Das Gymnasium dort habe er verlassen mussen.

Der heute in Sudamerika lebende 65-Jahrige gab an, bereits 1991 seine "damaligen deutschen Provinzialoberen eingehend uber meine verbrecherische Vergangenheit informiert" zu haben. Auch der Vatikan sei laut S. uber die Verfehlungen im Bilde gewesen. Der heutige Provinzialrat der Jesuiten in Deutschland, Stefan Dartmann, sagte dem "Spiegel", dass der Orden Kenntnis von den Straftaten des Paters am Canisius-Kolleg hatte.

Der zweite Beschuldigte ist laut "Spiegel" der ehemalige Religionslehrer Peter R. aus Berlin. Der 69-Jahrige sei fur eine Stellungnahme nicht zu erreichen gewesen. Er habe die Vorwurfe vor Vertretern des Canisius-Kollegs bestritten.

Der Rektor des Canisius-Kollegs, Pater Klaus Mertes, hatte in einem am Donnerstag bekannt gewordenen Brief an 500 ehemalige Schuler geschrieben, dass mindestens zwei katholische Pater in den 70er und 80er Jahren die Straftaten begangen hatten. Bis Freitag meldeten sich laut "Spiegel" rund 20 ehemalige Schuler, die von sexuellen Ubergriffen durch Wolfgang S. und Peter R. berichteten. Das Berliner Landeskriminalamt nahm Ermittlungen auf.

 
 

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