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  Kolleg St. Blasien Will Vollständige Aufklärung Der Missbrauchsfälle

Berlin Online
February 2, 2010

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GERMANY -- Sankt Blasien (ddp-bln). Im Skandal um sexuellen Missbrauch durch ehemalige Lehrer der Berliner Ordensschule Canisius-Kolleg will der Rektor des Kolleg Sankt Blasien, Pater Johannes Siebner, ähnliche Vorwürfe gegen einen später an seine Schule gewechselten Pater rückhaltlos aufklären. Zu prüfen sei, «was da los war im Orden, dass so etwas passieren konnte», sagte Siebner am Dienstag auf ddp-Anfrage. Man müsse «nach hinten schauen» und «Trauerarbeit leisten». Zudem müssten heutige Schüler dazu erzogen werden, sich öffentlich zu beschweren, wenn ihnen Gewalt widerfahre.

Siebner sagte, es hätten sich inzwischen «mehrere Opfer» bei ihm gemeldet. Er wolle aber keine Zahlen nennen. Um welche Form der Gewalt es sich handelte, sagte Siebner mit Verweis auf den Opferschutz nicht. «Ich kann da nicht ins Detail gehen», betonte er. Es habe aber, wie er sagte, «erhebliche übergriffigkeit» gegeben. Die Fälle hätten sich über die zwei Jahre erstreckt, in denen der Priester Wolfgang S. an der Schule gewesen sei. Siebner selbst war damals nach eigenen Angaben Schüler, habe jedoch von übergriffen nichts mitbekommen.

Der Priester Wolfgang S. ist einer von zwei Beschuldigten im Skandal um sexuellen Missbrauch von Schülern beim Jesuiten-Orden. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der Lehrer für Deutsch, Religion und Sport auch an dem Kolleg im Schwarzwald tätig war. Wolfgang S. lehrte nach Angaben des Provinzials der Deutschen Provinz der Jesuiten, Stefan Dartmann, von 1975 bis 1979 am Berliner Canisius-Kolleg (CK) und von 1979 bis 1982 an der Sankt-Ansgar-Schule in Hamburg. Von 1982 bis 1984 war er am Kolleg in Sankt Blasien. 1985 ging er nach Chile und trat 1992 aus dem Orden aus. In Hamburg sowie in Baden-Württemberg war er in psychologischer Betreuung.

In einem Fragebogen zur Rückversetzung in den Laienstand hatte S. 1992 laut Dartmann selbst angegeben, dass es auch während seiner Zeit in Sankt Blasien sexuelle übergriffe gegeben habe. Diese hätten in einem «exzessiven körperlichen Bestrafungsritual» bestanden, nicht aber in Geschlechtsverkehr. Bei dem Fragebogen sei ihm Diskretion zugesagt worden. Das Papier sei nach Rom gesandt worden und liege mittlerweile unter Verschluss.

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The Rev. Johannes Siebner, who heads St. Blaise school, said minors were abused at the school by one of the former priests named in the Berlin scandal but he declined to say exactly how many victims have come forward. These incidents happened over the two years in which the priest Wolfgang P. was at the school.

Wolfgang P. when he left the Jesuit order in 1992 told the Jesuits that he had abused minors at St. Blaise but the incidents consisted of excessive corporal punishes and not sexual intercourse. The order promised him confidentially and the written record was sent to Rome where is now under wraps.

 
 

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