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  Bistums-kommission: Funf Verdachtsfalle Wegen Missbrauchs

By Hav Osnabruck
Neue OZ
March 2, 2010

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Heribert Gunther (links) und Generalvikar Theo Paul

Funf Falle sexuellen Missbrauchs hat ein vom Bistum Osnabruck eingerichteter Arbeitsstab zur Prufung entsprechender Vorwurfe zwischen 2002 und Februar 2010 an die Staatsanwaltschaft ubergeben. Drei davon wurden von Richter und Staatsanwalt mangels Beweisen eingestellt. Dies teilte der ehemalige Oberstaatsanwalt Heribert Gunther am Dienstag vor Journalisten mit.

Zwei Falle seien gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden; bei einem der beiden Vorkommnisse habe es sich um Beleidigung gehandelt.

Gunther ist Mitglied eines vierkopfigen Arbeitsstabes, der Vorwurfe sexuellen Missbruchs Minderjahriger durch Priester oder andere kirchliche Mitarbeiter des Bistums prufen soll. Diese Kommission hat der Osnabrucker Bischof Franz-Josef Bode im Dezember 2002 berufen. Ihre gehoren auch externe Experten an – unter anderem eine Frauenarztin. Darauf wies der Verwaltungschef des Bistums, Generalvikar Theo Paul, hin.

Aufklarung nach Kraften fordern

„Jeder einzelne Fall von Kindesmissbrauch war und ist ein schlimmes Verbrechen, dessen Aufklarung wir nach Kraften fordern“, betonte Paul. Das Bistum wolle nichts vertuschen. „Dabei muss Kirche in erster Linie immer an den Schutz der Opfer denken.“ Ihnen wurden Moglichkeiten zur Therapie angeboten. Der Generalvikar unterstrich, das Bistum gehe jedem Hinweis auf mogliche Missbrauchsfalle nach. „Wenn sich abzeichnet, dass sich ein Verbrechen ereignet hat, schalten wir die Staatsanwaltschaft ein.“

Paul sagte, das Bistum werde eng mit der von den Bischofen angekundigten zentralen Stelle fur Missbrauchsfalle bei der Deutschen Bischofskonferenz zusammenarbeiten. Die in letzter Zeit aufgedeckten Falle von Missbrauch „haben uns tief erschuttert“. Zugleich seien sie Anlass, auch den Umgang des Bistums Osnabruck mit derartigen Fallen zu uberprufen.

"Pravention ist der beste Opferschutz“

„Wirksame Pravention ist der beste Opferschutz“, betonte der Generalvikar. Bereits in den vergangen Jahren habe das Bistum bei der Berufseinfuhrung von Priestern und anderen kirchlichen Mitarbeitern Schulungsmodule zur Gestaltung von Nahe und Distanz im kirchlichen Beruf eingefuhrt. Auch in den Gruppenleiterschulungen fur Kinder- und Jugendfreizeiten werde das Thema behandelt.

Gunther erklarte, „nicht nur Kirche“ sei beim Thema sexueller Missbrauch tangiert. Gravierend sei er verbreitet bei Vatern, Brudern und Onkeln „ und das sind in der Regel keine Priester“. Einen Zusammenhang zwischen dem Zolibat und sexuellem Missbrauch gibt es nach den Worten des fruheren Staatsanwalts nicht.

 
 

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