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  Nach Mixa-Rücktritt: Weihbischof Grünwald übernimmt Diözese

Catholic News Agency
May 8, 2010

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Nach dem Rücktritt von Bischof Walter Mixa hat Weihbischof Josef Grünwald vorerst die Leitung der Diözese Augsburg übernommen. Er ist in diesem Amt kein Unbekannter.

Grünwald (73) wurde am Samstagnachmittag zum sogenannten Diözesan-Administrator der Diözese Augsburg gewählt. Ein Diözesan-Administrator übernimmt die Leitung eines Bistums, bis der Papst einen neuen Bischof berufen hat. In Augsburg wurde die Wahl nötig, nachdem Papst Benedikt XVI das Rücktrittsgesuch des bisherigen Bischofs Walter Mixa angenommen hatte. Mixa war wegen Misshandlungs- und Missbrauchsvorwürfen unter Druck geraten.

Grünwald nahm die Wahl nach Angaben des Bistums an. Seine erste Amtshandlung: Er ernannte den bisherigen Generalvikar der Diözese Augsburg, Domkapitular Prälat Karlheinz Knebel, zu seinem Ständigen Vertreter.

Der vorläufige Leiter des Augsburger Bistums will einen «Weg der inneren Heilung und des Neuanfangs» beginnen. Die Ereignisse um den zurückgetretenen Bischof Walter Mixa hätten die Diözese zutiefst belastet und gespalten, schrieb Grünwald in einem offenen Brief an die Mitarbeiter der Diözese Augsburg. «Viele Gläubige sehen dadurch ihr Vertrauen in die Kirche von Augsburg erschüttert. Diese Spaltung, die das ganze Bistum auseinanderzureißen droht, schadet unserer Kirche von Augsburg und ihrer Glaubwürdigkeit.»

Grünwald versprach, die Bistumsleitung werde auch weiterhin «an der zügigen und besonnenen, klaren und transparenten Aufarbeitung der gegen den Bischof erhobenen Vorwürfe mitwirken». Über die Zukunft von Bischof Mixa könne erst nach Prüfung und Klärung der Vorwürfe entschieden werden. «Wir stehen vor der großen und schwierigen Aufgaben, verloren gegangenes und beschädigtes Vertrauen wieder zu gewinnen. Dazu braucht es Zeit.»

Schon einmal das Bistum geleitet


Weihbischof Josef Grünwald hat das Bistum Augsburg schon einmal während einer Vakanz des Bischofsstuhls geleitet. Als im Juni 2004 der damalige Bischof Viktor Josef Dammertz mit Erreichen seines 75. Geburtstages aus dem Bischofsamt schied, hatte Grünwald das Bistum als Administrator übernommen und bis zur Berufung von Walter Mixa gut ein Jahr lang geführt. Er gilt als ein Mann des Ausgleichs und der bürgernahen Seelsorge. Er ist ein exzellenter Kenner des Bistums und dessen Besonderheiten und verfügt über große Erfahrungen im Umgang mit den unterschiedlichen Interessengruppen der Diözese.

Josef Michael Grünwald wurde am 22. August 1936 in Augsburg geboren. Von 1954 bis 1956 studierte er Philosophie an der Philosophischen Hochschule der Benediktiner in St. Stephan in Augsburg. Im Jahr 1960 wurde er zum Priester geweiht. Nach zwei Jahren Aushilfspriester in Welden wurde er bis 1964 Stadtkaplan in der Augsburger Pfarrei St. Max.

Danach begann seine Karriere an der Spitze des Bistums. Von 1964 an war er Domkaplan in Augsburg, im Oktober 1966 wurde er zum Domvikar und Sekretär des damaligen Generalvikars ernannt. Im November 1982 stieg er zum Domkapitular auf, elf Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Domdekan. Im Februar 1995 wurde er dann vom damaligen Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Augsburg ernannt. Auf Grünwald richten sich jetzt die Erwartungen, die Augsburger Diözese bis zur Ernennung eines neuen Bischofs zu befrieden und einen Neuanfang zu gestalten. (bo/lb)



 
 

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