BishopAccountability.org
 
  Mixa Fuhlt Sich Von Amtsbrudern Im Stich Gelassen

Welt
June 16, 2010

http://www.welt.de/aktuell/article8069544/Mixa-fuehlt-sich-von-Amtsbruedern-im-Stich-gelassen.html

Der ehemalige Augsburger Bischof Walter Mixa erhebt im Zusammenhang mit seinem Rucktritt schwere Vorwurfe gegen Amtsbruder. Die Erzbischofe Reinhard Marx und Robert Zollitsch seien zum Papst geeilt und hatten ihm „als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen", sagte Mixa. Stattdessen hatten sie bruderlicher sein mussen.

Der zuruckgetretene Augsburger Bischof Walter Mixa hat bestatigt, er habe sein Rucktrittsgesuch an den Papst wenig spater widerrufen. Er habe die „vorgefertigte Resignation“ nur unter Druck unterschrieben und seine Zustimmung dazu drei Tage spater zuruckgezogen, sagte Mixa der Zeitung "Die Welt“.

Nun erwagt er nach eigenen Worten, beim papstlichen Appellationsgericht ein Verfahren wegen des seiner Meinung nach erzwungenen Rucktritts anzustrengen. Dies sei „ein ganz guter Gedanke“, so Mixa. Im Juli wolle er Papst Benedikt XVI. auf dessen Einladung die Situation personlich erlautern.

Von den Mitbruder in der Deutschen Bischofskonferenz und im Bistum Augsburg zeigte sich Mixa tief enttauscht. Das Verhalten des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und des Munchner Erzbischofs Reinhard Marx "hatte bruderlicher sein konnen“, kritisierte er. Statt eines Rucktritts hatten sie ihm eine Auszeit nahelegen konnen, „bis alle Vorwurfe abschlie?end untersucht worden waren“. Allerdings hatten Zollitsch und Marx Mixa am 21. April offentlich eine Auszeit nahegelegt.

Der fruhere Augsburger Bischof raumte ein, korperliche Zuchtigungen in seiner Zeit als Heimseelsorger zu lange heruntergespielt zu haben. „Das war sicherlich ein Fehler, dass ich das nicht gleich, sondern erst so spat eingeraumt habe.“

Am meisten habe ihn verletzt, dass vor der Vorlage des vorbereiteten Rucktrittsgesuchs „uberhaupt nicht mit mir gesprochen worden war“, so Mixa. „Es war fur mich wie ein Feuerofen.“ Zudem warf er dem Augsburger Generalvikar und zwei Weihbischofen seiner fruheren Diozese vor, sie hatten „Hintergrundgesprache mit der Presse“ uber den Vorwurf sexuellen Missbrauch gegen den Bischof gefuhrt. „Da konnte ich oft die Welt nicht mehr verstehen.“

Die Anzeige durch die eigenen Mitarbeiter erklarte er damit, „dass ich kirchenpolitisch versucht habe, in einer kultiviert-konservativen Weise die Diozese zu leiten, auch durch meine Personalentscheidungen und Ernennungen von Anfang an, die nicht alle begeistert haben“. Weiter erklarte Mixa, er wolle „auf jeden Fall in irgendeiner Weise“ wieder in der Seelsorge tatig sein.

 
 

Any original material on these pages is copyright © BishopAccountability.org 2004. Reproduce freely with attribution.