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  Zollitsch Entschuldigt Sich Bei Missbrauchsopfern

SWR
July 9, 2010

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6626864/1a24o3u/

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat personliche Fehler im Umgang mit dem Missbrauchsskandal der Kirche eingeraumt. Es geht um Falle im badischen Oberharmersbach, denen er nach eigenen Angaben mit gro?erem Nachdruck hatte nachgehen mussen.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch

Laut Zollitsch, der Vorsitzender der katholischen deutschen Bischofskonferenz ist, hat das Erzbistum fruher als bisher zugegeben von den Missbrauchsfallen in Oberharmersbach erfahren. Als damaliger Personalreferent hatte er schon 1992 intensiver nach weiteren Opfern und das Gesprach mit Zeugen suchen sollen. "Dafur bitte ich Sie auch auf diesem Weg nochmals von ganzem Herzen um Verzeihung", teilte Zollitsch gestern nach einem Gesprach mit den Opfern des fruheren Gemeindepfarrers von Oberharmersbach mit. Dieser soll vor rund 20 Jahren Ministranten und andere Jungen sexuell missbraucht haben. 1991 wurde er lediglich in den Ruhestand versetzt; die Staatsanwaltschaft wurde nicht eingeschaltet.

Zugleich bedauerte Zollitsch eine Stellungnahme des Erzbistums vom Marz 2010: Das Ordinariat sei irrtumlich zunachst davon ausgegangen, es habe erst 1995 einen Hinweis auf Missbrauch in Oberharmersbach gegeben. Zollitsch hatte im Marz gegen ihn erhobene Vertuschungsvorwurfe zuruckgewiesen, aber schon damals die Opfer um Verzeihung gebeten.

Zwischenbilanz zu Missbrauchsfallen vorgstellt

Zeitgleich wurde bekannt, dass die Erzdiozese Freiburg in den vergangenen sechs Monaten Hinweise und Missbrauchsvorwurfe gegen 44 Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter aus den Jahren 1950 bis 2000 erhalten hat. Dies geht aus einer Zwischenbilanz des Freiburger erzbischoflichen Ordinariats hervor. In vier Fallen betreffen die Vorwurfe Ordenspriester, jeweils zweimal wurden Ordensbruder und Erzieher im Dienst der Erzdiozese beschuldigt.

Von den in den Hinweisen beschuldigten 36 Diozesanpriestern seien 16 verstorben und zwolf im Ruhestand. Vier Priester seien zur Zeit beurlaubt, zwei Anzeigen wurden derzeit gepruft und zwei weitere Hinweise lie?en sich bislang nicht einer Person zuordnen. In zehn Fallen sei die jeweilige Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden.

 
 

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