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	Nordelbien Setzt Ombudsfrauen Fur Missbrauchsopfer Ein The Welt July 20, 2010 http://www.welt.de/die-welt/regionales/hamburg/article8542349/Nordelbien-setzt-Ombudsfrauen-fuer-Missbrauchsopfer-ein.html Kirche fuhrt vier Disziplinarverfahren gegen Pastoren - Synode entscheidet Anfang 2011 uber Nachfolge von Bischofin Jepsen Kiel/Hamburg - Opfer von sexuellem Missbrauch in der Nordelbischen Kirche konnen sich kunftig an zwei Ombudsfrauen wenden. Mit ihrer Einsetzung reagiert die Kirche auf jetzt bekannt gewordene Missbrauchsfalle. Ansprechpartnerin in Schleswig-Holstein wird zum 1. August die Geschaftsfuhrerin im Kieler Institut fur Gewaltpravention des Frauennotrufs, Ursula Schele. Fur Hamburg ubernimmt die Aufgabe die fruhere Burgerschaftsdirektorin Ulrike Stapelfeldt. "Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die beiden fur diese schwierige, aber notwendige Aufgabe zu gewinnen", sagte am Montag der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich. Bei den Ombudsfrauen konnen sich Missbrauchsopfer, Angehorige oder Bekannte melden, die sich nicht unmittelbar an Polizei oder kirchliche Stellen wenden wollen. Am Freitag war die Hamburgs Bischofin Maria Jepsen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwurfen gegen einen Pastor in Ahrensburg zuruckgetreten. Die Nordelbische Kirche war nach eigener Darstellung 1999 ersten Hinweisen auf Missbrauchsfalle in der dortigen Kirchengemeinde nicht mit dem notigen Nachdruck nachgegangen. Bis Ende des Monats will sie dazu einen ersten Zwischenbericht vorlegen. Die Nordelbische Kirche fuhrt zurzeit vier Disziplinarverfahren gegen Pastoren, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Die Vorwurfe beziehen sich den Angaben zufolge uberwiegend auf Falle, die lange zuruckliegen. Die Verdachtsmomente seien sehr unterschiedlich ausgepragt, hie? es. Ein weiteres Disziplinarverfahren richte sich gegen einen Pastor, dem der Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen wird. Alle Beschuldigten ubten ihren Dienst nicht mehr aus. "Sexueller Missbrauch darf in unserer Kirche keinen Platz haben", betonte Bischof Ulrich. Bei entsprechenden Vorwurfen sei eine Anzeige bei der Polizei wunschenswert. Es konne aber Falle geben, in denen Opfer gerade bei lange zuruckliegenden Taten zunachst rechtliche oder psychosoziale Beratung und Hilfe suchten. Was den Ombudsfrauen anvertraut wird, soll grundsatzlich deren Verschwiegenheit unterliegen. Nur wenn die Hilfesuchenden ausdrucklich zustimmen, sollen kirchliche und staatliche Stellen eingeschaltet werden. Nach dem Rucktritt der Bischofin Maria Jepsen wird die Synode der Nordelbischen Kirche Anfang 2011 uber die Nachfolge entscheiden. "Zunachst wird der Bischofswahlausschuss zusammenkommen und zwei oder drei mogliche Kandidaten benennen", sagte Pressesprecher Thomas Karst am Montag. Das werde jedoch erst nach den Sommerferien passieren. Der Bischofswahlausschuss setzt sich aus 20 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kirchenvertretern zusammen. Danach werden die Bewerber sich mit einer Predigt und einem theologischen Vortrag offentlich vorstellen, spater dann wahlt die Synode. In Kirchenkreisen gelten drei Hamburger als mogliche Nachfolgekandidaten fur Jepsen: Propstin Ulrike Murmann (49), Hauptpastorin von St. Katharinen, Propst Johann Hinrich Claussen (46), Hauptpastor von St. Nikolai, sowie Karl-Heinrich Melzer (52), Propst im Kirchenkreis Hamburg-West. Es konnte aber auch bundesweit nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin gesucht werden. Nach dem Rucktritt Jepsens hat Propst Jurgen Bollmann kommissarisch ihre Amtsgeschafte ubernommen. Der 62-jahrige Theologe war bisher ihr Stellvertreter. Er ist Propst im Kirchenkreis Hamburg-Ost und ist fur den Bezirk Harburg zustandig. Der Vater zweier erwachsener Sohne ist besonders bekannt fur sein gro?es Engagement im Bereich der Arbeitswelt. lno
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