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  Priester Durfen Nicht Mit Kindern in Den Wald

The Blick
May 20, 2011

http://www.blick.ch/news/ausland/priester-duerfen-nicht-mit-kindern-in-den-wald-172891

Bizarre Verbotsschilder in einem Wald bei Mariazell. ((www.betroffen.at))

Der Pilgerweg nach Mariazell in der Obersteiermark fuhrt auf 1,5 Kilometern durch den Wald von Sepp Rothwangl (61). Bislang konnte jeder, ob in geistlicher oder irdischer Mission ungehindert uber sein Land spazieren. Doch damit ist es nun vorbei. Ab sofort will Rothwangl keine Priester mehr sehen, die in Begleitung von Kindern durch sein Geholz marschieren.

Sein Anliegen tut er mit selbst kreierten Verbotstafeln kund. Auf einer Tafel jagt ein Priester zwei fluchtende Kinder, auf einer anderen steht: Stopp Missbrauch. Auf einer Zusatztafel, wird das Gelande als Kinderschutzgebiet erklart. Darunter in bestem Beamtendeutsch: «Das Betreten dieses Grundstucks ist Priestern, Ordenspersonal oder anderem Kirchenpersonal gemeinsam mit unbeaufsichtigten Kindern ohne Beisein von deren Eltern, Vormunden oder Bevollmachtigten verboten.»

«Ich will mit dem Verbot ein Zeichen setzen. Der katholischen Kirche gelingt es nicht, die Missbrauchstater aus den eigenen Reihen zu entfernen», erklart Rothwangl sein umstrittenes Verbot gegenuber der Zeitung «Der Standard». Er sei mit 12 Jahren in einem kirchlichen Internat selber Opfer von sexuellen Ubergriffen geworden. Und niemand habe ihm geglaubt.

Das Sache ist dem Mann Ernst: Mit einer Uberwachungskamera kontrolliert er, ob das Verbot eingehalten wird. Sollte das nicht reichen, konnte sogar Sicherheitspersonal zum Einsatz kommen. Wer sich nicht an das Verbot halt, wird angezeigt. Rechtlich sei es geschutzt, das habe er abgeklart, meint Rothwangl.

Anderer Meinung sind die BZO-Politiker Gerald Grosz und Ewald Stadler. Sie haben Rothwangl wegen Verhetzung angezeigt. Mit seinen Tafeln habe der Waldbesitzer «samtliche katholischen Geistlichen der Kinderschanderei bezichtigt».

Doch Rothwangl denkt nicht daran, die Tafeln zu entfernen. Der 61-Jahrige, der auch Sprecher der «Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt» ist, meint: «Mit einer Anzeige habe ich nicht gerechnet, aber ich habe keine Angst, dass da was passieren konnte.» Die Ruckmeldungen etwa uber Internet-Foren seien uberwiegend positiv.

 
 

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