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  Sexueller Missbrauch in St. Matthias

16 VOR
May 22, 2011

http://www.16vor.de/index.php/2011/05/22/sexueller-missbrauch-in-st-matthias/

Ein Bruder der Benediktinerabtei St. Matthias hat sich in den 1970er und 80er Jahren des sexuellen Missbrauchs an Minderjahrigen schuldig gemacht. Das gab Abt Ignatius Maa? am Sonntag uberraschend in der Abteikirche bekannt. Der Abt sprach von mindestens drei Opfern, der Vorgang sei fur ihn und die ubrigen Bruder “bedruckend und beschamend”. Der heute 78 Jahre alte Tater hat die Vorwurfe eingestanden. Wie Maa? auf Anfrage weiter erklarte, erhielten die Opfer zwischenzeitlich eine “materielle Anerkennung” des Leids.

TRIER-SUD. Es war eine schlimme Nachricht, die Abt Ignatius den Besuchern des sonntaglichen Gottesdienstes uberbrachte: Einer seiner Mitbruder, der bis 1989 als Vikar seelsorgerisch tatig war, hat sich des mehrfachen sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener schuldig gemacht, berichtete der Kirchenmann seiner Gemeinde, die sich in der Abteikirche versammelt hatte. Schon im letzten Jahr erfuhr der Abt von den Vorwurfen gegen Bruder B., dieser habe die Taten ihm gegenuber selbst angesprochen, so Maa? am Sonntag im Gesprach mit 16vor. Er habe ihm daraufhin “die Ausubung der priesterlichen Aufgaben” untersagt, so der Abt, und weiter: “Seitdem halt er keine Messe mehr. In der Seelsorge mit jungen Menschen war er ohnehin nicht mehr tatig”. Dass der Abt erst jetzt mit der Information an die Offentlichkeit ging, erklarte er damit, dass die Vorwurfe nun “hinreichend klar” gewesen seien.

Konkretere Angaben zum Tater und den Taten wollte der Abt nicht machen, doch immerhin soviel bestatigte er auf Nachfrage: Die bislang drei dem Orden bekannten Opfer haben zwischenzeitlich eine “materielle Anerkennung” fur das ihnen zugefugte Leid erhalten, man sei hierbei der Empfehlung der zustandigen Stelle von Orden und Deutscher Bischofskonferenz gefolgt. Uber die Hohe der Zahlung schwieg Maa? sich aus. Dass es weitere Opfer gegeben hat, halt er derweil fur denkbar. Diese sollten sich entweder an die Abtei oder den Missbrauchsbeauftragten wenden, bittet der Abt.

“Wir – das sage ich im Namen unserer Gemeinschaft – bedauern zutiefst, dass Jugendliche durch einen Bruder unserer Gemeinschaft Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind”, so Abt Ignatius. Die Vorfalle seien fur ihn selbst und die Bruder-Gemeinschaft “sehr schmerzhaft”. Wie man mit dem Mitbruder verfahren wird, der sich derzeit nicht in Trier aufhalt, sei noch offen. “Ausschlie?en werden wir ihn nicht”, kundigte Maa? an, aber er und wie weiteren Mitglieder des Ordens mussten jetzt “in sich gehen und uberlegen”, wie man mit B. umgehe.

 
 

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