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  Verfahren Gegen Missio-Direktor Eingestellt

ORF
July 7, 2011

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Verfahren gegen Missio-Direktor eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Verfahren gegen den Nationaldirektor des Päpstlichen Missionswerkes Missio in Österreich, Leo Maasburg, eingestellt. Eine Frau hatte ihn der sexuellen Nötigung beschuldigt.

Verjährung und Tatbestand nicht errfüllt

Die Einstellung des Verfahrens gegen Maasburg erfolgt nach der der APA vorliegenden Entscheidung der Staatsanwaltschaft Wien "nachdem die strafrechtliche Verfolgung aufgrund eingetretener Verjährung nicht mehr möglich ist und überdies der Tatbestand des § 202 StGB (sexuelle Nötigung) schon objektiv nicht erfüllt ist."

In einem Fall, der sich zugetragen haben soll, als das mutmaßliche Opfer bereits erwachsen war, habe kein Hinweis auf Gewaltanwendung festgestellt werden können, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Missio sieht Vorwürfe als ausgeräumt

Missio-Sprecher Eugen Waldstein sieht damit jedenfalls die Vorwürfe der heute 45-jährigen Frau gegen Maasburg "sowohl juristisch als auch innerkirchlich ausgeräumt".

"Die in den vergangenen Tagen medial kolportierten, schweren und rufschädigenden Vorwürfe, die stets deutlich zurückgewiesen wurden, haben sich erwartungsgemäß als völlig haltlos herausgestellt", hieß es.

Waldstein erinnerte daran, dass die Vorwürfe auch kirchlicherseits auf diözesaner wie auf weltkirchlicher Ebene geprüft worden seien. Die zuständige Kongregation des Heiligen Stuhls sei in ihrem abschließenden Schreiben zu dem Ergebnis gekommen, "dass diese Anklagen überhaupt kein Fundament haben". Aus Sicht von Missio sei der Fall damit "endgültig abgeschlossen".

Frau bleibt bei Vorwürfen

Ein Sprecher der Plattform kirchlicher Gewalt erklärte dazu auf Anfrage der APA, dass die heute 45-jährige Frau die Entscheidung der Staatsanwaltschaft noch nicht zugestellt bekommen habe.

Trotz der Einstellung des Verfahrens bleibe sie aber inhaltlich bei ihren Vorwürfen. Einen Tiroler Franziskanerpater hat sie auch des Missbrauchs beschuldigt. Auch Kardinal Christoph Schönborn wurde von der Frau angezeigt, weil er im Falle Maasburgs nach Angaben des mutmaßlichen Opfers informiert gewesen sein soll.

Erzdiözese Wien begrüßt Einstellung

Weil die Staatsanwealtschaft das Verfahren eingestellt hat, werde "auch die Anzeige gegen Kardinal Christoph Schönborn wegen angeblicher Begünstigung nicht weiter verfolgt", teilte die Erzdiözese mit.

Schönborn hatte vor der Einstellung des Verfahrens bereits ausrichten lassen, es habe sich damals um ein Beichtgespräch gehandelt, zudem sei man den Vorwürfen bereits innerkirchlich nachgegangen. Da nun die Staatsanwaltschaft auch die Untersuchung gegen Maasburg eingestellt hat, sieht man sich auch in der Erzdiözese bestätigt.

"Nicht nur lag laut Staatsanwaltschaft keine Straftat vor. Wie aus den Sachverhaltsdarstellungen der Frau selbst hervorgeht, hat sie in ihrem Gespräch im Jahr 1994 mit dem Kardinal diesem auch gar keine Straftat berichten können", heißt es in der Aussendung.

 
 

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