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  Kapellari Mahnt Ungehorsame Priester

The Nachrichten
September 1, 2011

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Bischof Kapellari lässt Konsequenzen offen Bild: APA

Mit der Aufforderung „herunter vom Gas" zu gehen, appellierte der Grazer Bischof Egon Kapellari an die kirchenkritische „Pfarrerinitiative". Ob den 300 Priestern nach dem Aufruf zum Ungehorsam Konsequenzen drohen, ließ der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz in der ORF-ZiB2 „optimistisch" offen.

In Anspielung auf den kämpferischen Sprecher der Initiative, den Probst-dorfer Pfarrer und ehemaligen Generalvikar Helmut Schüller, sagte Kapellari, man solle nicht Einzelbiografien zur Nagelprobe für die Kirche machen. Die Weltkirche schaue nach seiner Einschätzung „etwas verwundert" auf Österreich.

Für Kapellari sind die Forderungen nach Frauen im Priesteramt und Aufhebung des Zölibats Sache eines Konzils und deshalb nicht verhandelbar. Reden könne man unter anderem darüber, Laien an Leitungsämter in Pfarren zu lassen.

Zumindest für Kärnten schloss der Diözesanbischof Alois Schwarz nach einem Gespräch mit den Kritikern Disziplinarmaßnahmen aus. Denn es handle sich um „sehr kirchentreue Priester". Bei Zölibat und Frauen-Priesteramt schloss zwar auch Schwarz Verhandlungsspielräume aus. Ansonsten dürfte auch er Reformbedarf sehen, denn „wenn sie eine Zukunft haben will, muss sich die Kirche immer erneuern", sagte Schwarz.

Unterstützung erhielt die Priester-Initiative in Tirol durch den Abt des Benediktinerklosters Fiecht im Unterinntal, Anselm Zeller. „In Europa sollen Priester heiraten dürfen, in Asien ist das beispielsweise nicht notwendig. Dort gibt es keinen Priestermangel", regte der Abt in der „Tiroler Tageszeitung" an. Für Zeller weist der Ungehorsam auf Handlungsbedarf in Rom hin.

 
 

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