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  700000 Euro Fur Missbrauchsopfer

The Sueddeutsche
September 7, 2011

http://www.sueddeutsche.de/bayern/kloster-ettal-zahlt-entschaedigung-euro-fuer-missbrauchsopfer-1.1140108

Das Benediktinerkloster Ettal will 70 Opfer von sexuellem Missbrauch und korperlicher Misshandlung mit insgesamt 700.000 Euro entschadigen. Der Verein Ettaler Missbrauchsopfer lobte am Dienstag das Entschadigungsmodell.

Kloster Ettal entschadigt 70 Opfer. (© SZ DIVERSE)

Der Skandal soll nun auch wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Wie die Abtei am Dienstag mitteilte, sollen die Opfer Betrage zwischen 5.000 und 20.000 Euro erhalten. Die Hohe der Entschadigungen sei durch ein vom Kloster eingesetztes, unabhangiges Kuratorium festgelegt worden.

"Wir sind uns bewusst, dass wir mit den geleisteten Hilfen nicht allen Wunschen der Betroffenen gerecht werden konnen", hei?t es in der Mitteilung der Benediktiner wortlich. Die Auszahlung des Geldes werde derzeit vorgenommen. Die Missbrauchsopfer hatten dem Kloster zufolge bis 30. Juni Zeit, einen Antrag auf Entschadigung zu stellen. Die Misshandlungen von Schulern durch Ordensbruder sollen sich in der Zeit von 1945 bis in die 80er-Jahre ereignet haben.

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Der Verein der Missbrauchsopfer wurdigte in einer Stellungnahme "Mut und Anstand" der Ettaler Benediktiner bei der Aufarbeitung des Skandals. Mit den Entschadigungszahlungen setze das Kloster Ma?stabe. Im Vergleich dazu sei das von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossene Entschadigungsmodell eine "Zumutung", hie? es in der Mitteilung.

Wahrend Kloster Ettal jedem Opfer durchschnittlich 10.000 Euro gewahre, hatten die Bischofe lediglich Betrage zwischen 2.000 und 5.000 Euro festgelegt. Unterdessen beginnt auch die wissenschaftliche Aufarbeitung des im Februar 2010 publik gewordenen Skandals.

In Abstimmung mit dem Verein der Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer sei das Munchner Institut fur Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit einer Untersuchung beauftragt worden, teilte die Abtei mit. Der Bericht des IPP soll demnach bis Sommer 2012 vorliegen. Die Ergebnisse wolle man in ein bereits laufendes Praventionskonzept des Klosters einflie?en lassen, hie? es weiter.

 
 

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