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  Sexuelle Ausbeutung Soll Verhindert Werden

The Blick
November 29, 2011

http://www.blick.ch/news/schweiz/sexuelle-ausbeutung-soll-verhindert-werden-124948

Nach dem Motto «Wir schauen hin!» sollen Mitarbeiter sensibilisiert werden. Zudem wird darin die Einrichtung von Meldestellen gefordert.

Die Charta beschranke sich nicht auf die Pravention von sexueller Ausbeutung, sagte Ivo Lotscher, Geschaftsfuhrer des Branchenverbandes fur Menschen mit Behinderung (INSOS), am Freitag vor den Medien in Bern. Grenzverletzungen mussten generell verhindert werden.

Dass Handlungsbedarf besteht, offenbarte «der Fall H.S.». Ein 54-jahriger Sozialtherapeut aus dem Kanton Bern hatte im Februar 2011 gestanden, sich in den letzten drei Jahrzehnten an 114 Heimbewohnern und Kindern vergangen zu haben. Die meisten der Opfer waren geistig und korperlich behindert.

Nach Bekanntwerden des Falles habe er sich den Umstand, dass das Treiben jahrelang unentdeckt blieb, mit der hohen kriminellen Energie des Taters erklart, sagte Ueli Affolter, Leiter des Berner Heimverbandes. Heute wisse er es besser: «Wir haben nicht hingeschaut.»

Zusammen mit elf weiteren Institutionen und Organisationen hat sich der Berner Heimverband deshalb an die Ausarbeitung der Charta gemacht. Vertreten waren in der Arbeitsgruppe unter anderem die Menschen mit Unterstutzungsbedarf (Procap), deren Eltern (insieme) sowie die Sozialarbeiter (AvenirSocial).

Die Charta verlangt die Forderung der Selbstkompetenzen der Betreuten. Diese sollen ihren Moglichkeiten entsprechend lernen, Grenzverletzungen signalisieren zu konnen.

Als Schwachstelle erwies sich im Berner Missbrauchsfall die Personalrekrutierung. Gemass Affolter mussten im Kanton Bern bei Bewerbungen bislang keine Strafregisterauszuge vorgelegt werden – dies fordert nun einer der zehn Punkte der Charta.

 
 

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