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Niederlandischer Kardinal Wegen Meineids Angezeigt

The Kathweb
January 5, 2012

http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/44074.html

Den Haag, 05.01.2012 (KAP) Gegen den fruheren Niederlandischen Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Kardinal Adrianus Simonis, ist Anzeige wegen Meineids erstattet worden. Nach Berichten von niederlandischen Medien vom Donnerstag wirft ein Missbrauchsopfer aus Breda dem Kardinal eine falsche Zeugenaussage vor Gericht vor. Demnach soll Simonis gegen besseres Wissen ausgesagt haben, ihm sei von Missbrauch durch einen anderen Geistlichen nichts bekannt gewesen. Der Klager fuhrte an, laut einem im Dezember 2011 veroffentlichten Untersuchungsbericht habe Simonis sehr wohl vom betreffenden Fall gewusst.

Nach den Schilderungen des Opfers soll es von einem Salesianerpater in Terneuzen missbraucht worden sein, den Simonis dort im Jahr 1984 als Pfarrer eingesetzt hat. Davor sei der Pater bereits wegen des Missbrauchs von Minderjahrigen in einem Jugendzentrum in Rijswijk aufgefallen, hie? es.

Die kirchliche Missbrauchs-Untersuchungskommission hatte Simonis in ihrem Abschlussbericht vorgehalten, er habe ungeeignete Priesteramtskandidaten durchgesetzt. Als Bischof von Rotterdam und Erzbischof von Utrecht habe er demnach weiters dafur gesorgt, dass wegen Missbrauchs verurteilte Geistliche neue Stellen erhalten hatten.

Mehrere Zehntausend Opfer

Die Kommission war zum Schluss gekommen, dass nach 1945 mehrere Zehntausend Minderjahrige in Internaten, Waisenhausern und anderen katholischen Einrichtungen in den Niederlanden missbraucht wurden. Die kirchlichen Verantwortlichen reagierten schockiert auf den Bericht.

Die Bischofe und Ordensoberen hatten Anfang November einer Entschadigungsregelung zugestimmt. Demnach sollen Opfer zwischen 5.000 und 25.000 Euro erhalten, in besonders schweren Fallen bis zu 100.000 Euro.

 

 

 

 

 




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