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Losheim Und Wadern

The MissBit
March 22, 2012

http://missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/search/label/Trierischer%20Volksfreund

- unter der Verantwortung von dem Missbrauchsbeauftragten der DBK, dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann - wurde erneut ein vorbestrafter Sexualstraftater als Seelsorger bzw. Kooperator eingesetzt. Nach den Fallen Pfarrer Klaus K. und Pfarrer Michael Ver. nun also Nr. 3. In allen Fallen trug Ackermann nicht dafur Sorge, den Kontakt zu Kindern zu unterbinden.

Der "Trierische Volksfreund" veroffentlichte heute dazu in seiner Print-Ausgabe folgendes:

"Ex-Tater als Seelsorger eingesetzt - Kritiker wollen nicht, dass ein wegen Missbrauchs verurteilter Priester Sakramente spendet" - der Artikel unmittelbar nebenan: "Kinder sollen Grenzen setzen"

Jetzt aber mal Tacheles,

lieber „Trierischer Volksfreund“

oder anders formuliert:

"Fakten, Fakten, Fakten"

„Ob der Fall einmalig ist, bleibt offen“ - Fakt ist jedoch: Rolf Seydewitz („Chefreporter“ beim „Trierischen Volksfreund“ selbst berichtete bereits am 31.01.2012 uber Pfarrer Ver. (Rheinbollen). Somit ist die „Einmaligkeit“ in sich bereits ausgeschlossen.

„Nach dem Prozess...“ - Fakt ist jedoch: Die Einsatztatigkeit des Pfarrers erfolgte:

1997 – 1999 im Trierer „Mutterhaus der Borromaerinnen“, Praktikum als Krankenhauspfarrer (Krankenhaus verfugt uber eine gro?e Kinderabteilung)

1999 – 2009 Seelsorger im gro?ten katholischen Seniorenzentrum des Bistums Trier: „Geschwister de Haye’sche Stiftung“ (Kontakt zu Kindern moglich)

- Weitere Auslassung des „Trierischen Volksfreundes“: Pfarrer Stephan M. vermochte in dieser Phase seiner kirchlicherseits geforderten „Wiedereingliederung“ auch noch an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen ein Promotionsstudium zu absolvieren (seine Dissertation). Zufallig ist dies dieselbe Promotionsuniversitat, an der auch Bischof Ackermann promovierte. Interessant auch der Titel seiner Probevorlesung: „Ich bin das Licht der Welt“.

- „Der Pastor sei nicht in der Kinder- und Jugendseelsorge tatig, fugt Kronenburg in einer weiteren Stellungnahme zu.“ Fakt ist jedoch: Dies ist ein fur Kronenburg inzwischen typisch tatsachenwidriges Statement: Nein. Eplizit und offiziell war Pfarrer Dr. Stephan M. nicht in der Kinder- und Jugendseelsorge eingesetzt. Dennoch: Allein aufgrund seiner offentlichen Tatigkeit als Kooperator und Seelsorger wurde ihm der Kontakt zu Kindern und Jugendlichen ermoglicht.

- „Wer in der betroffenen saarlandischen Pfarrei wurde denn uber die Missbrauchstaten des Kooperators informiert?“ Fakt ist: Der zustandige Dechant Willmes. Dieser ist aber nicht der unmittelbare, also vor Ort Aufsichtspflichtige!

- „Dechant Willmes teilte gegenuber unserer Zeitung mit, dass er entsprechend der Leitlinien unterrichtet worden sei. Zudem sei „der Fall ja damals gerichts- und presseoffentlich gewesen.“ betonten sowohl das Bistum als auch der Dechant.“ Fakt ist jedoch: Die einzige Veroffentlichung fand vor uber 15 Jahren (!) statt: Namlich am 28. 06.1995. Und wo? Naturlich im „Trierischen Volksfreund“ (!). „2 Jahre Freiheitsstrafe fur Pfarrer M.“ Wer also sollte uber diesen alten Pressebericht tatsachlich Kenntnis haben? Schlie?lich ist dieser Artikel auch online nicht mehr abrufbar, da das Archiv des „TV“ dies nicht zulasst. Er liegt uns aber vor. Diese Darstellung entlarvt bei kritischer Sicht auch das anhaltende Taterschutz-System, basierend auf personliche Ignoranz bzw. der aus vergangenen Phasen deutscher Geschichte bekannte „Stellvertreterprinzip“. Unmittelbare personliche Verantwortung wird versteckt hinter Institutionsvertretern, in diesem Fall: Pressesprecher Kronenburg und der Gebietsdechant. Frage also an den betreffenden Dechanten: Hat er als Dechant seines Pfarreibezirkes wirklich die Zeit fur personliche Visitationsgange und Kontrollgange bei Messzelebrationen „prekarer“ Seelsorger wie Pfarrer Dr. Stephan M.?

- "Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats wollte sich auf TV Anfrage nicht zu dem Thema au?ern“- Fakt jedoch ist: Wie sich die Unzustande vor Ort gleichen (siehe Artikel „Missbrauchspriester: Rheinboller fuhlen sich nicht ausreichend informiert). Dort verweigerten der zustandige Pfarrer Vogel, und ebenso der zustandige Altenheimgeschaftsfuhrer Bruder Bonifatius Faulhaber und auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende eine Erklarung mit dem Hinweis auf das Generalvikariat/Bistum. Fakt ist also: Die lokalen Aufsichtsmechanismen, sie funktionieren offensichtlich immer noch nicht.

- "Ein kirchlicher Bediensteter wundert sich daruber, dass der katholische Pfarrer auch wieder regulare Gottesdienste feiern kann: „Wer schutzt denn die jungen Messdienerinnen davor, alleine mit dem Pastor in der Sakristei zu sein““, fragte der Kritiker, der aus Angst vor dienstrechtlichen Konsequenzen anonym bleiben mochte.“ - Fakt ist: Diese kleine Information entlarvt die gefahrliche Misere der verlogenen Antimissbrauchskampagne: Die „Kirche der Angst“ (zutreffender Begriff von Christoph Schlingensief). Wir MissBiTs sind Opfer dieser „Kirche der Angst“ - ebenso aber auch die Tater. Die „Kirche der Angst“, sie existiert immer noch: auch fur die MitarbeiterInnen der Praventionsstellen, die Missbrauchsbeauftragten und nun ja leider auch fur die MitarbeiterInnen der am 13.03.2012 eingerichteten Fachstelle fur Kinder- und Jugendschutz im Bistum Trier.

- Die Sakristei sei schlie?lich ein „unkontrollierbarer Bereich.“ Der zustandige Dechant dagegen versichert: „Der Kooperator ist nicht alleine mit Kindern und Jugendlichen.“ Willkommen in Absurdistan an der Saar! Fakt ist: Aus leidiger Messdienererfahrung ist nicht vorstellbar, dass Herr Willmes personlich bei allen Messen diesen Pfarrer in die Sakristei begleitet. Sollte er dies tatsachlich, ware bald der letzte gut- oder gottglaubige Messdiener nicht mehr Messdiener, und wurde spater selbst den wahren Charakter dieser „Kirche der Angst“ erkennen, gleich ihm auch die Gemeindeangehorigen. Die „Kirche der Angst“ ware bald ein leeres Gebaude, dessen Verwendung – Strukturplan 2020 (Ackermann!) – aber eventuell bereits beschlossene Sache ist. Wir sind gespannt: vielleicht ein Multiplex-Kino?

- Die Frage, wie viele fur die Kinder- und Jugendarbeit „gesperrte“ Geistliche derzeit im Einsatz sind, blieb unbeantwortet. Fakt ist jedoch: Eine ganze Reihe - mehr dazu spater -

- Fakt ist: Bischof Ackermann wei? selbst nicht, wie er mit den Tatern umgehen soll. (Interview vom 11.1.2012, „Der Bischof wei? nicht, was er mit den Missbrauchspriester tun soll“)

 

 

 

 

 




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