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Sexueller Missbrauch: Kirchenleiter Bitten Um Vergebung

The Idea
April 4, 2012

http://www.idea.de/nachrichten/detailartikel/artikel/sexueller-missbrauch-kirchenleiter-bitten-um-vergebung-1.html

Bischof Gerhard Ulrich: Das Unrecht und Leid ist kaum in Worte zu fassen.

Ahrensburg (idea) – Um Vergebung haben die leitenden Geistlichen der Nordelbischen Kirche die Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirchengemeinde von Ahrensburg bei Hamburg gebeten.

Dort hatten sich in den siebziger und achtziger Jahren die schwersten bisher bekannt gewordenen Übergriffe evangelischer Pastoren zugetragen. Sie kamen aber erst vor zwei Jahren ans Licht. In einem Gottesdienst am 1. April sagte der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich (Schleswig), ihm graue vor dem angerichteten Leid. Das Ausmaß von Unrecht und menschlicher Schuld könne er kaum in Worte fassen. Die Bischöfin des Sprengels Hamburg-Lübeck, Kirsten Fehrs (Hamburg), sprach vor rund 300 Gottesdienstbesuchern von einer schwerfälligen Aufklärungsarbeit. Sie stehe für eine Kirche, die Täter ungewollt geschützt habe. 13 Opfer seien der Kirche bekannt. Der ehemalige Ruhestandspastor Gert-Dietrich Kohl hatte sich an Minderjährigen vergangen – darunter auch seinen Stiefsöhnen. Sein Kollege, der Ruhestandspastor Friedrich H., soll die Taten vertuscht haben und auch selbst Mädchen aus seiner Jugendgruppe sexuell missbraucht haben. Gegen ihn läuft ein Disziplinarverfahren. Strafrechtlich sind die Vergehen verjährt. Fehrs hat nach eigenen Angaben mit den meisten der 13 Opfer stundenlange Gespräche geführt. Über eventuelle Entschädigungen werde im Einzelfall entschieden. Der Verein „Missbrauch in Ahrensburg" geht von mehr Opfern aus. Die meisten hätten sich noch nicht bei der Kirche gemeldet, sagte der Vorsitzende, Anselm Kohn, dem Norddeutschen Rundfunk. Er begrüßte den Besuch der Bischöfe.




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