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Missbrauch: Bischof Weist Kritik Zuruck

Saarbrucker Zeitung
April 5, 2012

http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/saarland/Missbrauch-Bischof-weist-Kritik-zurueck;art2814,4248486#.T36AdNWOntS

Bischof

Trier/Kollerbach. Der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, halt nach der Kritik am Umgang des Bistums mit padophilen Priestern ein Umdenken fur notwendig (Veroffentlicht am 05.04.2012)

Trier/Kollerbach. Der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, halt nach der Kritik am Umgang des Bistums mit padophilen Priestern ein Umdenken fur notwendig. Ackermann sagte gestern in der so genannten Chrisam-Messe im Trierer Dom, die Kirche musse die Frage der Glaubwurdigkeit derjenigen, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatten, neu bedenken.

Ackermann unterstrich, dass es "kein Abrucken von der Null-Toleranz-Linie gegenuber dem Verbrechen des sexuellen Missbrauchs" gebe. Der Mensch durfe nie einfach Mittel zum Zweck sein, da sonst doch seine Wurde verletzt werde. "Deshalb ist auch sexueller Missbrauch etwas so Schandliches", sagte der Bischof.

Zugleich wandte sich der Bischof gegen eine Kritik, die durch Halbinformationen oder bewusst den Eindruck vermittle, "wir hatten im Umgang mit dieser bitteren Thematik nichts dazu gelernt, es wurde weiter vertuscht und verharmlost". "Wenn dieser Eindruck verbreitet wird, dann ist das falsch", unterstrich Ackermann. Vielmehr arbeite er mit vielen anderen daran, "ohne Abstriche das umzusetzen, wozu wir Bischofe uns vor zwei Jahren verpflichtet haben."

Im Zusammenhang mit den Vorwurfen des fruheren Kollerbacher Pfarrers Guido Ittmann gegen den ehemaligen Volklinger Dechanten Klaus Leist, dieser habe von Opfern bestatigte Missbrauchsvorwurfe im Umfeld der traditionalistisch-katholischen Kollerbacher Martinsgemeinde als blo?e "Geruchte" abgetan, liegt der SZ ein im Auftrag der Bistumsleitung verfasstes Schreiben von Leist an einen Laien vom Februar 2011 vor. Darin schreibt Leist, die Missbrauchsvorwurfe hatten sich "weder erhartet" noch seien sie Gesprachsthema in der Gemeinde oder behinderten das Gemeindeleben.

Leist sagte dazu auf SZ-Anfrage, er habe mit seiner Formulierung, dass sich die "Geruchte" im Hinblick auf den Missbrauch Minderjahriger im Umfeld der Martinsgemeinde nicht "erhartet" hatten, keineswegs behaupten wollen, "das das nicht passiert ist". Er fugte hinzu: "Ich streite nicht ab, dass das passiert ist." Er habe die Vorwurfe ja an die Bistumsleitung gemeldet. Nur musse man auch sehen, dass sich nie ein Opfer an ihn gewandt habe und dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren aus Verjahrungsgrunden eingestellt habe.

Ittmann hatte wegen der Missbrauchsvorwurfe Strafanzeige erstattet und war danach durch massive anonyme Drohungen derart unter Druck gesetzt worden, dass er seine Gemeinde an Ostern 2011 fluchtartig verlie?.

Gestern wandten sich der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat der Kollerbacher Herz-Jesu-Gemeinde, deren Pfarrer Ittmann war, mit einer gemeinsamen Erklarung an die Presse. Sie gaben bekannt, dass nun auch ein Mitglied des am 25. Marz neugewahlten Pfarrgemeinderats eine ahnliche anonyme Drohung erhalten habe wie seinerzeit Pfarrer Ittmann. nof

 

 

 

 

 




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