BishopAccountability.org
 
 

Bischof Muller Attackiert Reformgruppen

TVA
May 22, 2012

http://www.tvaktuell.com/default.aspx?ID=11659&showNews=1163581

Mannheim (dpa) - Der Gastgeber des nachsten Katholikentages 2014, der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Muller, hat die Reformgruppen in der katholischen Kirche attackiert. «Es ist die Frage, ob die sogenannten Reformgruppen wirklich solche sind», sagte er der Nachrichtenagentur dpa in einem Gesprach uber seine Plane. Diese Gruppen bekamen nichts zustande und hangten sich an gro?e Veranstaltungen an. Sie seien eine «parasitare Existenzform».

Das Interview hat Silke Uertz fur dpa gefuhrt:

Herr Bischof Muller, welche Plane haben Sie fur den Katholikentag in Regensburg?

Bischof Muller: «Dort wird die Nahe zu Tschechien ein besonderer Akzent sein. Wir werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu unserem Nachbarland, dem wir seit 1200 Jahren geistlich, kirchlich und kulturell verbunden sind, herausarbeiten. Au?erdem wollen wir die Okumene starker in den Blick nehmen, sowohl zwischen Katholiken und Protestanten wie auch zu den Orthodoxen.»

Wie werden Sie dort mit Reformgruppen umgehen?

Bischof Muller: «Die Reformgruppe sind wir selbst, Reform stecken wir uns an den Hut. Unter Reform verstehe ich Erneuerung aus der Kirche heraus. Es ist die Frage, ob die sogenannten Reformgruppen wirklich solche sind. Es kann nicht sein, dass Leute, die von sich aus nichts zustande bringen, sich an die gro?en Veranstaltungen dranhangen und eine parasitare Existenzform bringen. Aus ihren eigenen Kraften heraus mussen sie ihre Aktionen machen, die nicht nur destruktiv sein durfen. Nur dagegen zu sein, Vertreter der Laien zu sein, aber nie in einem Pfarrgemeinderat mitgewirkt zu haben, das geht nicht.»

Beim Katholikentag in Mannheim wurde der Ruf nach Reformen immer lauter. Musste die Kirche nicht analog zum Zweiten Vatikanischen Konzil frischen Wind wehen lassen?

Bischof Muller: «Es ist die Frage, was man darunter versteht. Wenn das die bekannten Themen sind - damit kann man die Kirche nicht erneuern. Es geht nicht darum, dass wir gesellschaftskonform sind, sondern wir mussen evangeliumskonform sein. Durch Applaus oder Phonstarke darf kein Druck ausgeubt werden. Es laufen auch keine Leute weg. Die Zugehorigkeit zur Kirche ist heilsnotwendig, wir haben sie nicht gestiftet, sie ist auch nicht das Eigentum der Bischofe. 25 Millionen Menschen in Deutschland sind katholisch, die treten nicht aus wegen des Missbrauchsskandals, von 20 000 Missbrauchverurteilungen 2012 war nicht ein Priester dabei. Wenn von uns jemand so etwas tut, dann ist das naturlich verheerend.»

 

 

 

 

 




.

 
 

Any original material on these pages is copyright © BishopAccountability.org 2004. Reproduce freely with attribution.