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Kein Weg Zuruck

domradio
May 25, 2012

http://www.domradio.de/aktuell/82029/kein-weg-zurueck.html

Nach den Skandalen um sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche halt der neue Generalvikar des Kolner Erzbischofs, Stefan He?e, den erneuten Einsatz von straffallig gewordenen Geistlichen kaum fur moglich. Als praktikable Losung bleibe im Grunde nur die Null-Toleranz - die Entlassung aus dem kirchlichen Dienst, sagte He?e.

Generalvikar Pralat Stefan He?e

"Diese US-amerikanische Praxis wird auch von den deutschen Bischofen diskutiert, und ich halte es durchaus fur moglich, dass auch wir zu dieser Losung kommen", sagte He?e. Es gehe "nicht nur um vergangene Taten und Verjahrungsfristen, sondern auch um die Glaubwurdigkeit der Kirche: Kann ein Tater noch glaubhaft im Auftrag der Kirche das Evangelium verkunden?" sagte He?e dem "Kolner Stadt-Anzeiger". Er stellt sich damit gegen die bisherige Praxis.

Zugleich nannte er den Umgang mit den Tatern "die vielleicht schwierigste Herausforderung, vor der wir stehen". Dabei musse den Verantwortlichen klar sein, dass die Tater nicht verschwinden, wenn sie keine Priester mehr sind. Auch ein Ex-Pfarrer wurde in der offentlichen Wahrnehmung nach wie vor der Kirche zugeordnet.

Bischofe wollen Regeln uberarbeiten

Nach Informationen des Blattes wollen die deutschen Bischofe ihre Regeln fur den Umgang mit Tatern aus den eigenen Reihen spatestens nachstes Jahr erneut uberprufen. Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, hatte auf dem jungsten Katholikentag die bisherige Praxis verteidigt, wonach in Deutschland kein generelles Beschaftigungsverbot fur Priester besteht, die wegen Sexualdelikten straffallig geworden sind.

Ackermann verwies darauf, dass sich die Tater nach dem Verbu?en einer juristischen Strafe einem forensischen Gutachten unterziehen mussten. Dies bilde die Basis fur einen weiteren Einsatz. Die betreffenden Mitarbeiter wurden nicht bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt.

Mit einem nationalen Eucharistischen Kongress im Juni 2013 in Koln will die katholische Kirche in Deutschland verstarkt die Nahe zu ihren Glaubigen suchen. Der Kongress dient nach Angaben des Erzbistums Koln der Glaubensvertiefung und Begegnung mit den katholischen Glaubigen aus allen Diozesen. Er solle "uns helfen, unseren Glauben aus seiner Mitte heraus tiefer zu verstehen", erklarte der Kolner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.

 

 

 

 

 




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