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Franziskanerbrüder Vom Heiligen Kreuz Feiern Am 10.06.2012 Ihr 150jähriges Jubiläum – Mindestens 300 Opfer Sexuellen Missbrauchs Ordensgenossenschaftlicher Einrichtungen Im Bistum Trier Und Ein Totschlag Werden Verschwiegen – Ebenso Mindestens 34 Täter Aus Den Reihen Der Franziskanerbrüder.

Missbit
June 6, 2012

http://www.missbrauch-im-bistum-trier.de/

"Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz " - Festschrift zum 150jährigen Ordensjubiläum "Im Kreuz ist Hoffnung"

Bischof Ackermann schreibt in seinem Grußwort zur Festschrift über die "gute Gelegenheit innezuhalten und auf Vergangenes zu schauen". Seine Praxis im Umgang mit der Thematik sexuellen Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier sieht jeodch nachweislich völlig anders aus.

06.06.2012 Bischof Ackermann scheint vergesslich. Man könnte es auch anders formulieren: Er hat Probleme mit der Wahrheit. Oder: Er verschweigt - weiterhin.

Wie sonst ist zu erklären, dass er in seinem Grusswort in der Jubiläumszeitschrift mit keiner Silbe die Opfer erwähnt, die in den Einrichtungen der "Franziskaner vom Heiligen Kreuz" missbraucht wurden? Hinzu kommt 1 Totschlag. Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz feiern am Sonntag, dem 10.06.2012 ihr 150jähriges Bestehen. Mit dabei: Eure Exzellenz, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz. Prost, Herr Bischof!

1. Ebernach (heute: Kloster Ebernach, Wohn- und Dienstleistungseinrichtung, Weingut)

1925 bis 1932 Bruder Benitius als Aushilfspfleger an 2 minderjährigen Pfleglingen im Kleiderspeicher, an der Empfangspforte und bei der Nachtwache im Gemeinschaftsschlafsaal
1926 bis 1930: Bruder Oswald, mindestens 50 Übergriffe auf Pflegekinder und Pflegepatienten
1931-1932 der als Oberkoch tätige Bruder Viktorian an minderjährigen Kindern; Täterbeihilfe durch Beschaffung von Salatöl aus der Klosterküche
1931 bis 1932 Bruder Tarcisius im Gemeinschaftsschlafsaal und in seinem Privatzimmer an Zöglingen Augustr Z. (*3.4.1915) und Franz J. (*25.01.1912) nach Beschenkung mit Wein und Zigaretten
1930 bis 1932 Bruder Arkadius während der Nachwache in seiner Wachstube an den Pflegekindern Paul F., August Z. (*3.4.1915) und Franz Z. (*19.11.1913)
1930 bis 1933 Bruder Kletus
1933-1935 Bruder Dagobert an Pflegekinder August Z. und S. (*4.12.1913), letztgenannten nach Tobsuchtsanfall in der Beruhigungszelle, erstgenannten in Putzhäuschen.
1932/33 der als Küchenhilfe tätige Bruder Albanus nach Verabredung bei Küchenarbeiten, Tatorte/anlässe: Klosterweinberg, Waldspaziergänge; Opfer Peter B. (*8.09.1913) und Josef S. (*10.3.1914)
1931-1932 Bruder Linus (Leiter der „Unreinen Station III" mit 50 Patienten) an Mathias L. (geb. 20.11.1913 Freitod 15.06.1932 auf Bahngleis nach Fluchtversuch), August Z. (*3.4.1915) und F. (*2.05.1911)

2. Hausen an der Wied (heute: Kommunität Mutterhaus, Wohn- und Pflegeheim St. Josefshaus, Generalrat)

1931 Bruder Phokas an den beiden Pfleglingen Theodor T. (*13.12.1914) und Paul Z. (*24.02.1912)
1930-1931 Bruder Ladislaus an August Z. (*3.4.1915) und einem bis 1936 verstorbenen weiteren Pflegling
1931 Bruder Dagobert
1932 bis 1935 Bruder Sofronius ( genannt „Frönchen")
1932-1935 Bruder Volkmar als Leiter einer Kinderabteilung
1933 Bruder Kletus
1933-April 1934 Bruder Richard auf der Station 3 a
1933 bis 1935 Bruder Mennas (Wachsaalleiter) an vier Zöglingen, auch schwerste Misshandlungen mit Spazierstock (Tatzeuge Genearlobere Pater Gratian schreitet nicht ein und unterlässt Disziplinarstrafe)
1933-1935 Bruder Romuald an minderjährigen Novizen J. und Pflegling Anton G
1933 bis 1936 Bruder Leovigild, Opfer sexueller Übergriffe: minderjährige Anstaltszöglinge und erwachsene Ordenspostulanten u. Novizen
1934 verprügelte Bruder Ignatius Zögling Bauer (*19.09.1920) brutal vor anderen Zöglingen auf dem Hof
1934-1935 Bruder Emeran in der Schneiderei und bei Einsatz als Nachtwächter an den Pflegekindern Karl F. und Peter T. (*13.12.1914)
1935 (Jahresanfang bis 28.11.) Bruder Angelimus als Leiter der 6. Abteilung (hochgradig geisteskranker Kinder) an mindestens 6 Kindern (Namen bekannt)
1935 Bruder Sigismund; Opfer: Pflegejunge Hermann Sch. (*9.05.1916)
1935 Bruder Theodulf, mindestens 5 Übergriffe an dem Pflegekind Hermann Sch. im Kellergeschoss bei der Heizanlage anlässlich der Überreichung von Butterbroten aus der Küche
1935 Bruder Alexius , Opfer: Wilhelm H. (*21.5.1915) im Krankenzimmer und im Wachsaal, Novize Peter J. (*4.11.1914) anlässlich einer Brillenreparatur und Heinz R. (*5.12.1915) ebenfalls in der Uhrmacherwerkstatt anlässlich einer Brillenreparatur.
1936 Bruder Guntram, Pfleger auf Station 4a, am 17. März 1936 Totschlag des Pfleglings Albert Stoll beim abendlichen Waschen (siehe unten)

3. Bad Kreuznach – (heute: Krankenhaus St. Marienwörth)

Täter 1936: Franziskanerbruder Crescentius an minderjährigen Pfleglingen Peter M. und dem Bäckersgehilfen Peter Lindlau (*19.02.1917)

4. Linz: Kloster mit „Jugendbewahranstalt" der Franziskanergenossenschaft von Waldbreitbach

1929 1930 Bruder Kletus
1931-1932 Bruder Silvanus an Jungen E. (*2.12.1915") und R. (*19.08.1915)
1933 Bruder Gratian an Richard Sch. (*24.12.1916)
1933-1936 Bruder Arno im Wachsaal an den in ihren Betten liegenden J. (*22.11.1914), E. (*2.12.1915), D. (*31.03.1915) und B. (*2.08.1917).
1934-1935 der als Kartoffelschäler tätige Bruder Roderich an Johann B. (*2.08.1917), Anton K. (*um 1919), Ka. (*9.1.1915) und P. (26.06.1919)
1935 Bruder Emilianus in der Wäschekammer an Nikolaus H. (*19.08.1907)




17. März 1936: Totschlag des Pfleglings Albert Stoll durch Bruder Guntram

( Pflegeanstalt der "Franziskaner vom Heiligen Kreuz", Hausen)

„Auf dieser Station befand sich der Albert Stoll, ein völlig hilfloser 18jähriger Krüppel, der weder gehen noch stehen konnte, sondern den ganzen Tag auf einem Krankenstuhl saß oder im Bette lag. Am 17. März 1936 abends gegen 7 ½ Uhr holte der Angeklagte den Stoll, der zuvor auf einem Nachtstuhl seine Bedürfnisse verrichten sollte, von dort weg und setzte ihn in dem Eßzimmer, wo sich zu dieser Zeit auch die anderen Kranken aufhielten, auf einen Krankenstuhl. Als er um ihn um 8 Uhr zu Bette brachte, stellte er fest, dass Stoll sich, trotzdem er vorher seine Bedürfnisse verrichtet haben sollte, verschmutzt hatte. Hierüber verärgert, gab der Angeklagte Stoll einige Schläge ins Gesicht, die von solcher Heftigkeit waren, dass eine Reihe blutunterlaufener Stellen zurück blieb. Daraufhin trug er ihn in den Baderaum, kleidete ihn bis auf das Hemd aus und legte ihn dann auf den dort befindlichen Tisch. Er selbst ging in einen anderen Raum, um Wäsche zu holen. Als er zurückkam, soll Stoll mit dem Gesicht und Bauch nach unten auf dem Boden gelegen haben. Der Angeklagte hob ihn auf und legte ihn wieder auf den Tisch. Hierbei versetzte er dem Stoll wieder eine Reihe von Schlägen, und zwar nicht nur ins Gesicht, sondern auch auf den Unterleib, obschon er bemerkt hatte, dass Stoll bereits Blut aus dem Mund kam und stark röchelte. Nunmehr begann er mit der Reinigung des Stoll. Als er hiermit fertig war, legte er ihn ins Bett. Obschon er auch jetzt wieder Blut und Speichelreste im Munde des Stoll feststellte, begnügte er sich damit, Blut und Speisereste abzuwischen, um Stoll alsdann sich selbst zu überlassen. Gegen 11 Uhr desgleichen Abends wurde von der Nachtwache der Tod des Stoll festgestellt. Dieser Sachverhalt beruht auf der Einlassung des Angeklagten selbst, auf den Aussagen der Franziskanerbrüder Ott und Kimmer sowie den von Dr. Esser aus Bonn und Dr. Keller aus Stettin erstatteten Gutachten."

Wenige Tage nach dem Totschlag schrieb der Franziskanerbruder C. an die Eltern des Pfleglings Albert Stoll einen Brief, in dem er sie über den Tod ihres Sohnes informierte, hierbei aber mit falschen Angaben über den tatsächlichen Tathergang täuschte ...




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