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Ich Bin Im Hungerstreik

netzwerkB
June 15, 2012

http://netzwerkb.org/2012/06/15/ich-bin-im-hungerstreik-7/



Mein Name ist Wilfried Fesselmann und ich bin selbst Missbrauchsopfer der katholischen Kirche. Als ich 11 Jahre alt war (1979), hat ein Kaplan in Essen mein Vertrauen missbraucht, mich sexuell missbraucht und meine Seele ermordet. Danach war ich in der Kirchengemeinde der einzige Schuldige, denn wegen mir musste der tolle und liebe Kaplan sich in Therapie in Munchen begeben. Den Kirchenmitgliedern wurde erzahlt, dass er seinen Job nie mehr ausuben konne. Diese Versetzung hat der damalige Erzbischof am 15.01.1980 unterschrieben und den lieben Kaplan schon nach 3 Wochen wieder in den Gemeindedienst entlassen. Es hat 30 Jahre gedauert, wie bei vielen Opfern, bis ich uberhaupt daruber reden konnte. Im Jahre 2006 wollte ich die Sache offentlich machen und niemand hat mir geglaubt. Im April 2008 suchte mich, veranlasst durch die Kirche, die Polizei zu Hause auf und ich sollte durch ein Gerichtsverfahren mundtot gemacht werden. Im Marz 2010 habe ich den Fall mit Hilfe der Bundesjustizministerin und der Medien offentlich gemacht. Nach Recherchen der Beteiligten stellte sich heraus, dass der damalige Erzbischof “meinen” Fall vertuscht hat. Der Kaplan hatte sich immer wieder bei ihm fruhzeitig als Pfarrer beworben, weil er so gut mit Kindern umgehen konne. Aufgrund der eingereichten Klagen und weiterer Recherchen habe ich erfahren, wie die Bistumer und Personen, welche heute hochste Amter in der katholischen Kirche bekleiden, aktiv alles vertuscht haben.

Die neuen drei heiligen Konige der Kirchen hei?en: Verschweigen – Versetzen – Vertuschen.

Es ist nicht richtig und mehr als unverstandlich, dass die suspendierten Pfarrer ihr Gehalt weiter beziehen und deren Opfer mit einem einmaligen Almosen abgespeist werden sollen. Die Kirche hat noch immer nichts aus der Vergangenheit gelernt. Im Bistum Trier beispielsweise wurden unter Fuhrung des Missbrauchsbeauftagten Bischof Ackermann 7 aufgrund von Sexualdelikten vorbestrafte Priester wieder in den Kirchendienst eingesetzt. Es gibt schlichtweg keinen Bereich in der Gemeindearbeit, in welchem padophile Priester nicht mit Kindern in Beruhrung kommen konnten.

Wenn man die Kirche verklagt, dann berufen deren Vertreter sich auf die geltenden Verjahrungsfristen. Im November 2010 hatte mir die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger in einem Brief zugesichert, etwas gegen die uberholten Verjahrungsfristen zu unternehmen. Bis heute habe ich diesbezuglich jedoch nichts gehort und keinen Fortschritt feststellen konnen. Daher schlie?e ich mich der guten Aktion an und trete ab dem 15. Juni 2012 selbst in den Hungerstreik.

Mit freundlichen Gru?en

WilfriedFesselmann

SNAP-Sprecher Deutschland

Handy: 01573-6556878

 

 

 

 

 




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