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Kremsmunster: "Pumpgun-pater" Vor Anklage

By Markus Rohrhofer
der Standard
October 11, 2012

http://derstandard.at/1348285793353/Kremsmuenster-Pumpgun-Pater-vor-Anklage

Justiz entscheidet Ende Oktober

Linz - Uber zwei Jahre hat die Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt, jetzt scheint es fix, dass die jahrelangen Ubergriffe korperlicher, seelischer und sexueller Gewalt gegen zahlreiche fruhere Zoglinge des Benediktinerstiftes Kremsmunster ein gerichtliches Nachspiel haben wird. Wie Der STANDARD aus gewohnlich gut informierten Justizkreisen erfuhr, soll noch Ende Oktober gegen den heute 77-jahrigen Pater A. Anklage erhoben werden.

Dringender Tatverdacht

Ein Blick in den 1200 Seiten starken Gerichtsakt lasst den Heiligenschein von Pater A. rasch verblassen. Die Staatsanwaltschaft sieht demnach einen dringenden Tatverdacht bei einer Reihe von Delikten: schwere Notigung, Qualen oder Vernachlassigen unmundiger oder wehrloser Personen, Vergehen nach dem Waffengesetz - der Pater besa? illegal eine Pumpgun und eine Pistole und soll damit einen Schuler bedroht haben - Korperverletzung, sexueller Missbrauch von Jugendlichen, sexueller Missbrauch von Unmundigen, schwerer sexueller Missbrauch von Jugendlichen, Vergewaltigung, Missbrauch eines Autoritatsverhaltnisses, gefahrliche Drohung und Notigung.

Im Marz trat Pater A. auf eigenen Wunsch aus dem Kloster aus.

Die Delikte waren, da die Ubergriffe zwischen 1970 und 1995 passiert sein sollen, eigentlich strafrechtlich verjahrt. Doch die entscheidende Wende brachte ein von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten der Linzer Psychiaterin Adelheid Kastner. Sie attestierte drei von 14 untersuchten Personen "schwere Folgen", was die Verjahrungsfrist verlangert und somit eine Anklage noch moglich macht.

40 mutma?liche Opfer einvernommen

Offiziell halt man sich bei der Staatsanwaltschaft noch bedeckt. "Es sind fur den 29. Oktober noch zwei kontradiktorische Einvernahmen geplant. Dann wird es eine offizielle Stellungnahme von unserer Seite geben", entgegnet der Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr, Andreas Pechatschek, auf STANDARD-Anfrage.

Insgesamt 40 mutma?liche Opfer wurden von den Behorden einvernommen, gegen zwolf Personen wurde ermittelt. Elf Verfahren wurden eingestellt, ubrig blieb das Verfahren gegen Pater A. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 12.10.2012)

 

 

 

 

 




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