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MEHR Als 1.000 Misshandelte Ddr-heimkinder Melden Sich Zur Beratung

T Online
October 12, 2012

http://nachrichten.t-online.de/mehr-als-1-000-misshandelte-ddr-heimkinder-melden-sich-zur-beratung/id_60283376/index?news



Mehr als 1.000 misshandelte ehemalige DDR-Heimkinder haben sich bereits bei der im Thuringer Sozialministerium eingerichteten Beratungsstelle gemeldet. Die Aufarbeitung der Zustande in DDR-Jugendeinrichtungen sei nicht nur ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des SED-Regimes, sagte Sozialministerin Heike Taubert (SPD) am Freitag in Erfurt. "Auch fur uns in der Jugendhilfe ist es heute wichtig, dass wir klar benennen konnen, was damals passiert ist", sagte die Ministerin. Nur mit diesem Wissen konne verhindert werden, dass sich Ahnliches wiederhole.

Im Juni 2010 war ein Arbeitskreis gegrundet worden, um die Aufarbeitung der Geschehnisse in Kinderheimen und Jugendwerkhofen der DDR auf den Weg bringen. Die Schilderungen ehemaliger Heimkinder von Missbrauch und Gewalt in den Einrichtungen mussten ernst genommen werden, sagte Taubert weiter. "Wir mussen davon ausgehen, dass das wirklich so passiert ist, auch wenn es unglaublich ist."

Betroffene oft nicht ernst genommen

Gleichzeitig zeigte sich die Sozialministerin angesichts der Klagen vieler Betroffener uber bis heute anhaltende Stigmatisierungen sowie schwierige juristische und burokratische Anerkennungsverfahren ernuchtert. Eine allgemeine historische Aufarbeitung des erlittenen und zugefugten Unrechts sei sicher einfacher zu bewerkstelligen, als Anerkennungsprozesse im Einzelfall, sagte sie. "Wir sind als Politik da auch ein Stuck weit hilflos", raumte Taubert ein. Wahrend der Tagung wiesen Betroffene in teilweise emotionalen Schilderungen auf ihre aktuellen Schwierigkeiten hin. Haufig wurden sie nicht ernst genommen, Burokratie und Justiz versagten ihnen ihre Anspruche.

Fur die Opfer des DDR-Jugenderziehungssystems haben die neuen Bundeslander und der Bund gemeinsam einen Entschadigungsfonds in Hohe von 40 Millionen Euro aufgelegt. Die Halfte davon kommt vom Bund, die andere Halfte teilen sich die neuen Lander. Thuringen zahlt 3,3 Millionen Euro ein. Die Diskussion uber dieses DDR-Unrecht war erst in den vergangenen drei Jahren in den Blickpunkt der Offentlichkeit geruckt.

 

 

 

 

 




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