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Studie Relativiert Bild Vom P�dophilen Priester

By Von Edgar Bauer
Studie Relativiert Bild Vom P�dophilen Priester
December 9, 2012

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Ein Priester hält einen Rosenkranz und eine bischöfliche Erklärung zu den Missbrauchsfällen durch Jesuiten-Pater in der Hand. (FOTO: DPA)

KÖLN/MZ. Nur die wenigsten katholischen Priester, die sich sexuell an Minderjährigen vergehen, sind im klinischen Sinn pädophil. Das ist das Ergebnis einer Studie des forensischen Psychiaters Norbert Leygraf (Duisburg) im Auftrag der Bischöfe. Es gebe im Vergleich zwischen Klerus und der männlichen Bevölkerung "keine bedeutsamen Unterschiede", sagte Leygraf in Trier. Die weitaus meisten sexuellen Übergriffe von Priestern geschähen aus Gründen, die im "normalpsychologischen Bereich" liegen. Der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, sprach von der Hoffnung auf eine "neue Qualität in der Debatte um den Umgang mit Tätern im kirchlichen Bereich"Für die Erhebung wertete Leygraf mit zwei Kollegen 78 psychiatrische Gutachten aus den Jahren 2000 bis 2010 aus. Die sexuellen Übergriffe selbst, derer die Geistlichen beschuldigt waren, lagen meist vor dieser Zeit, die Mehrzahl in den 1960er bis 1990er Jahren. Das Spektrum der Vergehen umfasste zum einen den Besitz und die Nutzung kinderpornografischen Materials (zwölf Fälle). Zum anderen ging es um Vergehen mit und an Minderjährigen - angefangen von Umarmungen bis zum vollzogenen Geschlechtsverkehr. Die Opfer waren überwiegend Jungen im jugendlichen Alter.

Täter seien zur Hälfte heterosexuell orientiert, zu einem guten Drittel homosexuell. Ungefähr jeder zehnte Täter weise eine bisexuelle Orientierung auf. Das in der Öffentlichkeit vorherrschende Täterprofil vom "pädophil veranlagten, sexuell unreifen Priester" habe sich nicht bestätigt, betonte Leygraf. Mehr als 80 Prozent der Gutachten empfahlen einen weiteren Gemeinde-Einsatz der jeweiligen Priester. Bei etwa der Hälfte hielten die Gutachter einen eingeschränkten Einsatz für angezeigt. Nur zwölf Geistliche (15 Prozent) sollten aus dem Gemeindedienst entfernt werden.




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