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Durch Den Eingang Zum Kloster Ettal Im Landkreis Garmisch-partenkirchen Ist Die Kloster- Und Pfarrkirche Zu Sehen. Im Gegensatz Zu Den Deutschen Bischofen Will Die Benediktinerabtei Ettal Ihre Studie Zur Aufarbeitung Des Missbrauchsskandals Hinter Klostermauern Schon Bald Vorstellen.

Augsburger Allgemeine
January 12, 2013

http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Studie-zu-Missbrauch-in-Kloster-Ettal-kurz-vor-Abschluss-id23457956.html

Durch den Eingang zum Kloster Ettal im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist die Kloster- und Pfarrkirche zu sehen. Im Gegensatz zu den deutschen Bischofen will die Benediktinerabtei Ettal ihre Studie zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals hinter Klostermauern schon bald vorstellen.

Im Gegensatz zu den deutschen Bischofen will die Benediktinerabtei Ettal ihre Studie zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals hinter Klostermauern schon bald vorstellen. Das Papier stehe kurz vor seiner Veroffentlichung, teilten Kloster, Verein der Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer sowie das Institut fur Praxisforschung und Projektberatung (IPP) am Freitag in einer gemeinsamen Erklarung mit. Unterdessen wies der Munchner Kardinal Reinhard Marx den Zensurvorwurf um die gestoppte Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche zuruck.

Vor allem im Internat des Benediktinerklosters Ettal (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) waren Schuler jahrzehntelang von Ordensgeistlichen missbraucht und korperlich sowie seelisch misshandelt worden. Vor zwei Jahren wurden die Falle bekannt.

«Sobald die Ergebnisse Ende Marz vorliegen, werden diese der Offentlichkeit vorgestellt», hei?t es nun in der Mitteilung des Klosters. «Dies war kein einfacher Weg, aber wir haben erkannt, dass nur die konsequente Aufarbeitung auch den Opfern gerecht wird», sagte Abt Barnabas Bogle zu der Studie. Das IPP hatte den Auftrag, die Missbrauchsfalle im Kloster wissenschaftlich zu untersuchen.

Grundlage fur die wissenschaftliche Aufarbeitung war unter anderem ein Bericht von Ex-Bundesverfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch. Daruber hinaus habe das IPP anhand der vom Kloster zur Verfugung gestellten Unterlagen und zahlreicher Interviews mit Schulern, Angehorigen und Patres eine wissenschaftliche Analyse verfasst.

700.000 Euro an Betroffenen gezahlt

Opferverein und Kloster hatten sich in einem intensiven Dialog bemuht, aufeinander zuzugehen und einen Ausgleich zwischen Opfern und Kloster herbeizufuhren, hei?t es weiter. Neben einer Mediation wurden der Mitteilung zufolge 700 000 Euro an 70 Betroffene gezahlt.

Nach Angaben von IPP-Geschaftsfuhrer Florian Straus waren der Zugang zu Quellen und der Umgang mit den Ergebnissen ohne Konflikte moglich. Der Vorsitzende des Opfervereins, Robert Kohler, erklarte: «Wir konnten das Kloster im Rahmen der Gesprache davon uberzeugen, dass nur Offenheit die uns wichtige Glaubwurdigkeit bewirkt.»

Die deutschen Bischofe hatten hingegen am Mittwoch ihre Studie zu Missbrauchsfallen in der katholischen Kirche im Streit mit dem Hannoveraner Kriminologen Christian Pfeiffer vorerst gestoppt. Der Direktor des mit der Aufarbeitung ursprunglich beauftragten Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) wirft der Kirche - insbesondere den Diozesen Munchen-Freising und Regensburg - Vernichtung von Missbrauchsakten und Zensur vor.

"Von Zensur zu reden, ist eigentlich unangebracht"

Diesen Vorwurf wies der Munchner Erzbischof Marx am Freitag zuruck. «Von Zensur zu reden, ist eigentlich unangebracht», sagte er dem Bayerischen Rundfunk. «Es geht darum, die berechtigen Interessen der Opfer, die Interessen der Wissenschaft, auch die berechtigen Interessen der Offentlichkeit nach Information ins Verhaltnis zu setzen zu den Fursorgepflichten, die ein Bischof gegenuber seinen Priestern und Mitarbeitern hat - auch den verstorbenen.» Marx hatte zu den Vorwurfen Pfeiffers tagelang geschwiegen. Stattdessen au?erte sich sein Generalvikar Peter Beer dazu.

Nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals in Kloster Ettal war Abt Bogle von Marx zum Amtsverzicht gedrangt worden. Er durfte die Klosterleitung aber nach einer papstlichen Untersuchung, einer sogenannten Apostolischen Visitation, wieder ubernehmen.

 

 

 

 

 




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