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Sexueller Missbrauch War Meist Geplant

Die Welt
January 16, 2013

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Trier - Katholische Priester haben ihre sexuellen Ubergriffe auf Kinder und Jugendliche genau geplant. Das sei eines der «erschutternden Ergebnisse», die die Auswertung der Gesprache bei der Hotline fur Missbrauchsopfer erbracht habe.

Das sagte der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Triers Bischof Stephan Ackermann, am in Trier.

Jene Priester und Diakone hatten «sich das Vertrauen von Kindern erschlichen und diese dann auf schandliche Weise missbraucht» - in der Kirche, in Heimen und in Internaten. Fast 8500 Gesprache waren bei der Opfer-Hotline der katholischen Kirche gefuhrt worden, die von Ende Marz 2010 bis Ende 2012 geschaltet war. Die Bewegung «Wir sind Kirche» bedauerte die Einstellung der Telefon-Hotline.

Nach den Gesprachen mit Opfern, die meist uber Vorfalle aus dem Zeitraum zwischen 1950 und 1980 berichteten, habe es keine Hinweise auf «zufalls- oder uberfallartige Taten» gegeben, sagte Ackermann. Die Tater hatten oftmals «die psychische Wirkung von Riten» wie Gebeten oder Beichten ausgenutzt, um sich an den Kindern zu vergehen.

«Besonders erschuttert hat mich, dass die Tater den Minderjahrigen vortauschten, ihre Handlungen seien ein Ausdruck liebender Verbundenheit mit Gott», sagte Ackermann. Mehr als 60 Prozent der Anrufer gaben an, Opfer sexueller Gewalt gewesen zu sein. Die meisten von ihnen waren Manner.

Der Bischof kundigte an, die Aufklarung des Missbrauchsskandals werde auch nach dem Ende der Hotline fortgesetzt. «Wir wollen das Vertrauen nutzen, um mit allen Kraften heute und in Zukunft das Verbrechen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu verhindern.» Die Bischofe wurden sich «weiterhin mit gleichbleibender Intensitat und Konsequenz um eine grundliche und transparente Aufarbeitung bemuhen». Die Kirche geht von insgesamt rund 1200 Opfern aus.

Zwar sei der Stopp der Missbrauchsstudie in der vergangenen Woche «ein herber Ruckschlag» bei der Aufarbeitung gewesen. Die Studie werde aber «zeitnah und solide» neu angegangen, sagte Ackermann. Es gebe bereits mehrere Interessenten. «Ich werde an dem Thema dranbleiben», sagte Ackermann, der seit fast drei Jahren fur die katholische Kirche Missbrauchsbeauftragter ist. Vergangene Woche hatte die katholische Kirche eine wissenschaftliche Studie des Hannoveraner Kriminologen Christian Pfeiffer gestoppt. Er warf der Kirche Zensur und Aktenvernichtung vor, was diese zuruckwies.

Die Opfer-Hotline gehorte zu einem Ma?nahmenpaket, das die Kirche nach dem Bekanntwerden des Missbrauchsskandals im Fruhjahr 2010 geschnurt hatte. Sie war als erste Anlaufstelle fur Opfer und Angehorige gedacht - und wurde abgeschaltet, weil es zuletzt kaum mehr Anrufe gab, wie der einstige Leiter, Andreas Zimmer, sagte. Die Betroffenen konnen sich jetzt an Beratungsstellen der einzelnen Diozesen wenden.

«Wir finden es sehr bedauerlich, dass die Hotline eingestellt wurde», sagte Christian Weisner von der Bewegung «Wir sind Kirche». Die Missbrauchserfahrungen beschaftigten die Opfer ein Leben lang und kamen immer wieder hoch. «Die Kirche braucht eine solche Zuhor-Nummer», sagte er. Es ware ein gutes Zeichen gewesen, die Hotline geschaltet zu lassen, um zu zeigen: «Wir sind weiter bereit, auf Euch zu horen».

 

 

 

 

 




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