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Ruckgang Von Missbrauchsfallen in Katholischer Kirche in Bayern

Passauer Neue Presse
April 2, 2013

http://www.pnp.de/nachrichten/bayern/701166_Weniger-Missbrauchsfaelle-in-katholischer-Kirche-gemeldet.html


In Bayern zeichnet sich ein Rückgang der Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ab. Im vergangenen Jahr gingen bei der Missbrauchsbeauftragen des Erzbistums Bamberg, der Anwältin Eva Hastenteufel-Knörr, sieben neue Vorwürfe ein. Im Jahr zuvor seien noch zwölf Fälle aktenkundig geworden, sagte ein Sprecher der Erzdiözese.

Seit Oktober 2011 registrierte das Bistum Passau einen Fall des Verdachts auf Missbrauch. Es seien Vorwürfe gegen einen Lehrer an einer kirchlichen Schule erhoben worden, teilte die Diözese mit. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde dieses Verfahren eingestellt. In zwei weiteren Fällen wurde gegen zwei Priester der Diözese der Vorwurf übermäßiger Gewaltanwendung gegenüber Schülern erhoben. Beide Fälle lagen bereits so weit in der Vergangenheit, dass eine Weiterleitung an die Polizei bereits aus diesem Grund unterblieb, wie ein Sprecher mitteilte. "In beiden Fällen wurde mit den Opfern Kontakt aufgenommen und angemessene Hilfen angeboten."

Auch im Bistum Augsburg nahmen die Meldungen von sexuellem Missbrauch durch Geistliche oder Mitarbeiter der Diözese im vergangenen Jahr deutlich ab: Es gingen 14 Hinweise ein, im Jahr 2011 waren es nach Angaben des Missbrauchsbeauftragten noch 30 Fälle. Zugenommen haben aber 2012 die Meldungen von körperlicher Gewalt von 4 auf 16. Seit 2010 wurden in dem Bistum insgesamt 148 sexuelle oder gewalttätige Übergriffe registriert. Zu zwei Dritteln handelte es sich dabei um sexuellen Missbrauch, zum größten Teil fanden diese Taten vor 1980 statt.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Bistum Würzburg: Hier wurden 2012 weniger Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen oder ähnlichen Grenzüberschreitungen gemeldet als im Jahr zuvor. So seien in den vergangenen zwölf Monaten neun Vorwürfe übermittelt worden, teilte das Bistum mit. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 14. Acht der neun Vorwürfe richteten sich gegen Priester, ein weiterer gegen einen nebenamtlichen Mesner. Zudem lautete einer der Vorwürfe auf physische Misshandlung. Vier der Übergriffe fanden nicht im Bistum Würzburg beziehungsweise durch Priester anderer Diözesen statt.

Im Bistum Regensburg heißt es: "Sollte es einen Vorwurf geben, würde dieser an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Diese hat im Vorjahr aber kein einziges Verfahren eröffnet", sagte Bistumssprecher Clemens Neck. Es habe keine Straftat gegeben. Die Zahlen aus dem Erzbistum München-Freising lagen nach Angaben eines Sprechers noch nicht vor. Der evangelischen Landeskirche in Bayern wurde im Vorjahr ein Verdachtsfall auf sexuellen Missbrauch bekannt.

Anfang 2010 war der Missbrauchsskandal ins Rollen gekommen, der die katholische Kirche in Deutschland erschüttert und zahlreiche Menschen zum Austritt bewogen hatte. Zunächst wurden Fälle von sexuellem Missbrauch im Berliner Canisius-Kolleg publik, dann folgte eine Reihe weiterer Enthüllungen.




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