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Die Grobe Krise Der Katholischen Kirche in Belgien – in Entchristlichtem Land Lebt Es Sich Gefahrlich

Katholisches
May 11, 2013

http://www.katholisches.info/2013/05/11/die-grose-krise-der-katholischen-kirche-in-belgien-in-entchristlichtem-land-lebt-es-sich-gefahrlich/



(Brussel) Die belgische Kirche steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Die Jahresbilanzen der Diozesen weisen gro?e Verluste auf in einem Land, das besonders vom padophilen Mi?brauchsskandal betroffen war. Die Kirche des ethnisch zwischen Flamen und Wallonen geteilten Landes, das bis vor einem halben Jahrhundert eine bluhende katholische Landschaft war, durchlebt eine schwere Krise. Die Priesterseminare sind weitgehend leer, die Zahl praktizierender Katholiken ist auf einen treuen Kern zusammengeschrumpft. Die Bischofe genie?en nur mehr einen Hauch des Ansehens und des Gewichts im offentlichen Leben, die sie einmal hatten. Progressive Bischofe wie Leo Kardinal Suenens, Erzbischof von Mecheln-Brussel und die von ihm zu Bischofen beforderten Gleichgesinnten brachten die Sakularisierung des Landes und die Entfremdung der Glaubigen von der Kirche voran.

Auf Kardinal Suenens liberale Kirche folgt entchristlichte Gesellschaft

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, bei dem Kardinal Suenens als Teil der Rheinischen Allianz zu den gro?en „Machern“ gehorte, propagierten in Belgien selbst fuhrende Kirchenvertreter wie der dominikanische Theologe Edward Schillebeeckx eine „in der Moderne aufgehende“ Kirche. Padophile Kinderschander, wie der fruhere Bischof Roger Joseph Vangheluwe von Brugge, der noch nach seiner Bischofsweihe Neffen schandete, erledigten den Rest. Symptomatischen Hohepunkt fand die Entwicklung im Juni 2010 mit einer skandalosen Schandung des Grabes von Kardinal Suenens in der St. Rumold-Kathedrale von Mecheln als ubler Dan-Brown-Kopie durch eine Sondereinheit der belgischen Polizei auf der Suche nach belastendem Material im Zusammenhang mit dem Padophilieskandal. Gefunden wurde nichts. Was die zustandige belgische Gerichtsbarkeit nicht daran hinderte, die Schandung der Totenruhe nachtraglich fur rechtens zu erklaren.

Hemmschwelle der Kirchenfeindlichkeit sinkt

Aus dieser Krise herauszukommen, ist schwierig. Dazu ernannte Papst Benedikt XVI. 2010 den Bischof von Namur, Andre-Joseph Leonard zum neuen Erzbischof von Mecheln-Brussel und damit Primas von Belgien. Leonard hatte als einziger nennenswerten Priesternachwuchs. Mit der Ernennung entlud sich mit einer bis dahin unbekannten Aggressivitat eine antikirchliche Kampagne. Feministische Extremistinnen sind dabei nur die sichtbarste, aber langst nicht die wichtigste Spitze. Die Tortenattacken und jungst ein skandaloser Angriff barbusiger Femen-Aktionistinnen gegen Erzbischof Leonard tragen jedoch dazu bei, das Ansehen der bischoflichen Wurde zu untergraben und die Hemmschwelle im Umgang mit den kirchlichen Wurdentragern zu reduzieren. Die Angriffe gegen Erzbischof Leonard sind aussagekraftig. Der Erzbischof, der mit dem Mi?brauchsskandal nicht zu tun hatte, vielmehr energisch dessen Aufarbeitung mit „maximaler Transparenz“ vorantrieb, mu?te den emporten Burgern eigentlich gefallen. Er ist aber als glaubenstreuer Vertreter der Kirche ein Dorn im Auge. So entsteht die skurrile Situation, da? ausgerechnet er zum Sundenbock der Kirchenfeindlichkeit gestempelt wird, die sich aus dem Mi?brauchsskandal rechtfertigt. Der Padophilieskandal scheint vielen lediglich als willkommenes Sprungbrett zu dienen, sich moralisierend uber die Kirche zu erheben und von ihr loszusagen. Am Beispiel Belgiens la?t sich ablesen, da? eine entchristlichte Gesellschaft nicht „neutral“, sondern moralinsauer und antikirchlich wird.

Einnahmen sinken, Ausgaben steigen durch Schmerzensgeldzahlungen an Mi?brauchsopfer

Bei der von der Kirche eingerichteten Stelle zur Aufarbeitung der Mi?brauchsfalle nennt man interessante Zahlen. 72 Prozent der gemeldeten Falle betreffen Flandern und stammen zu 80 Prozent von Mannern, die zum weitaus gro?ten Teil in den 50er und 60er Jahren geboren wurden. Die Angaben bestatigen, da? die „Offnung“ der Kirche gegenuber der Welt, wie es die Stimmung wahrend und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil propagierte, und das Zusammentreffen mit der gleichzeitig erfolgten „Sexuellen Revolution“, der Kirche enorm geschadet hat. Eine Diskussion uber diese Zusammenhange mit moglichen Schlu?folgerungen findet jedoch nicht statt. Unterdessen mu? die Kirche den Mi?brauchsopfern Schmerzensgeld zahlen, wahrend die Einnahmen zuruckgehen.

Die Studie L’Iris et le Croisssant von Professor Felice Dassetto von der Katholischen Universitat Lowen sieht Probleme der belgischen Kirche auch durch rapide Veranderungen der Gesellschaft, die in vielen Stadten multikulturell umgebaut wurde. Der Anteil der einheimischen Bevolkerung und des Anteils der Katholiken daran befinde sich in vielen belgischen Stadten in schnellem Ruckgang.

Multikultureller Umbau der Gesellschaft bedeutet Verlust traditioneller Identitat und schnelles Wachstum des Islam

Laut ACS-Bericht sind 25 Prozent der Einwohner Brussels Moslems. Tendenz schnell steigend. In der belgischen Hauptstadt gibt es bereits 77 Moscheen.

In diesem Klima radikalen gesellschaftlichen Umbaus durch Verlust der traditionellen kulturellen Identitat der Einheimischen und andersreligiose Zuwanderer aus fremden Kulturkreisen kommt es zum neuen Phanomen zunehmender Gewalt gegen kirchliche Einrichtungen. So zum Beispiel zum Brandanschlag auf die Pfarrkirche von Begijnendijk in Couvin in der Diozese Namur oder die Beschadigung von sieben Kirchen.

Der Angriff gegen Erzbischof Leonard wahrend einer Diskussion ausgerechnet zum Thema Meinungsfreiheit an der Staatlichen Universitat Brussel durch Femen-Aktivistinnen wurde bereits erwahnt. Die Feministinnen beschuldigten die Kirche der „Homophobie“.

Ausweg aus Krise durch kirchliche Erneuerung in Glauben und Disziplin – Bischofe gegen Euthansie von Kindern und Alzheimerpatienten

Der Ausweg aus der Krise ist nicht leicht, doch andert sich etwas im Episkopat, seit Andre-Joseph Leonard Primas wurde. Die Bischofe solidarisierten sich mit ihm nach den Tatlichkeiten von Femen. In einer Stellungnahme sprachen sie den gewalttatigen und gotteslasterlichen Feministinnen „jede Glaubwurdigkeit“ ab. Deren Verhalten stehe in „volligem Widerspruch zum Thema der Diskussion und zum Stil, mit dem die katholische Kirche den Dialog mit der pluralistischen Gesellschaft“ fuhre.

Erzbischof Leonard fordert glaubenstreue Gruppen und Gemeinschaften. Eine Arbeit im Stillen, dort, wo die Kirche sich wirklich erneuert. Die Bischofe mit Leonard an der Spitze sind auch gegen einen Gesetzentwurf in den Ring getreten. Die Belgien wie auch die Hauptstadt Brussel regierende Sozialistische Partei unter dem Regierungschef und bekennenden Homosexuellen Elio Di Rupo mochte per Gesetz die bereits 2002 legalisierte Euthanasie auf unter 15jahrige Kinder und auf Alzheimer-Patienten ausdehnen.

In Belgien ist das Leben auf vielfaltige Weise todlich bedroht. Auch das ein Produkt der entchristlichten Gesellschaft. Kein leichter Stand fur die katholische Kirche.

Text: Giuseppe Nardi

 

 

 

 

 




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