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Priester Ihrer Amter Enthoben - Nach Kreuz.net Geht's Nun Gloria.tv an Den Kragen

The Gayosterreich
May 11, 2013

http://www.gayoesterreich.at/schweiz-liechtenstein/schweiz-liechtenstein-news/schweiz/4143-schweiz-priester-der-aemter-enthoben-nach-kreuz-net-geht-es-nun-gloria-tv-an-den-kragen.html

Chur/Vaduz: Zwei der Betreiber der NS-freundlichen und homophoben Webseite 'gloria.tv', die katholischen Priester Reto Nay und Markus Doppelbauer, wurden von ihren Erzbischofen ihrer kirchlichen Amter enthoben. Ausloser der 'Hetzjagd' sollen laut Nay zwei homosexuelle Aktivisten aus Deutschland, ein Ex-Katholik und ein Priester, sein.

"Amtsenthebung: Der Bischof von Chur, Msgr. Vitus Huonder, hat mit Datum vom 15. Marz 2013 den Pfarradministrator von Tujetsch (Sedrun), sur Dr. Reto Nay, des Amtes enthoben.

Chur, 15. Marz 2013

Bischofliche Kanzlei Chur"

Diese Meldung auf der Webseite des Bistums Chur sorgt fur Aufregung, ist doch Reto Nay - gemeinsam mit Markus Doppelbauer, einem Diozesanpriester aus Vaduz, und der Theologin Eva Doppelbauer aus St. Polten - einer der Betreiber der Webseite 'gloria.tv'. Ahnlich wie die homophobe Hassseite 'kreuz.net' versteht sich das Portal als 'private Initiative, die nicht direkt mit der kirchlichen Hierarchie verbunden ist' und die 'Wahrung, Forderung und Ausbreitung der katholischen Kirche und des katholischen Glaubens' zum Ziel hat. Darunter verstanden die Betreiber offenbar auch Hetze gegen Homosexuelle - derzeit vor allem auf der englischsprachigen Version der Webseite, weil bekanntlich die konservative Regierung dort die Ehe auch fur gleichgeschlechtliche Paare offnen will (wir berichteten mehrmals) - oder die Verharmlosung des Nationalsozialismuses.

Das sprichwortliche Fass zum Uberlaufen brachte dann zwar nicht die Homophobie der Betreiber, sondern die 'Pille danach': Angeblich 'die englischsprachige Redaktion' hatte in einem Artikel kritisiert, dass vier katholische Kliniken in vier Kolner Notfallambulanzen diese verabreichen wurden. Den Artikel dazu hatte sie mit einem Bild deutscher Bischofe versehen, das mit dem Hakenkreuz-Symbol gestempelt war. Das durfe man, denn 'das deutsche oder osterreichische Recht ist fur uns nicht ma?geblich', meinte Reto Nay. Zudem sei "das Hakenkreuz, ebenso wie die Pille danach, ein Symbol der Verachtung des Lebens. Jeder Vergleich basiert auf einem Aspekt, nicht auf dem Ganzen (...) Bei den Nazis weiss man, dass sie gewissenslos waren. Bei katholischen Bischofen darf man voraussetzen, dass das nicht der Fall ist, obwohl die Einfuhrung der 'Pille danach' in katholische Spitaler das Gegenteil beweist", rechtfertigte sich Nay.

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) reagierte entsprechend 'verschnupft' und teilte dem Bischof von Chur wohl unmissverstandich mit, dass man mit dieser Art der Berichterstattung nicht einverstanden sei. Bereits zuvor hatte sich die DBK eindeutig von gloria.tv distanziert und der Seite verboten, Inhalte der katholischen Internetseite 'kirche.tv' zu verwenden. Bischof Huonder forderte nun Nay unmissverstandlich auf, samtliche Beitrage auf gloria.tv, die mit seiner Person in Zusammenhang stunden, sofort zu loschen. Nachdem Nay dieser Aufforderung nicht nachkam, folgte umgehend dessen Amtenthebung als Administrator der Pfarrei in der politischen Gemeinde Tujetsch (Bezirk Surselva/Kanton Graubunden). Reto Nay sei in der Sedruner Kirchengemeinde 'nicht mehr erwunscht', teilte auch der Vorstand der Gemeinde mit. Fur den Sonntagsgottesdienst habe man bereits Ersatz organisiert.

Markus Doppelbauer, ein Mitbetreiber der Webseite und Diozesanpriester aus Vaduz (Liechtenstein), wurde vom Vaduzer Erzbischof Wolfgang Haas ebenfalls des Amtes enthoben. Zudem soll es durch die Kantonspolizei Graubunden bereits Ermittlungen gegen die Webseite geben. Auch wenn tatsachlich das in Deutschland oder Osterreich geltende NS-Verbotsgesetz in der Schweiz keine Gultigkeit hat, konnte ein Versto? gegen die Schweizer 'Rassismus-Strafnorm' verstossen. Demnach sind Personen, die 'offentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebarden, Tatlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwurde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert oder aus einem dieser Grunde Volkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, groblich verharmlost oder zu rechtfertigen sucht (...)', mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe zu bestrafen.

Reto Nay jedenfalls sieht die Aktionen gegen ihn, Doppelbauer und gloria.tv als 'Hexenjagd, die von zwei homosexuellen Aktivisten aus Deutschland eingeleitet wurden. Einer davon sei ein aus der Kirche ausgetretener Ex-Katholik, der andere ein Priester'.

 

 

 

 

 




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