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30 Millionen Euro an Opfer Von Heimerziehung Ausbezahlt

The Focus
May 22, 2013

http://www.focus.de/panorama/welt/kabinett-30-millionen-euro-an-opfer-von-heimerziehung-ausbezahlt_aid_996157.html

Aus dem von Staat, Kirchen und anderen Organisationen finanzierten Hilfsfonds für die Opfer von Heimerziehung sind bis Ende März rund 30 Millionen Euro ausbezahlt worden.

Der Hilfsfonds für Opfer der Heimerziehung hat bis Ende März rund 30 Millionen Euro ausbezahlt – 25 Millionen für ehemalige Heimkinder im Westen und 5 Millionen für Betroffene aus Ostdeutschland.

  Dies geht aus dem Zwischenbericht über die Umsetzungen der Empfehlungen eines Runden Tisches zur Heimerziehung hervor, der am Mittwoch dem Bundeskabinett vorlag.

Der Hilfsfonds wird mit Geldern des Staates, der Kirchen und anderer Organisationen gespeist. Der Opferfonds für die Betroffenen im Westen hat Anfang 2012 seine Arbeit aufgenommen. Für ehemalige Heimbewohner in der DDR gibt es den Fonds seit Juli 2012.

Zehntausende Kinder und Jugendliche wuchsen in der Nachkriegszeit in Erziehungsheimen auf. Häufig galten sie als „Kinder der Sünde“, die ihren ledigen, nicht volljährigen Müttern weggenommen und in Heime eingewiesen wurden. Oder es handelte sich um Jugendliche, die als schwer erziehbar eingeschätzt wurden, weil sie mit ihren Eltern in Konflikt geraten waren. In den Heimen mussten sie häufig schwer arbeiten, etwa in Großwäschereien kirchlicher Träger oder im Moor Torf stechen. Häufig wurden sie geschlagen, drangsaliert und zum Teil auch sexuell misshandelt.

Die Fondsleistungen würden von den Opfern sehr gut angenommen, heißt es in dem Zwischenbericht des Bundesfamilienministeriums. Die Träger der Heime haben in der Regel keine Beiträge zur Rentenversicherung für die geleisteten Arbeiten der Jugendlichen eingezahlt. Viele ehemalige Heimkinder leiden noch heute unter psychischen Störungen. In der Bundesrepublik waren die Heime Mitte der 70er Jahre aufgelöst worden – auch in Folge der Ende der 60er Jahre in der Pädagogik eingeleiteten Reformen. Die DDR hielt bis 1989 am drakonischen Erziehungsstil fest.

  Die Bundesregierung habe durch Änderung des Bundeskinderschutzgesetzes sichergestellt, dass sich solche Missstände in der stationären Jugendhilfe nicht wiederholten, heißt es in dem Bericht. So gebe es beispielsweise heute zusätzliche Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen in Heimen.




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