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Deutschland – Ein Paradies Fur Straftater

The NetzwerkB
May 23, 2013

http://netzwerkb.org/2013/05/23/deutschland-ein-paradies-fur-straftater/

1. Parallel-Justice fur die Opfer von Straftaten,

2. Will die Deutsche Bischofskonferenz das Missbrauchsthema „aussitzen“?

Sehr geehrter Herr Prof. Pfeiffer,

haben Sie vielen Dank fur Ihr freundliches Schreiben vom 6. Mai 2013 und die beiden beigefugten Texte.

Mit unserer Pressemitteilung vom 8. Januar 2013 teilte netzwerkB der Presse mit, dass nach unserer Auffassung die romisch-katholische Kirche nicht aufklaren kann und will. Ein Beleg dafur war zweifelsfrei auch die hektische Aktenvernichtung.

Unwillen und Unfahigkeit betreffen aus unserer Sicht zum einen die statistische Erfassung dieses Massenverbrechens in den Kirchen, zum anderen die Moglichkeit fur die Opfer, die Tater und die sie beschaftigenden Organisationen unmittelbar zur Verantwortung zu ziehen.

Hinsichtlich der Belange der Opfer und des Kinderschutzes sagen wir:

Solange jahrelanger schwerer sexueller Missbrauch mit 3000 oder 5000 Euro aus der Welt geschafft werden kann, wird es auch keine ernsthafte Pravention in der romisch-katholischen Kirche geben.

Solange ein Missbrauchstater weiter im Scho?e der Gemeinschaft verweilen darf, ein Priester, der eine Liebesbeziehung zu einer erwachsenen Frau unterhielt, die Kirche unwiderruflich verlassen muss, bleibt es bei einem System der Lugen und der Heuchelei.

Wir bedauern, dass Sie aufgrund Ihres Angebots in gutem Glauben, der Bischofskonferenz bei Aufklarung und Umdenken zu helfen, am Ende mit Rufschadigung und anderem Unbill konfrontiert waren.

Daruber hinaus wurden wir uns wunschen, dass die gesundheitlichen Schaden bei den Opfern mehr berucksichtigt wurden. Hier haben wir auch einige Anmerkungen zu ihrem Ersatz-Forschungsprojekt gemacht.

Leider haben wir die Endfassung Ihres Fragebogens nicht mehr zugesandt bekommen. Wir furchten, dass diese Seite der gesundheitlichen Folgen (nennen wir es mal Bereich “PTBS”) auch hier eher verschwiegen wurde.

Das Verschweigen der gesundheitlichen Folgen spielt leider den Taterorganisationen dabei in die Hande, die Schwere ihrer Verantwortlichkeiten wegzureden, was Sie bei den realen Entschadigungen ja sehen konnen.

Wir verstehen uns hier stets als Opferinteressenverband und als Kinderschutzverband, aber nicht als Opferschutzverband. Gleichwohl sollten die Opfer aber besser vor den Lugen der Kirchen und der Politik geschutzt werden.

Wir halten eine vollige Uberarbeitung des Schadensersatzsystems auch fur einen wirksamen Teil der Kriminalpravention.

Wer sich mit 5.000 Euro aus seinen Verantwortlichkeiten fur massive und oftmals lebenslange Gesundheitsprobleme der Opfer freikaufen kann, muss sich in Deutschland wie in einem Paradies fur Straftater fuhlen.

Mit freundlichen Gru?en

Norbert Denef

netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.

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