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Geistlicher Wegen Des Verdachts Auf Korruption Festgenommen

Sueddeutsche
June 28, 2013

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vatikanbank-bischof-wegen-des-verdachts-auf-korruption-festgenommen-1.1707835

20 Millionen Euro Bargeld soll ein ehemaliger Geheimdienstler in einem Privatjet von der Schweiz nach Italien transportiert haben. Sein Auftraggeber: Ein hochrangiger Vatikan-Geistlicher. Nun gab es Medienberichten zufolge erste Festnahmen.

Im Zuge von Ermittlungen bei der Vatikanbank ist ein Geistlicher aus dem suditalienischen Salerno Medienberichten zufolge festgenommen worden. Gegen den Monsignore Nunzio Scarano werde wegen Korruption, Betrug und Verleumdung ermittelt, berichtete La Repubblica. Nach Angaben der Zeitung wurden zudem ein Polizeibeamter, der ehemalige Mitarbeiter des italienischen Geheimdiensts Giovanni Maria Zito, und der Borsenhandler Giovanni Carenzio festgenommen.

Monsignore Nunzio Scarano soll dem ehemaligen Geheimdienstler fur einen Geldtransport in Millionenhohe 400.000 Euro bezahlt haben. Insgesamt 20 Millionen Euro Bargeld musste Zito angeblich in einem Privatjet von der Schweiz nach Italien bringen. Der Flieger gehort anscheinend Freunden des Geistlichen.

Wie La Repubblica berichtet, war Scarano zwei Wochen zuvor zum Verdacht auf Geldwasche befragt worden. Von seinem hohen Posten in der Vermogensverwaltung des Heiligen Stuhls wurde Scarano offenbar schon suspendiert. Er selbst betont seine Unschuld. Er habe nur einem Freund helfen wollen und keinen personlichen Vorteil aus dem Geldtransport gezogen, sagte sein Anwalt.

Die Vatikanbank steht wegen des Verdachts der Geldwasche bereits seit Jahren im Fokus der italienischen Justiz. Im September 2010 waren Ermittlungen gegen den damaligen Prasidenten Ettore Gotti Tedeschi und den damaligen Generaldirektor Paolo Cipriani wegen Versto?es gegen das Geldwaschegesetz eingeleitet worden. Die Ermittlungen fuhrten zur Entlassung der Fuhrung des Geldinstituts, Millionen Euro wurden eingefroren. Schon zuvor hatten zahlreiche Skandale das Image der Bank beschadigt, die nach vorlaufigen Ermittlungsergebnissen wiederholt der Mafia zur Geldwasche diente.

Im Juli 2012 forderte der Europarat die Bank, die unter anderem die Spenden der katholischen Kirche verwaltet, zu mehr Einsatz im Kampf gegen Geldwasche auf. In einem Bericht monierte der Europarat, dass vor allem die Kontrolle durch die vatikanische Finanzbehorde unzureichend sei. Diese erklarte im Mai, den Kampf gegen Geldwasche zu verstarken. Auch der neue Chef der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, versprach, das Geldinstitut endlich aus den Negativschlagzeilen zu bringen.

Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass eine neue Kommission nach dem Willen von Papst Franziskus die Geschafte der skandalgeplagten Vatikanbank beobachten soll. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wolle die Rechtsstellung und die Aktivitaten des Instituts besser kennenlernen und es mit dem Auftrag der Weltkirche und des Heiligen Stuhls abstimmen, teilte der Vatikan mit.

 

 

 

 

 




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