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Direktor Der Vatikanbank Tritt Zuruck

The Zeit
July 2, 2013

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-07/vatikan-direktor-ruecktritt

Hauptgebäude der Vatikanbank

Nach der Festnahme des Geistlichen Scarano wegen Korruptionsverdachts haben der Direktor des Geldinstituts, Paolo Cipriani, und sein Vize ihren Rücktritt eingereicht.

Die skandalumwitterte Vatikanbank kommt nicht zur Ruhe: Im Zuge von Korruptionsermittlungen haben zwei Chefs der Vatikanbank ihre Posten geräumt. Der Direktor der Vatikanbank, Paolo Cipriani, und dessen Stellvertreter Massimo Tulli sind von ihren Ämtern zurückgetreten. Der Verwaltungsrat und die Kardinalskommission an der Spitze der Bank hätten die Entscheidung akzeptiert, teilte der Vatikan mit. Der deutsche Präsident der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, werde die Aufgaben zunächst übergangsweise mitübernehmen.

Die Staatsanwaltschaft von Rom hatte 2010 wegen Verstößen gegen die italienischen Anti-Geldwäsche-Bestimmungen Ermittlungen gegen Cipriani eingeleitet. Zuvor waren 23 Millionen Euro, die auf einem Vatikan-Konto einer Römer Bank deponiert waren, sichergestellt worden. Zu einer Anklage kam es jedoch nicht.

Seit dem Vorfall steht die Vatikanbank unter Beobachtung der Ermittler. Für den Vatikan kommen die Abgänge zur Unzeit: Erst vergangene Woche hatte die italienische Polizei einen kürzlich suspendierten Funktionär der Vatikanbank, den Geistlichen Nunzio Scarano, festgenommen. Scarano und zwei weiteren Beschuldigten werden Korruption, Betrug und Verleumdung vorgeworfen.

Die Rücktrittsentscheidung Ciprianis und Tullis sei "im besten Interesse für das Kreditinstitut und den Heiligen Stuhl" gefallen, erklärte der Vatikan. Vatikanbank-Präsident Ernst von Freyberg dankte den beiden für ihre jahrelange Arbeit. Zudem würdigte er die Fortschritte im Bemühen um mehr Transparenz im Finanzgebaren der Kirche, die in den vergangenen Jahren erzielt worden seien. Nun sei jedoch eine neue Leitung vonnöten, um diesen Transformationsprozess voranzutreiben. Von Freyberg war im Februar in den Vatikan berufen worden.

Die Vatikanbank hat mehr als 110 Mitarbeiter, etwa 19.000 Kunden und eine Bilanzsumme von fünf Milliarden Euro. Zuletzt wies sie einen Nettogewinn von 86,6 Millionen Euro aus.




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