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12 Jahre Haft Fur Sex-pater

Osterreich.at
July 4, 2013

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Er war wie der Teufel im Talar, seine Zoglinge nannten Pater Alfons M. (79) nur den Folterknecht. Uber 20 Jahre unterhielt der Konviktsdirektor des Stiftes Kremsmunster ein wahres Terror-Regime. Seine Schuler wurden gequalt, geschlagen und sexuell missbraucht. Mit zwolf Jahren Haft quittierten dies die Richter am Mittwoch im Landesgericht Steyr. Das Urteil ist nicht rechtskraftig, es gilt die Unschuldsvermutung.



Pater erklarte? Buben fur vogelfrei

Gewalt und sexuelle Ubergriffe an 39 Zoglingen ermittelte die Staatsanwaltschaft, 24 davon mundeten schlie?lich in der Anklage. Unter Ausschluss der Offentlichkeit berichteten die Opfer von damals schlie?lich von Schlagen mit einer Ochsenpeitsche, von Fu?tritten und dem Herausrei?en von Haaren. Gelegentlich soll der Pater einen der Buben sogar fur vogelfrei erklart haben. Die Mitschuler seien ermuntert worden, den Betreffenden zu drangsalieren.

Opfer vermissten? Reue des Angeklagten

„Der Pater durfte ein Gespur dafur gehabt haben, wen er sich aussuchte“, sagte die Staatsanwaltin. Die Opfer hatten entweder schulische oder soziale Probleme, der Geistliche stellte sich als deren Schutzpatron dar.

Vor Gericht raumte Alfons M. die Taten weitgehend ein, entschuldigte sich dafur. Doch sowohl die Staatsanwaltin als auch die Rechtsvertreter der Opfer vermissten wahre Reue bei dem 79-Jahrigen.

Der Verteidiger des Paters hatte wegen Verjahrung auf Freispruch pladierte, kundigte nach dem Urteil umgehend Berufung an.

Der Abt von Kremsmunster begru?te das Urteil.

Schlimmer Verdacht: Sex-Pater auch Nazi

Am Rande des Strafprozesses wurde am Mittwoch bekannt, dass Opferanwalte den angeklagten Pater und weitere unbekannte Klosterbruder wegen Wiederbetatigung angezeigt haben. Demnach mussten die Schuler im Internat des Stiftes von Hakenkreuz-Tellern essen. „Ich hol die Pumpgun und erschie? dich, du Jud“, soll der Konviksdirektor einem Zogling gedroht haben. Oder: „Ihr seid lebensunwertes Leben, das auszumerzen ist.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.

Pater Alfons habe au?erdem einen SS-Dolch mit der Inschrift „Meine Ehre hei?t Treue“ besessen und gegenuber den Schulern mit einer „Geheimen Stiftspolizei“ (GeStiPo) gedroht. Ein Teil der Vorwurfe ist bereits in einem Zivilverfahren gegen das Stift Kremsmunster bekannt geworden, das immer noch anhangig ist.

 

 

 

 

 




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