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Forschungsprojekt „sexueller Missbrauch“ Wird Interdisziplinar Ausgeschrieben

Deutsche Bischofskonferenz
August 28, 2013

http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=2369&cHash=3da7c88b116c9892262594f707f3dae0

Das von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossene Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch an Minderjahrigen durch katholische Priester, Diakone und mannliche Ordensangehorige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ wird nun als „Interdisziplinares Forschungsverbundprojekt“ neu ausgeschrieben. Diesen Beschluss hat der Standige Rat der Deutschen Bischofskonferenz auf seiner jungsten Sitzung gefasst.

Nachdem das Forschungsprojekt durch die Kundigung der Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e. V. zu Jahresanfang vorlaufig beendet wurde, weil keine gemeinsame Basis gefunden werden konnte, beschlossen die deutschen Bischofe noch im Januar 2013 einstimmig, an der Realisierung des Forschungsprojektes festzuhalten. Dazu wurde ein Beraterkreis von den deutschen Bischofen eingesetzt, der bei der Uberprufung des Projektkonzepts und der Auswahl eines neuen Projektpartners Hilfe leistet. Wesentliche Ziele des Forschungsprojektes sind nach wie vor die Erhebung von verlasslichem Zahlenmaterial sowie die Untersuchung von Taterstrategien, Opfererleben und institutionellen Aspekten. Die Erkenntnisse werden in die diozesane Praventionsarbeit einflie?en.

Die Projektlaufzeit ist fur die Jahre 2014 bis 2017 vorgesehen. Zum methodischen Vorgehen gehoren ein quantitativer Teil mit einer Analyse von Personalunterlagen sowie ein qualitativer Teil, der die „Tater Opfer Institutionen Dynamik“ untersucht, um eine vertiefte Einsicht uber die Taterstrategien und uber das Verhalten der Kirchenverantwortlichen zu erhalten. Eine Sekundaranalyse stellt den dritten Teil des Forschungsprojektes dar. Hier sollen nationale und internationale empirische Befunde und Studienergebnisse einflie?en. Dazu gehoren Erhebungen, Berichte und wissenschaftliche Veroffentlichungen, die seit 2010 bereits zum Thema „Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche“ erschienen sind beziehungsweise noch erscheinen. Hierzu zahlen insbesondere der Abschlussbericht der Telefonhotline sowie die bereits veroffentlichte Studie von Professor Dr. Norbert Leygraf u. a. „Sexuelle Ubergriffe durch katholische Geistliche in Deutschland. – Eine Analyse forensischer Gutachten von 2000 2010“.

Die Durchfuhrung des interdisziplinaren Forschungsprojekts soll im Zusammenwirken mehrerer Verbundpartner (Hochschulen, Fachhochschulen und/oder andere wissenschaftliche Einrichtungen) erfolgen. Die Wissenschaftler werden verschiedenen Fachdisziplinen angehoren. Bis zum 31. Oktober 2013 kann sich das interdisziplinare Forschungskonsortium gemeinschaftlich mit einer Antragsskizze und der Vorlage eines Forschungskonzeptes beim Verband der Diozesen Deutschlands bewerben.

Dem Beraterkreis, der von Bischof Dr. Stephan Ackermann geleitet wird, gehoren an: Dipl. Psych. Dr. Klaus Elsner, Professor Dr. Jorg M. Fegert, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Kury, Staatsministerin a. D. Roswitha Muller-Piepenkotter, Professor Dr. Matthias Pulte, Professor Dr. Mechthild Wolff und als Geschaftsfuhrerin Dr. Bettina Janssen.

 

 

 

 

 




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