BishopAccountability.org
 
 

TEURE Bau-ideen Nach Dienstreisen

T-Online
October 10, 2013

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_65909204/franz-peter-tebartz-van-elst-teure-bau-ideen-nach-dienstreisen.html

Limburger Bischofsresidenz - die Kosten sind explodiert (Quelle: dpa)

Wie kam es zur Kostenexplosion beim Bau der Limburger Bischofsresidenz?Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird vorgeworfen, die Mehrkosten selbst verursacht und trotz Aufforderungen fur 2012 und 2013 keinen Haushaltsplan vorgelegt zu haben.

Die Steigerung der Kosten konne er sich nur so erklaren, "dass der Bischof von Limburg entweder ein raffinierter Betruger oder krank ist", sagte das Mitglied des Vermogensverwaltungsrates des Bischoflichen Stuhls, Jochen Riebel, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ein "normal denkender Mensch" veranlasse solche Ausgaben nicht.

Der Bischof habe die Steigerungen zum Teil selbst verursacht, sagte Riebel in mehreren Interviews. Den Bau der Residenz habe der Bischof geleitet, nicht sein Generalvikar Franz Kaspar, kommentierte er anderslautende Angaben des Bistums.

Angeblich keinen Haushaltsplan vorgelegt

Standige Neu- und Umplanungen sowie Anderungswunsche des Bischofs hatten zu "ganz erheblichen Mehrkosten gefuhrt", sagte Riebel zudem dem Radiosender FFH. Mitarbeiter des Bistums hatten berichtet, der Bischof habe von seinen Dienstreisen stets neue Ideen mitgebracht und sofort in den Bau einflie?en lassen.

Die Kosten fur das gesamte Bauvorhaben in Limburg stiegen nach Bistumsangaben auf 31 Millionen Euro. Lediglich eine Anfinanzierung von 600.000 bis 800.000 Euro sei im Haushaltsplan 2011 genehmigt worden, erklarte Riebel. Demnach habe Tebartz-van Elst den Haushalt fur 2012 und 2013 trotz mehrfacher Aufforderung einfach nicht vorgelegt.

Keine Mehrkosten fur den Kirchensteuerzahler

Riebel und Michael Lucas, ein weiteres Verwaltungsratsmitglied, dampften unterdessen Befurchtungen, dass der Kirchensteuerzahler fur die Mehrkosten aufkommen musse.

Der Bischofliche Stuhl trage die Kosten, sagte Lucas. "Das ist mit Eigenmitteln finanziert." Mehr als die im Haushalt veranschlagten 2,5 Millionen Euro an Kirchensteuern seien nicht eingebracht worden.

Bezahlt wurde der aufwendige Bau auf dem Limburger Domberg zum gro?en Teil vom Bischoflichen Stuhl, einem mehr als 100 Jahre alten Kirchenvermogen, das dem Bischof fur seine Aufgaben zur Verfugung steht. Allerdings muss der Vermogensverwaltungsrat Ausgaben billigen.

User von t-online.de beziehen klar Stellung

Die Meinung der Leser von t-online.de ist eindeutig. Bei der Umfrage, wie es weitergehen solle mit Tebartz-van Elst, stimmten mehr als 90 Prozent von uber 20.000 Teilnehmern fur seinen Rucktritt. Der Bischof schade durch den Skandal dem Ansehen der katholischen Kirche.

Dass von den Vorgangen niemand etwas gewusst habe, sei "kaum zu glauben", meint nicht nur User "Woell-Rettert". Tebartz-van Elst offenbare sich sich als "verschwenderischer Wolf im Schafspelz", erklart er. "Von was sind die Handwerker und Firmen denn bis jetzt bezahlt worden?" fragt "muck08". und erganzt: "Der Bischof wird es ja wohl kaum vorgestreckt haben."

Andere User betrachten die Kostenexplosion mit Zynismus. "Lasst es uns doch positiv betrachten", schlagt "Kunz" vor. "Dank van Elst kommen die Kirchengelder der lokalen Bauwirtschaft zu Gute. Er hat seinen guten Ruf dem Wohle der Arbeiter geopfert."

"Ware er ein Ehrenmann, ware die Entscheidung klar"

Vermogensverwaltungsrat Riebel weist die Vorwurfe, vorher nicht genauer nach den Kosten gefragt zu haben, zuruck. Das Gremium habe "keine Nachforschungspflicht, sondern der Bischof hat die Pflicht, uns alles vorzulegen, was notig ist", sagte er. Das sei erst am Montag passiert.

Zu den Konsequenzen fur Tebartz-van Elst hat Riebel jedoch auch eine klare Meinug: "Wenn der Bischof ein Ehrenmann ware, ware die Entscheidung klar."

"Unfahig, uneinsichtig und offensichtlich krank"

Der Munsteraner Kirchenrechtler Thomas Schuller forderte Papst Franziskus auf, eine Amtsenthebung gegen Tebartz-van Elst einzuleiten. "Der Bischof wird vermutlich an seinem Stuhl kleben, da gibt es nur noch einen Weg: die Amtsenthebung durch den Papst", sagte Schuller dem "Kolner Stadt-Anzeiger".

Tebartz-van Elst bezeichnete er als "unfahig, uneinsichtig und offensichtlich krank". Der Bischof selbst au?erte sich bislang nicht offentlich dazu.

 

 

 

 

 




.

 
 

Any original material on these pages is copyright © BishopAccountability.org 2004. Reproduce freely with attribution.