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Jesuitenpater: Un-bericht Ist "Geruhrter Quark"

RP
February 7, 2014

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/jesuitenpater-un-bericht-ist-geruehrter-quark-aid-1.4018067

Koln. Jesuitenpater Klaus Mertes hat den UN-Bericht zum Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch von Kindern scharf kritisiert. Er konne "nur den Kopf schutteln", wenn die Experten des UN-Kinderrechtskomitees UNCRC von einer zwingenden Meldepflicht von Missbrauchsfallen an die staatlichen Behorden redeten.

Das sagte Mertes dem "Kolner Stadt-Anzeiger". "Daruber sind wir in der Diskussion langst hinweg. Gerade die Opferverbande warnen vor solch einem Automatismus", so der Pater, der 2010 als Rektor am Berliner Canisius-Kolleg die Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ins Rollen gebracht hatte.

Fur einen staatlichen Ermittler stehe die Unschuldsvermutung zugunsten eines mutma?lichen Taters an erster Stelle, fuhrte Mertes zur Begrundung aus. "Das hei?t, er muss die Angaben der Opfer zunachst einmal bezweifeln." Vor diesem Moment und dem anschlie?enden Verfahren hatten jedoch viele Betroffene Angst. "Aber das sieht der UN-Bericht in seiner Naivitat nicht."

Das Kinderrechtskomitee hatte in einem am Mittwoch veroffentlichten Report den Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch von Minderjahrigen als unzureichend bezeichnet.

Der Heilige Stuhl habe "die Reputation der Kirche und den Schutz der Tater uber die Interessen der Kinder gestellt", sagte die Vorsitzende des Expertenausschusses, Kirsten Sandberg. Der 16-seitige Bericht verlangt unter anderem mehr Transparenz und Nachbesserungen im Kirchenrecht. Er forderte zugleich Anderungen im Umgang der Kirche mit Homosexualitat und Abtreibung.

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Das Papier werfe alles in einen Topf, "was an Vorbehalten gegenuber der katholischen Kirche herumwabert", monierte Mertes. "Und wenn dann noch Themen wie Abtreibung oder Homosexualitat in den Bericht einflie?en, kommt endgultig geruhrter Quark heraus."

Einer zentralen Hotline fur Missbrauchsopfer im Vatikan, wie die UN-Experten sie forderten, erteilte der Jesuit eine klare Absage. Zentralisierung sei ein Teil des Problems beim bisherigen Umgang mit Missbrauchsfallen gewesen. "Aber die UN haben die gleiche Wasserkopf-Denke wie der Vatikan selbst."

Trotz aller Mangel enthalte der Bericht allerdings "immer noch genugend berechtigte Kritik", betonte Mertes. An die Adresse des Vatikan gerichtet, der den Bericht zu Teilen zuruckgewiesen hatte, sagte der 59-jahrige Pater, der inzwischen die Jesuitenschule Sankt Blasien im Schwarzwald leitet: "Ich warne davor, auf beleidigte Leberwurst oder verfolgte Unschuld zu machen."

 

 

 

 

 




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