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Stift Admont Verschleppt Missbrauchsverfahren

HPD
February 19, 2014

http://hpd.de/node/17896

Monche im Stift Admont / Fotos: Volksbegehren

Im Missbrauchsskandal von Stift Admont werden die Opfer weiterhin verhohnt, das Gerichts­verfahren wird weiter zum OGH verschleppt. Die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt dazu: “Admonter Padres wollen, dass Steuer­zahler­Innen fur Miss­handlungen im Stift haften”

Die Vorgeschichte: Jener Betroffene, der den Klageweg beschritten hat, ist gemeinsam mit anderen Ex-Zoglingen vor mehr als 40 Jahren durch die Holle gegangen: Schlage bis zur Bewusst­losigkeit und rituelle Ver­gewalti­gungen zahlten seinen Angaben zufolge zum Alltag, bis heute leidet der Klager unter den Folgen der schweren, damals zugefugten Verletzungen. Besonders emporend: Beide pado­kriminellen Padres waren bis 2013 in steirischen Gemeinden in Amt und Wurden und hatte also auch mit Kindern und Jugend­lichen Kontakt.

Tater bis vor kurzem als Priester aktiv

Erst zu Prozessbeginn wurden diese “pensioniert”. Und das, obwohl sowohl der zu­standige Bischof Kapellari als auch Kardinal Schonborn schon Jahre zuvor uber die Straf­taten informiert worden waren (schrift­lich, der Erhalt der Briefe wurde bestatigt!), ja es lag sogar ein offent­liches Schuld­einge­standnis der Tater vor: Beide beschuldigte Padres hatten Marz 2010 im Nachrichten­magazin “profil” ihre Taten zugegeben. Auch die Klasnic-Opfer-Kommission hatte zwei Betroffenen nach langem Zogern und anfanglicher Ablehnung eine (angesichts der Unge­heuer­lich­keit der Verbrechen vergleichs­weise geringe) Ent­schadi­gung zuge­standen.

Befangener Richter?

Vergangenes Jahr hat ein Richter des Landes­gericht Leoben die Klage gegen das Stift und die beschul­digten Tater in erster Instanz abge­wiesen. Dessen "Urteil“ zufolge haftet namlich der Staat fur die moglichen Uber­griffe, nicht die Tater. Der urteilende Richter ist ubrigens - lt. eigenen Angaben - selbst Absolvent einer steirischen Bene­diktiner­schule, sein Sohn soll in den Genuss eines Stipendiums des Stiftes Admont gekommen sein – eine schiefe Optik. Folge­richtig wurde dieses absurde Urteil vom Ober­landes­gericht Graz in allen Punkten aufgehoben.

Zynische Verschleppungstaktik

Nun hat Admont klammheimlich einen Rekurs beim OGH bean­tragt, womit der Zivil­prozess weiter verzogert werden wird. “Ver­schleppungs­taktiken wie diese sind charak­teris­tisch fur das Vor­gehen der romisch katho­lischen Kirche”, argert sich Sepp Rothwangl von der Platt­form Betroffener kirchlicher Gewalt. “Dieses Taktieren des Stiftes dient dem Zweck, Verant­wortung abzu­schutteln und Betroffene, die den Mut und die Mittel auf­brachten, Gerechtig­keit bei Gericht zu erkampfen, einzu­schuch­tern nach dem Motto: Ihr konnt euch bei Schonborns Klasnic-Opfer Kommission ein paar Kirchen­almosen holen. Wenn ihr euch jedoch erdreistet, mehr zu wollen, werden wir das Verfahren so lange ver­zogern, bis euch Geld und Nerven ausgehen”, schlie?t Rothwangl. Aller­dings zeigt sich Rothwangl zuver­sichtlich, dass ahnlich wie in den Miss­brauchs­verhand­lungen von Mehrerau, letzt­lich dem Opfer Gerechtig­keit widerfahren wird.

 

 

 

 

 




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