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Eine Fubbodenheizung Fur Den Kreuzgang, Fensterrahmen Aus Bronze: Zum Abschluss Eine Lange Liste Mit Den Seltsamsten Umbauten Im Limburger Bischofssitz Und Ihren Kosten.

By Wolfgang Thielmann
Der Zeit
March 31, 2014

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-03/tebartz-van-elst-projekte-kosten

Franz-Peter Tebartz-van Elst, ehemaliger Bischof von Limburg, steht im Innenhof vor der Kapelle des Bischofshauses (Archiv) | © Boris Roessler/dpa

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist vergangene Woche zuruckgetreten und kehrt nicht zuruck nach Limburg. Er hatte die Baukosten fur den neuen Bischofssitz durch teils seltsame Umbauten massiv uberzogen. Wie seltsam, sehen Sie hier in einer langen Liste:

Nachdem der Mariengarten fertiggestellt war, wurde er wieder abgebrochen und zum sogenannten Garten der Stille wieder aufgebaut. Mehrkosten brutto: ca. 667.000 Euro.

Anfang 2013 war bereits die Mehrzahl aller elektrischen Schalter im Projekt eingebaut. Diese wurden durch ein anderes Modell (Sensortaster) ausgetauscht. Hierbei entstanden Elektroarbeiten, die brutto etwa 20.000 Euro gekostet haben.

Nachdem die Kapelle fertig gebaut war, wurde eine Aufhangung fur einen Adventskranz nachtraglich eingebaut. Hierfur musste das Dach geoffnet und ein Kran aufgestellt werden. Die Kosten konnten von der Prufungskommission auf Basis der zur Verfugung stehenden Unterlagen nicht vollstandig geklart werden. Es sind jedoch allein Baukosten von mehr als brutto ca. 18.000 Euro entstanden.

Fur Natursteinverkleidungen vieler Innenwande sowie Verkleidung von Deckenuntersichten wurden ca. 108.000 Euro brutto ausgegeben. Samtliche Flachdacher des Projektes wurden mit Natursteinen verkleidet. Hierfur wurden reine Baukosten von 275.000 Euro brutto bezahlt.

Die Dach- und Fassadenverkleidung der Kapelle in Naturstein Nero Assoluto kosteten brutto ca. 344.000 Euro.

Die Natursteinoberflachen der Wege im Bereich des Kreuzganges im Au?enbereich wurden elektrisch beheizt, was Kosten von ca. 19.000 Euro brutto verursachte.

Die Fenster (Rahmen und Verglasung) waren in der Kostenberechnung mit ca. 910.000 Euro ausgewiesen. Aufgrund der gewunschten Ausfuhrung der Fensterrahmen in Bronze wurden fur diese Leistungen schlie?lich 1.730.000 Euro fallig.

Im Neubau wurde Parkett fur ca. 205.000 Euro brutto verlegt. Bei einer Flache von ca. 420 Quadratmetern entspricht dies einem Flachenpreis von ca. 488 Euro pro Quadratmeter.

Fur die vollflachige Tieferlegung des Grundungsniveaus auf -4,50 m auf dem gesamten Neubaugrundstuck mit Felsabbruch, erforderlichen Unterfangungsma?nahmen der Umfassungsmauern und der Bestandsbauten wurden insgesamt mehr als 2.700.000 Euro ausgegeben. Weil die Untergeschosswande statt zu Kellerwanden zu hochwertigen sichtbaren Fassadenflachen freigestellt wurden, verursachte das erhebliche Mehrkosten.

Das Koi-Becken, ein Wasserbecken fur Zierfische mit ca. 2 m Tiefe, kostete ca. 213.000 Euro.

Es wurden zwei sich offnende Zaunanlagen in bruniertem Messing gebaut. Sie trennen den privaten Bereich des Bischofshauses von den sonstigen Innenhofflachen ab. Reine Baukosten: ca. 49.000 Euro brutto. Das entspricht ca. 5.900 Euro pro Quadratmeter Zaunflache.

Die aufwandige Medientechnik kostete ca. 280.000 Euro brutto. Dabei wurden unter anderem 32 Flachmembranlautsprecher fur ca. 45.000 Euro brutto im gesamten Projekt verteilt.

Fur Mobel- und Tischlerarbeiten wurden etwa 1.150.000 Euro brutto (ohne Innen- und Au?enturen) ausgegeben.

Fur Ausstattung und Kunstwerke (KG 600) (ohne Mobel) wurden insgesamt ca. 1.170.000 Euro brutto verausgabt.

Insgesamt hat das gesamte Objekt eine sehr hochwertige Beleuchtung erhalten. Beispielsweise wurden LED-Lichtlinien in Boden, Wande, unter Stufen, in Gelandern, in Fensterlaibungen und Nischen eingebaut. Allein fur diese LED-Sonderleuchten sind Kosten von mehr als brutto ca. 650.000 Euro entstanden.

Die Ausstattung des Badezimmers des Bischofs mit Sanitargegenstanden (ohne Montage) kostete brutto 37.000 Euro.

Im Bereich der Baunebenkosten sind durch Mehrfachbeauftragungen Doppelvergutungen, Anderungsleistungen sowie sonstige Zusatzleistungen Kosten von mehr als 8.300.000 Euro entstanden.

Nach Vorlage der Kostenberechnung sollten kurzzeitig ca. zwei Millionen Euro durch qualitative Reduzierungen von Oberflachen in Untergeschossen eingespart werden. Diese Einsparungen wurden jedoch im Bauverlauf durch den Bischof wieder ruckgangig gemacht, sodass am Ende sogar noch hohere Kosten entstanden sind.

Das Bischofshaus hat etwa das Vierfache dessen gekostet, was fur den Standard eines "guten Pfarrhauses" errechnet wurde.

 

 

 

 

 




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