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Missbrauchsfall Admont Wird Neu Verhandelt

Der Standard
May 23, 2014

http://derstandard.at/2000001493602/Missbrauchsfall-Admont-wird-neu-verhandelt?dst=t.co

Klage auf 410.000 Euro Schadenersatz gegen Stift und Patres

Leoben/Graz/Wien - Die zivilrechtliche Klage eines ehemaligen Zoglings gegen zwei Admonter Patres und das Stift muss in Leoben neu verhandelt werden. Das hat der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien entschieden, wie am Freitag bekannt wurde. Die dritte Instanz hat damit das Urteil aus Leoben und den Beschluss des Oberlandesgerichts Graz aufgehoben. Nun mussen erst einmal die rechtlichen Rahmenbedingungen eindeutig geklart werden.

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Der fruhere Zogling hat nach Ubergriffen in den 1960er-Jahren auf 410.000 Euro Schadenersatz geklagt, nachdem er bereits von der sogenannten Klasnic-Kommission 25.000 Euro und 100 Therapiestunden zugesprochen bekommen hatte. Der fruhere Schuler soll von den beiden Paters nach eigenen Angaben in der Freizeit im Internat u.a. bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und auch mehrmals vergewaltigt worden sein. Laut Klage leide das Opfer noch heute an den Folgewirkungen wie etwa dauerhafte Verletzungen sowie teilweisen Horverlust.

Schon in erster Instanz abgewiesen

Die Klage war in erster Instanz in Leoben wegen "Unzulassigkeit des Rechtsweges" zuruckgewiesen worden. Das OLG hat das angefochtene Urteil aber per Beschluss aufgehoben. Die Patres beschritten daraufhin den ordentlichen Revisionsrekurs beim OGH mit dem Ergebnis, dass nun neu verhandelt werden muss: "Dem Erstgericht wird eine neuerliche Entscheidung nach Verfahrenserganzung aufgetragen", hei?t es in dem neuesten Beschluss.

"Wir haben unser Ziel erreicht, nun wird weiterverhandelt", sagte Gerhard Hiebler, der Anwalt des Zoglings, am Freitag auf APA-Anfrage. Entscheidend werde nun, wann die Ubergriffe passiert sind. Waren sie in der Freizeit, sind die Patres und das Stift "passiv legitimiert", also rechtlich klagbar. Da es laut dem Opfer au?erhalb des Schulbetriebes passiert war, rechne der Anwalt nun mit einem Verfahren, in dem es neben den formellen Grundlagen endlich auch um Inhalte gehe.

Hoffnung auf au?ergerichtliche Einigung

Hieblers Mandant wunsche sich in Leoben einen anderen Richter als beim ersten Verfahren, da der Jurist aber keine rechtlichen Befangenheitsgrunde geltend machen kann, werde wohl der gleiche Richter verhandeln. Der Anwalt habe auch noch Hoffnung, dass das Stift und die Patres "zur Einsicht kommen" und einen au?ergerichtlichen Vergleich ins Auge fassen.

Die Plattform "Betroffene kirchlicher Gewalt" freute sich uber die Aufhebung des "absurden Urteils aus erster Instanz" und dass es nun "grunes Licht zur Aufarbeitung der Admonter Gewalt- und Missbrauchsverbrechen gibt." (APA, 23.5.2014)

 

 

 

 

 




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