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Tebartz-van Elst: DAS Sahnehaubchen Fur Die Skandal-diozese

Regensburg-Digital
June 12, 2014

http://www.regensburg-digital.de/tebartz-van-elst-das-sahnehaeubchen-fuer-die-skandal-dioezese/10062014/

Tebartz-van Elst zieht nach Regensburg. Unmittelbar nachdem diese Nachricht heute von verschiedenen Medien vermeldet wurde, kam es in den Kommentar-Foren sozialer Netzwerke zu einer Vielzahl an – schonend ausgedruckt – ablehnenden Meinungsau?erungen. Die Frage ist aber doch: Was hat sich der ehemalige Limburger Bischof denn so Schlimmes zuschulden kommen lassen, was von den Verantwortlichen des nun von ihm zur neuen Heimat erkorenen Bistums Regensburg nicht problemlos getoppt werden konnte?

Der Prasser wird abgesetzt, der Demutiger befordert

Warum soll es denn einerseits so schlimm sein, in einer per definitionem feudalistisch organisierten Institution prasserisch mit Geld umzugehen und andererseits eher vernachlassigbar, wenn man, wie in Regensburg, Opfer von Vergewaltigung, Demutigung und Prugel vor den Kopf sto?t, indem man die Taten leugnet, verharmlost oder totschweigt?

Abgesetzt: “Skandal-Bischof” Tebartz-van Elst. Foto: Archiv/ Staudinger

Wahrend der eine, Tebartz-van Elst, mit einem bundesweiten medialen Shitstorm uberzogen und schlie?lich vom Papst abgesetzt wird, wurde der andere, Gerhard Ludwig Muller zum Kardinal und obersten Huter des katholischen Glaubens befordert. Kritik an ihm – sofern es sie noch gibt – lassen sowohl er wie auch die Institution Kirche an sich abperlen. Ihm wurde sogar – was fur ein Hohn – die Verantwortung fur die Aufklarung von sexuellem Missbrauch ubertragen.

Vom Skandal-Bischof zum Skandal-Kardinal: Gerhard Ludwig Muller. Foto: Archiv/ Staudinger

Bruderliche Gastfreundschaft fur van Elst, Arschtritt fur Gewaltopfer

Wahrend dem einen, Tebartz-van Elst, die „mitbruderliche Aufnahme und Gastfreundschaft“ des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer zuteil wird, bekommen andere, Gewaltopfer bei den Regensburger Domspatzen, einen Arschtritt. Sie werden der Luge bezichtigt und totgeschwiegen. Das geht so weit, dass sie sogar bereit sind, sich inmitten tausender Besucher des Katholikentages zu outen – nur um weiter ignoriert zu werden. Der Generalvikar, der mit seinen Serienbriefen Missbrauchsopfer auf die Therapeutencouch und ins Krankenhaus brachte, verbleibt auch unter Bischof Voderholzer im Amt.

Zeichnet verantwortlich fur demutigende Serienbriefe, bleibt bislang im Amt: Generalvikar Michael Fuchs. Foto: Archiv/ Staudinger

So sehr sich viele jetzt uber den Umzug Tebartz-van Elsts nach Regensburg emporen mogen – dass er hierher kommt, ist nur konsequent. Regensburg ist, auch wenn das hier manche nicht gerne horen, eine bundesweit einmalige Diozese. Nirgendwo sonst wird so konsequent versucht, den Missbrauchsskandal – auf Kosten von Opfern – auszusitzen und die Forderung nach Aufklarung, Voraussetzung fur jeden Form von Pravention, abperlen zu lassen.

Nette Worte, Betroffenheit und Versprechen, aber kein Handeln: Bischof Voderholzer. Foto: Archiv/ Staudinger

Tebartz-van Elst ist allenfalls das Sahnehaubchen obendrauf auf diesen Eisberg an Skandalen. Und wenn sich dank seiner Anwesenheit wieder eine breitere Offentlichkeit den Zustanden in diesem Bistum widmet – dann hat er sogar noch etwas Gutes getan.

 

 

 

 

 




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