BishopAccountability.org
 
 

Vorwurfe: DAS Werk Raumt Fehler Ein

Vorarlberg.orf
November 8, 2014

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2678212/

Mehrere ehemalige Mitglieder der katholischen Gemeinschaft Das Werk in Bregenz berichten von Einschrankung der personlichen Freiheit und sexuellen Ubergriffen. Ein Sprecher raumt jetzt Fehler ein, die gehorten aber der Vergangenheit an.

Georg Gantioler, Sprecher des Ordens, bestatigt zwar, dass es fruher durchaus ublich gewesen sei, dass die Leitung zum Beispiel personliche Briefe vorab gelesen und abgefangen habe. Auch sei es vorgekommen, dass dem geistlichen Begleiter personlich Anvertrautes weitererzahlt wurde. „Da sind die Grenzen manchmal flie?end gewesen“, so Gantioler gegenuber dem ORF. Diese Praktiken gehorten aber der Vergangenheit an. „Man kann das jetzt Fehler nennen. Ich wurde sagen, dass waren Entwicklungsschritte“, so der Geistliche. Diese Entwicklungschritte hatten aus der „pubertaren“ Gemeinschaft eine „reife“ Gemeinschaft gemacht, „auch durch schmerzliche Erfahrungen hindurch.“

Die Vorwurfe, die mehrere Aussteiger erheben, wiegen schwer. Darren Canning, ein 35-jahriger Brite, lebte seit seinem 18. Lebensjahr sechs Jahre lang in der Gemeinschaft in einem ehemaligen Dominikanerinnen-Kloster in Bregenz-Thalbach. 2003 ist er ausgetreten. Zum Schluss sei er sich vorgekommen wie in einer Sekte. Standig sei er uberwacht worden. Der Anfang vom Ende war, als Canning nicht einmal zur Beerdigung seines Gro?vaters gehen habe durfen - mehr dazu in Das Werk: Aussteiger erheben schwere Vorwurfe (religion.ORF.at, 8.11.2014).

Priester soll Missbrauch zugegeben haben

Ein ehemaliger Werkpriester, der anonym bleiben will, berichtet von mehreren Missbrauchsfallen. Als zwei Schwestern innerhalb der Gemeinschaft diese Anschuldigungen erhoben, wollte er nicht langer schweigen. Den missbrauchten Schwestern wurde aber nicht geglaubt. Frauen seien immer selbst als Verfuhrerinnen dargestellt worden. Wurden sie missbraucht, sei ihnen eine Mitschuld angelastet worden. Ein Priester des Ordens sei auch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. Weil der aber von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr sprach, stand es am Ende Aussage gegen Ausssage.

Der Priester soll den Missbrauch spater zugegeben haben. Trotzdem soll er in der Kurie im Vatikan an eine zentrale Stelle versetzt worden sein. Sprecher Gantioler sagt dazu, der Priester habe sich hinterher entschuldigt. Einen Missbrauch sieht er aber nicht: „Ich wurde hier nicht von Missbrauch sprechen“. Stattdessen habe es sich um einen „Zolibatsbruch“ gehandelt.

Stellungnahme zu Biografie ehemaliger Schwester

Ahnliche Anschuldigungen erhebt Doris Wagner, eine ehemalige Ordensschwester, in einer am Samstag erschienenen Biografie. Das Werk wird zwar nicht explizit genannt, aus dem Kontext sei aber zu entnehmen, dass es sich dabei um die katholische Ordengemeinschaft handle. Laut APA schildert die Frau in dem Buch, kontrolliert, manipuliert, sexuell missbraucht und unter Druck gesetzt worden zu sein.

In der Stellungnahme von Das Werk hei?t es dazu: "Wir bedauern es sehr, dass sie (Anm. Doris Wagner) in einer derartig negativen Weise auf die Jahre in unserer Gemeinschaft zuruckblickt und viele positive Dinge, die sie erlebt hat, ausblendet.“ Bedauernswert sei ebenso, „dass ein Priester der Gemeinschaft eine kurze intime Beziehung mit der damals 24-Jahrigen unterhalten hat“. Eine diesbezugliche Anzeige wegen Vergewaltigung sei jedoch sowohl in Deutschland als auch in Osterreich zuruckgewiesen worden. Auch eine „Apolstolische Visitation“ zur Klarung der Vorwurfe habe es gegeben, raumt Das Werk ein. Der abschlie?ende Bericht der Kongregation sei jedoch noch ausstandig.

 

 

 

 

 




.

 
 

Any original material on these pages is copyright © BishopAccountability.org 2004. Reproduce freely with attribution.