Missbrauch: Vatikan nimmt Bischöfe in die Pflicht

Stol
February 09, 2015

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Ranghohe Kirchenvertreter müssen Missbrauch konsequent melden.

Es müsse sichergestellt werden, dass alle, die mit Kindern arbeiten, in solchen Fällen tatsächlich zur Rechenschaft gezogen würden. Papst Franziskus sei ein Vorschlag hierzu unterbreitet worden. Einzelheiten wurden nicht genannt. Zudem kündigte die Kommission an, einen Gebetstag für Missbrauchsopfer ins Leben zu rufen.

Die 17 Mitglieder der päpstlichen Kommission waren am Wochenende im Vatikan zu ihrer ersten Tagung zusammengekommen. Das Gremium setzt sich aus Geistlichen und Laien zusammen. Unter den acht Frauen und neun Männern sind auch zwei Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester aus Irland und aus Großbritannien.

Papst: Kindesmissbrauch durch nicht vertuschen

Papst Franziskus hatte vor einigen Tagen dazu aufgerufen, Kindesmissbrauch durch katholische Priester nicht zu vertuschen. „Denn im Priesteramt ist absolut kein Platz für diejenigen, die Minderjährige missbrauchen“, schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem Brief an nationale Bischofskonferenzen und religiöse Orden.

Kritiker werfen der katholischen Kirche vor, sexuellen Missbrauch in ihren Reihen nicht konsequent genug aufzuarbeiten.

Für Empörung sorgte unter anderem der Fall des US-Bischofs Robert Finn. Der Geistliche ist noch immer im Amt, obwohl er von einem Gericht in Kansas verurteilt wurde, weil er einen pädophilen Priester nicht angezeigt hatte.

In der vergangenen Woche wurden in Spanien zehn spanische Priester sowie zwei Laien angeklagt, weil sie sich vor rund zehn Jahren mehrfach an einem minderjährigen Messdiener sexuell vergangen oder den Missbrauch gedeckt haben sollen.

Ein UN-Ausschuss hatte dem Vatikan im vergangenen Jahr vorgeworfen, nicht genug zu tun, um Kindesmissbrauch innerhalb der Kirche zu unterbinden.