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Erzbistum Köln sitzt auf Milliarden-Schatz

N24
February 18, 2015

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/6165910/erzbistum-koeln-sitzt-auf-milliarden-schatz.html

Die Fassade des Kölner Domes.

Das reichste deutsche Bistum hat erstmals offen gelegt, wie vermögend es wirklich ist. Es sind Milliarden - allerdings nicht so viele, wie manche gemutmaßt hatten.

Das Erzbistum Köln - das größte und reichste in Deutschland - hat erstmals sein Vermögen offengelegt. Es beläuft sich auf 3,35 Milliarden Euro, teilte das Erzbistum bei der Vorlage des Jahresabschlusses 2013 mit. Allein die Finanzanlagen, im wesentlichen Wertpapier- und Immobilienfonds, beliefen sich auf 2,4 Milliarden Euro, sagte der scheidende Generalvikar Stefan Heße. Nicht erfasst sind unverkäufliche Kunstschätze wie der Dreikönigsschrein im Kölner Dom.

Das Vermögen sei im Wesentlichen in Rücklagen gebunden, um langfristige Verpflichtungen zu decken. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2013 und umfassen auch selbstständige Rechtsträger wie den Erzbischöflichen Stuhl, den Dom, das Metropolitankapitel, das Priesterseminar und vom Erzbistum verwaltete Stiftungen. Deutschlands mitgliederstärkste Diözese legte zum ersten Mal einen nach dem Handelsgesetzbuch testierten vollständigen Jahresabschluss mit Bilanz und Ergebnisrechnung vor. Danach hatte der Haushalt 2013 ein Volumen von 811 Millionen Euro.

Mit der Bilanzvorlage löse das Erzbistum sein Versprechen umfassender Transparenz bei den Finanzen ein, betonte Heße. Der künftige Hamburger Erzbischof scheidet am Sonntag aus seinem Amt an der Verwaltungsspitze des Erzbistums aus. Neben den Finanzanlagen von rund 2,4 Milliarden Euro aus verfügt das Erzbistum über Sachanlagen im Wert von rund 646 Millionen Euro. Dazu gehören insbesondere Immobilien wie Schulen und Tagungshäuser.

Rücklagen für langfristige Verpflichtungen und Risiken decken 1,66 Milliarden Euro, wie es hieß. Die Pensionsrücklage für rund 4.000 Priester beträgt 410 Millionen Euro. Die Bauerhaltungsrücklage zur Instandhaltung von Kirchengebäuden umfasst 596 Millionen Euro, die Ausgleichsrücklage für Schwankungen bei der Kirchensteuer 620 Millionen Euro. Mehr als ein Viertel des Gesamtvermögens ist als Fremdkapital ausgewiesen. Dazu zählen Sonderposten von 220 Millionen Euro sowie Rückstellungen von 508 Millionen Euro, darunter Spenden und Vermächtnisse.

Seit dem Finanzskandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst legen immer mehr katholische Bistümer Rechenschaft über ihr Vermögen ab. Das Erzbistum Köln ist mit über zwei Millionen Katholiken das mitgliederstärkste Bistum Deutschlands und eines der bedeutendsten der katholischen Kirche überhaupt.




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