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Deutscher Bischof Trelle Bat Um Vergebung Fur Sunden Der Kirche

kathweb
February 19, 2015

http://www.kathpress.co.at/site/nachrichten/database/68003.html

Bonn, 19.02.2015 (KAP/KNA) In einer au?ergewohnlichen Zeremonie hat der Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Norbert Trelle, zu Beginn der Fastenzeit um Vergebung fur Verfehlungen der Kirche im Laufe der Geschichte gebeten. Trelle ist Diozesanbischof von Hildesheim, wo ab Montag die DBK zu ihrer Fruhjahrsvollversammlung tagt. Anlass der Wahl des Tagungsortes sind Jubilaumsfeiern zum 1.200-jahrigen Bestehen der Diozese Hildesheim.

Das Jubilaum sei aber auch ein Grund innezuhalten und sich die Verfehlungen in der Vergangenheit bewusst zu machen. Es gehe um "die Sunden von uns selbst und die Sunden derjenigen, die vor uns zur Kirche von Hildesheim gehort haben", sagte Trelle am Aschermittwoch im Hildesheimer Dom. Trelle bat dabei auch eindringlich um Verzeihung fur Gewalt und sexuellen Missbrauch, den Priester und kirchliche Mitarbeiter Kindern angetan haben. Zu lange seien Augen verschlossen geblieben, zu lange auch habe die Kirche die Opfer alleine gelassen. "Heute sehen wir, dass wir nicht den Weg der Liebe gegangen sind und Gutes unterlassen haben. Jetzt stehen wir vor dir barmherziger Gott, in dieser Zeit. Wir stehen vor dir und den Menschen, bedruckt mit alter Schuld. Wir bitten um Vergebung", so der Bischof.

Bischofe diskutieren im "Theologischen Cafe"

Im Zuge der DBK-Vollversammlung in Hildesheim wollen die Bischofe gleich zu Beginn den Kontakt zu den Burgern suchen. Am Sonntagabend (22. Februar) laden mehrere von ihnen zu "Theologischen Cafes" ein. Die Gesprache in sieben Innenstadt-Cafes sollen sich um Migration, Armut, Gerechtigkeit, Glaubensweitergabe, Kunst und Familie drehen. Inhaltlich werden die Bischofe weiter um das Thema Familie ringen. Die Weltbischofssynode im Oktober im Vatikan ist ein zentrales Thema.

Dass es neue Impulse mit Blick auf den Kommunionempfang fur wiederverheiratete Geschiedene, das kirchliche Arbeitsrecht und bei der Verkundigung zur Sexualitat geben soll, ist bei einer Mehrheit der 66 Bischofe und Weihbischofe Konsens. Wie weit die Anderungen gehen sollen, ist aber umstritten. Fraglich ist zudem, ob die vergleichsweise liberale deutsche Position weltkirchlich mehrheitsfahig ist. Die Erwartungen sind hoch - auch die an den Papst, der ein neues Klima der Offenheit geschaffen hat. Viele hoffen, dass er Reformen bringt, andere warnen vor einer Aufweichung der kirchlichen Lehre und Disziplin.

Wahl der Delegierten fur die Weltbischofssynode

DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx wirbt derzeit eindringlich fur Veranderung. Wie viel Ruckhalt Marx' Reformkurs in der Bischofskonferenz hat, konnte sich bei der Wahl der drei bischoflichen Delegierten zur romischen Synode zeigen, die in Hildesheim auf dem Programm steht.

Um ihre Meinung wird derzeit auch die katholische Basis gefragt: Zur Vorbereitung der Synode hat der Vatikan im Dezember eine zweite weltweite Umfrage zu Ehe und Familie gestartet. Alle 27 deutschen Diozesen wollten den Fragebogen ins Netz stellen. Die Zeit drangt, denn bereits Mitte Marz mussen die Antworten in Bonn sein. Ein deutschlandweites Auswertungsdokument will die Bischofskonferenz bis zum 15. April nach Rom schicken.

Befassen wollen sich die Bischofe auch mit dem Fluchtlingsthema: In scharfen Worten haben viele von ihnen die EU kritisiert. Im Umgang mit Bootsfluchtlingen versage Europa auf ganzer Linie, meinte etwa Trelle. Immer wieder haben die Bischofe auch zur Aufnahme von Fluchtlingen in Deutschland aufgerufen. Viele Diozesen, aber auch Gemeinden und Initiativen, helfen Fluchtlingen vor Ort - in Einzelfallen sogar am Rande der Legalitat.

"Pegida": Probleme mit Sympathisanten in Gemeinden

Klar fielen die Worte der Bischofe zur "Pegida"-Bewegung aus: Uber Islam, Fluchtlinge und Einwanderung konne man diskutieren, "aber nicht auf diesem Niveau", erklarte Kardinal Marx. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte gar, Christen durften bei "Pegida" erst gar nicht mitmachen. Bei aller Klarheit allerdings wissen die Oberhirten, dass es in den Gemeinden auch "Pegida"-Sympathisanten gibt.

In einem gesonderten Studientag befassen sich die Bischofe in Hildesheim mit den Herausforderungen und Chancen durch Facebook, Twitter und Co. Sachverstand bringen Paul Tighe, Sekretar des Papstlichen Medienrats, der Medienethiker Alexander Filipovic, und der Theologe und Digital-Stratege Ansgar Mayer ein.

[ stammt von der Webseite http:]

 

 

 

 

 




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