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Bistum Und Domspatzen Beauftragen Wei?en Ring

BR
April 27, 2015

http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/inhalt/missbrauch-bistum-regensburg-102.html



Das Bistum Regensburg und die Regensburger Domspatzen wollen den sexuellen Missbrauch von Kindern in ihren Reihen aufarbeiten. Dazu sei eine Zusammenarbeit mit der Opferhilfe Wei?er Ring vereinbart worden, teilte Generalvikar Michael Fuchs am Montag (27.04.15) mit. Samtliche Falle wurden von einem Rechtsanwalt unabhangig und ergebnisoffen aufgeklart. Kircheninternen Nachforschung zufolge waren seit Ende des Zweiten Weltkrieges rund 80 Kinder von Priestern und Lehrern im Bistum Regensburg sexuell missbraucht worden, darunter auch bei dem weltberuhmten Chor. Konkrete Zahlen von Ubergriffen bei den Domspatzen wurden nicht genannt.

Domkapellmeister Roland Buchner entschuldigt sich

Domkapellmeister Roland Buchner entschuldigte sich bei den Opfern "in tiefer Erschutterung und Scham" und bat um Vergebung. Bei den Domspatzen gebe es seit Jahren einen Arbeitskreis Pravention, in dem Schuler, Eltern und Lehrer fur das Thema sensibilisiert werden. Zudem sei ein erweitertes polizeiliches Fuhrungszeugnis fur alle Mitarbeiter sowie eine Fortbildung zur Pravention sexualisierter Gewalt verpflichtend.

"Fur die Offentlichkeit ist es notwendig, eine unabhangige Institution einzuschalten, die eine Begutachtung der im Raum stehenden Taten, Vorwurfe und Verdachtigungen vornimmt und daruber berichtet."

Domkapellmeister Roland Buchner

"Ich springe in kaltes Wasser, in ein Becken dessen Tiefe ich nicht kenne", sagte der mit der Begutachtung der Missbrauchsfalle bei den Domspatzen beauftragte Rechtsanwalt, Ulrich Weber. Der langjahrige Opferanwalt des Wei?en Ring wolle mit den Betroffenen und den Missbrauchsbeauftragten des Bistums sprechen. Zudem darf er auch Geheimarchive sowie Personalakten des Bistums und personliche Notizen des Generalvikars einsehen. Nach derzeitiger Planung wird in etwa einem Jahr ein Abschlussbericht erstellt sein.

"Mein Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, strukturelle Defizite im Umgang mit Missbrauchsfallen aufzuzeigen und die Praventionsarbeit zu verbessern."

Rechtsanwalt Ulrich Weber

Der Missbrauchsskandal im Bistum Regensburg

Vor vier Jahren hatten sich die katholischen Bistumer in Deutschland darauf verstandigt, Opfern sexueller Gewalt Entschadigung zu zahlen. Das Erzbistum Munchen-Freising etwa hat 29 Falle registriert, in denen auf Empfehlung der Missbrauchsbeauftragten den Opfern durchschnittlich rund 5.000 Euro gezahlt wurden.

Im Februar hatte das Bistum Regensburg bereits uber korperliche Gewalt berichtet und eingeraumt, dass in der Vorschule des weltberuhmten Chors der langjahrige Direktor und mehrere andere Lehrer uber Jahrzehnte Kinder misshandelt hatten. Die rund 70 Betroffenen hatten von Schlagen mit Fausten, Stocken und einem Schlusselbund berichtet. Das Bistum hatte daraufhin beschlossen, die Straftaten anzuerkennen und den Opfern ein Schmerzensgeld in Hohe von jeweils 2.500 Euro zu zahlen.

 

 

 

 

 




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