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Bistum Fordert Schadensersatz Von Tebartz-van Elst

Zeit
July 23, 2015

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-07/franz-peter-tebartz-van-elst-bistum-limburg-schadenersatz

Dem ehemaligen Bischof von Limburg droht nach dem Finanzskandal um seine Residenz eine Klage in Millionenhohe. Uber die weiteren Schritte muss nun der Papst entscheiden.

Das Bistum Limburg droht Franz-Peter Tebartz-van Elst mit einer Schadensersatzforderung in Millionenhohe. | © Franco Origlia/Getty Images

Das Bistum Limburg fordert Schadensersatz in Millionenhohe von seinem ehemaligen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. "Der vom Papst eingesetzte Administrator Manfred Grothe hat im Vatikan mehrfach die Forderung nach materieller Wiedergutmachung vorgebracht", sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle der Bild-Zeitung. "Jetzt muss der Papst entscheiden."

Insgesamt geht es dem Bericht zufolge um rund 3,9 Millionen Euro. Diese Summe habe das Bistum im Zusammenhang mit dem Bau des Bischofshauses abschreiben mussen. Darin enthalten seien unter anderem Kosten fur nicht realisierte Entwurfe in Hohe von 950.000 Euro sowie Um-, Ruck- und Wiederaufbauten fur 780.000 Euro. Die Nebenkosten der Planung seien um 2,2 Millionen Euro uberzogen gewesen.

Ob Tebartz-van Elst fur den Verlust allein verantwortlich sei, soll nach Angaben der Zeitung ein kirchenrechtlicher Prozess klaren. Der Apostolische Administrator sei als Ubergangsverwalter verpflichtet, von der Diozese Schaden abzuhalten, habe Bistumssprecher Schnelle auf Anfrage erklart. Grothe musse also auch Schulden eintreiben, um nicht selbst haftbar zu werden. Mit einer Entscheidung im Vatikan werde im September gerechnet, dann werde der Administrator in den Vatikan reisen.

Vor wenigen Tagen hatte Grothe gesagt, er musse noch mit verschiedenen vatikanischen Kongregationen klaren, ob das Bistum gegen seinen fruheren Bischof rechtliche Schritte einleite. Bei einer gemeinsamen Sitzung des Diozesansynodalrates und des ehemaligen Priesterrates hatten viele Teilnehmer auf mehr Tempo bei der Aufarbeitung gedrangt.

Tebartz-van Elst hatte dem Papst im Oktober 2013 seinen Rucktritt vom Amt des Limburger Bischofs angeboten. Neben einer von vielen als autoritar empfundenen Amtsfuhrung hatte die Emporungswelle uber die Baukosten des Bischofshauses und deren Verschleierung entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Am 26. Marz 2014 nahm der Papst den Rucktritt an. Im Dezember wurde Tebartz-van Elst zum Delegat fur Katechese des Papstlichen Rates zur Forderung der Neuevangelisierung berufen und nahm Ende Marz seine Arbeit in Rom auf.

Nach Angaben der Bild-Zeitung zahlt die KircheTebartz-van Elst derzeit etwa 10.300 Euro monatlich. Davon seien 7.296 Euro Ruhegeld aus der Limburger Bistumskasse.

 

 

 

 

 




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