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Wie Alteste Vor Der Australischen Royal Commission Uberfuhrt Werden!

The Bruderinfo
August 13, 2015

http://www.bruderinfo-aktuell.de/index.php/wie-aelteste-vor-der-australischen-royal-commission-ueberfuehrt-werden/



Zum Beispiel Max Horley, ein Altester der Zeugen Jehovas, bei seiner Zeugenaussage zum Thema Kindesmissbrauch in Australien vor der Kommission.

Der folgende Artikel wurde von einem NICHT-ausgeschlossenen Leser von JWSURVEY.ORG geschrieben.

Wie bereits in vielen Zeitungen und Medien auf der ganzen Welt berichtet wurde, geht die australische ROYAL COMMISSION den Hinweisen nach, dass Zeugen Jehovas in Australien 1006 Missbrauchsfalle an Kindern NICHT der Polizei gemeldet haben. 100 dieser Falle seien angeblich Wiederholungstatern zuzuschreiben.

Der Beweis kommt nicht von „Ausgeschlossenen“ oder „Satan“, wie es die WTG gerne behauptet, sondern von MUTIGEN OPFERN, die sich gemeldet haben. Ebenso von Altesten, die uber diese Falle berichtet haben und interne Unterlagen der WTG an die Offentlichkeit brachten. Diese Unterlagen bestatigen genau das, woruber Kinderschutz-Aktivisten und Betroffene die Wachtturmgesellschaft und die Offentlichkeit informiert haben.

Auf folgende Missstande wurde hingewiesen:

Die Opfer wurden mit den Tatern in geschlossenen Raumen zusammengebracht, um dort ihre Aussagen vor den Altesten (alles Manner) zu erortern. Welche Peinigung und Demutigung das doch fur ein Kind sein muss.

Anzeige bei der Polizei wurde NICHT zugelassen, auch wenn der Missbrauch bewiesen wurde. Dem Opfer wurde gesagt, still zu sein, da man sonst gemieden wurde. (Man muss sich das einmal vorstellen. Eine Straftat wird einfach unter den Tisch gekehrt.) Klingt schrecklich, nicht wahr?

Fur beide, fur das Leben der Opfer und fur die Organisation, hat sich diese Vorgehensweise zu einem spektakularen Schaden entwickelt. Wobei es fur das Opfer schlimmer ist, weil es ja weiterhin mit dem Tater leben muss.

Derjenige, der dies liest und es nicht glauben will, vertraue uns bitte, bis er alles selbst gepruft hat. Dies kannst und solltest du auch tun. Die Wachtturmgesellschaft hat diesen Opfern NICHT die Moglichkeit eingeraumt, an die Offentlichkeit zu gehen. Sie wurden in geheimen Altestensitzungen unter Ausschluss der Familie befragt. Welch ein Kontrast zu dem, wie die ROYAL COMMISSION in Australien in dieser Sache vorgeht. Dies geschieht offentlich. Jedermann kann sich informieren.

Die ROYAL COMMISSION veroffentlicht den gesamten FALL online. Jeder kann diese Videos ansehen. Selbst die Dokumente und der Schriftverkehr werden veroffentlicht. Wie beschamend fur die angebliche Organisation Gottes. Die Kommission hat sich bisher mit zwei Fallen beschaftigt. Die Namen der betreffenden Personen wurden mit BCB und BCG angegeben. Die Kommission hat untersucht, wie die Wachtturmgesellschaft mit den Fallen umgegangen ist. Beide Falle liegen 20 Jahre zuruck. Bisher hat die Kommission die Aussage von den beiden Opfern und den funf beteiligten Altesten.

Hier sind ein paar allgemeine Punkte, die aus der Beobachtung des Verfahrens gewonnen werden konnen. (als ich das schrieb, hatten wir erst den Tag 3 der Anhorung verfolgt. Weitere Tage werden noch folgen.)

Hier findet ihr ein You-Tube-Video der Anhorung.

https://www.youtube.com/watch?v=M94krxNcJQg&list=PLkzrUMKiXNLIiu-nYpELJla70dL4-GI-9#t=2088

Aber schon in diesen 3 Tagen war zu sehen, dass die Strategie der WTG im Umgang mit der Kommission zu scheitern drohte, mindestens aber anfing zu brockeln. Es ist schwer zu glauben, dass die Altesten, wie sie behaupten, von der Rechtsabteilung der Wachtturmgesellschaft nicht richtig betreut wurden.

Alle funf an den Fallen beteiligten Altesten erweckten den Eindruck, als wollten sie sagen: „Wir sagen nicht, dass in der Vergangenheit alles PERFEKT lief. Fur jeden von uns war dies eine neue Situation. Keiner wusste so recht, wie er damit umgehen sollte. Aber wir haben das Problem erkannt und daraus gelernt. Auch wurden die Probleme ordnungsgema? geregelt. Bitte vertraut uns, es ist alles in Ordnung. Bitte schenken sie dem Mann hinter dem Vorhang, (gemeint sind diejenigen, die die Missstande aufdecken mochten) nicht ihre Aufmerksamkeit“

Doch das Problem der Altesten ist, dass die Kommission vorbereitet und gut informiert ist. Daher hinterfragen sie alles mehrmals. Man kann es direkt in den Gesichtern der Altesten erkennen, wie unwohl und unsicher sie sich fuhlen. Erstens hat sich nun gezeigt, dass die Altesten in beiden Fallen schreckliche Unfahigkeit bewiesen; es wurde sogar eine aktive Tauschung nachgewiesen. Es wurde festgestellt, dass Max Horley einen Brief an das Zweigburo schrieb mit dem Hinweis, man sollte diesen Fall nicht zu ernst nehmen. Dieses Schreiben wollte er der Kommission vorenthalten und sagte, er habe es verloren. Damit wollte er die Schwere des Missbrauchsfalles herunterspielen.

Es ist aber nicht nur die Inkompetenz der Altesten, die beteiligt waren, sondern auch der Versuch zu vertuschen.



Am dritten Tag wurde z. B. Dino Ali unter EID befragt. Vor der Kommission behauptet Ali mundlich wie schriftlich, dass er und seine Kollegen den Fall des jungen Madchens (BCG) gegen ihren Vater (angeblich ein Freund von ALI) genauestens untersucht haben. Das Komitee kam zu dem Ergebnis, dass der Vater aufgrund von Mangel an Beweisen nicht ausgeschlossen werden konne, obwohl sie den Aussagen des Madchens glaubten. Sie hatten aber keine weiteren Zeugen und kein Gestandnis vom Vater. Ali hat daraufhin festgestellt, dass in diesem Fall Aussage gegen Aussage steht.

Ali gab zu, dass jeder der an diesem Fall beteiligten Altesten damit einverstanden war, den Fall abzuschlie?en.

Zu seiner gro?en Uberraschung zeigte ihm die Kommission eine Reihe von seinen alten, handschriftlichen Notizen. Sie brauchten recht lange, bis Ali zugab, dass es seine Notizen waren, die er wahrend der Untersuchung des Missbrauchs schrieb. Ali, wie im Protokoll festgehalten und im Video zu sehen ist, war sichtbar unwohl zu Mute und versuchte, um den hei?en Brei herumzureden. Er hatte aber bald keine andere Wahl als zuzugeben, dass es seine eigenen Notizen sind, die die Kommission offensichtlich aus den Unterlagen der Versammlung erhalten hatte.

Die Kommission veranlasste Ali, seinen eigenen Bericht zu lesen, seine eigenen Notizen. Darin beschuldigt nicht nur die Tochter, BCG, den Vater des Missbrauchs, sondern auch BCG‘s Mutter bestatigte Ali, dass der Vater die beiden jungeren Tochter missbrauchte. Auch die alteste der vier Tochter erklarte Ali, dass sie missbraucht worden war.

Klingt schlimm? Es wird schlimmer.

Weiter hinten in seinen Notizen hatte Ali mit seiner eigenen Hand das Gestandnis des Vaters, dass er den Missbrauch begangen hat, niedergeschrieben. Die Kommission wies daher darauf hin, dass es weit davon entfernt war, nur einen Zeugen und kein Gestandnis zu haben. Dino Ali hatte eigentlich drei Zeugen und ein Gestandnis – genugend Beweise fur die Schuld des Vaters.

Nachdem er sowohl grober Fahrlassigkeit als auch offensichtlicher Luge uberfuhrt wurde, verbringt Ali den ubrigen Teil seiner Zeugenaussage damit, vergebens zu versuchen, den Richter davon zu uberzeugen, dass diese drei Zeugen und das Gestandnis in Wirklichkeit nicht drei Zeugen und ein Gestandnis waren.

Es wurde auch schnell klar, dass die Wachtturmgesellschaft zwar so tat, als ob sie einige Dinge geandert habe, aber da, wo es wirklich wichtig gewesen ware, wurden offensichtlich keine Anderungen vorgenommen, und alle Altesten bestatigten dies unter Eid.

Die zwei Zeugen Regel.

Es ist weiterhin Praxis, dass drei Manner eine Betroffene von sexueller Gewalt verhoren, manchmal vor ihrem Tater. Auch die Richtlinie, der Polizei keine Meldung zu machen, sofern es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, besteht weiter. Geandert hat sich nur, dass die Opfer nicht mehr davon abgehalten werden sollen, die Polizei einzuschalten. Die Kernprobleme sind in der Wachtturm-Organisation immer noch lebendig und wirksam vorhanden. Trotz des Versuchs der Wachtturmgesellschaft, der Kommission eine andere Version zu prasentieren, hat die Kommission allein in den ersten drei Tagen diese Schilderung zerschlagen.

Das Versagen ist fur die Wachtturm-Organisation von oben bis unten systemisch. Dies sind nicht die Handlungen einiger „fauler Apfel“ oder inkompetenter Manner. Jeder einzelne Alteste, mit Ausnahme von Ali, hat bestatigt, dass er bezuglich dieser Probleme direkten gedruckten Richtlinien gefolgt ist. In der Tat fuhlten sich diese Altesten nicht in der Lage, von diesen Richtlinien abzuweichen, auch wenn sie damit nicht einverstanden waren. Die folgende Aussage von Max Horly ist typisch fur die wiederholten Antworten der befragten Altesten…



Richter Peter McClellan: „Mr. Horley, ich verstehe, wie die Kirche organisiert ist, aber was das Verfahren betrifft, bedeutet dies, dass die Untersuchung in einem Fall wie diesem, den Anschuldigungen einer Frau, vollstandig von Mannern durchgefuhrt wird; Richtig?“

Max Horley: „Es tut mir leid, die….“

Richter McClellan: „Die Untersuchung in der Kirche wird vollstandig von Mannern durchgefuhrt?“

Horley: „Das ist richtig, ja.“

Richter McClellan: „Glauben sie, dass dies angebracht ist, wenn die Anschuldigungen von einer Frau und vielleicht von einer jungen Frau kommen?“

Horley: „Dies ist – dies ist die Vorgehensweise, die dafur vorgesehen ist.“

Richter McClellan: „Ich wei?, aber ich habe Ihnen eine andere Frage gestellt.“

Horley: „Also, das betrifft wohl meine personlichen Gefuhle. Ich glaube, ich ware immer noch an die Weisungen des Zweigburos gebunden.“

Dies ist wahrend der mundlichen Verhandlung immer wieder zu horen. Alteste befolgen Anweisungen, und sie konnen die Anweisungen nicht in Frage stellen, auch wenn sie mit ihnen nicht einverstanden sind. Und sie sind damit nicht einverstanden.

Unter Druck geraten, sind die meisten befragten Altesten mit der Wachtturm-Politik nicht einverstanden. Von den vier Altesten, die besonders zu den wichtigsten Bedenken der Kommission befragt wurden, gaben drei (Max Horley, Doug Jackson und Kevin Bowdich) schlie?lich teilweise oder vollstandig zu, dass das Verfahren fehlerhaft war und geandert werden musste. Nachfolgend einige Auszuge aus dem Protokoll, die das bestatigen.



Mr. Angus Stewart, Berater der Kommission: „Der Punkt ist, verstehen sie, dass es in Gegenwart der beschuldigten Person sehr schwierig fur das Opfer ist, alles zu sagen, was mit ihm passiert ist?“

Max Horley: „Absolut, ja.“

Stewart: „Und auch in Gegenwart von anderen Mannern, mindestens zwei Altesten; ist das richtig?“

Horley: „Das ist wahr, ja.“

Stewart: „Somit ist es also kein Verfahren, das notwendigerweise die ganze Geschichte ans Tageslicht bringt, nicht wahr?“

Horley: „Offensichtlich nicht wahrend der ersten Sitzung, und wie es sich in diesem Fall zugetragen hat; ja.“

Angus Stewart:: „Das Problem, Mr. Jackson, wird auf diese Weise nicht wirklich behandelt, oder? Das Problem…“



Doug Jackson: „Nein“

Angus Stewart:: … „der gesamte Aufbau der Verfahrensweise mit zwei mannlichen Altesten, ein mannlicher Beschuldigter, und dann eine Frau in einem Umfeld, in dem sie sich nie wohl fuhlen konnte und aufgefordert wird, intime Details sexueller Natur zu erzahlen, – dieser Aufbau funktioniert nicht, oder?“

Jackson: „Nun, ich stimme zu, euer Ehren, wirklich.“

Angus Stewart: „ Das ist kein guter Prozess, oder?“



Kevin Bowdich: „ Er konnte besser sein.“

Nur ein Altester, Dino Ali, bestand stur darauf, dass dieser Ablauf gut war, obwohl seine widerspruchlichen und manchmal bizarren Antworten an die Kommision entweder auf einen Mann hindeuteten, der absichtlich stur die Moglichkeit ausschlie?t, dass seine Kirche Mangel haben konnte, oder auf einen Mann, der Angst davor hat, der Wachtturmgesellschaft offentlich zu widersprechen, oder auf einen Mann mit so eingeschranktem kritischen Denkvermogen, dass er einfache Logik und Beweise nicht verstehen kann.

Hier ist ein weiteres typisches Beispiel dafur, wie der Richter versucht, ihn ans Wasser zu fuhren,… aber Mr. Ali weigert sich, dieses zu trinken, als es um die Diskussion ging, ein Opfer von sexueller Gewalt vor ein Drei-Mann-Komitee zu bringen.

Richter McClellan: „Und Sie denken immer noch, dass es ein angemessener Prozess fur eine junge Frau ist, die Anschuldigungen zu sexuellen Ubergriffen gegen ihren Vater vorbringt, oder?“

Dino Ali: „Ich glaube, es ist ein Prozess, um verstehen zu konnen, was passiert ist. Ich verstehe, wie schwer es fur sie gewesen sein muss.“

Richter McClellan: „Aber aufgrund des Umstandes, wie dieser Prozess durchgefuhrt wurde, war sie nicht dazu in der Lage, ihnen all das zu sagen, was ihr passiert war, und sie ihnen hatte erzahlen konnen. Verstehen Sie das?“

Dino Ali: „Richtig, richtig. Ich verstehe das.“

Richter McClellan: „So… demnach haben sie drei eigentlich gar nicht die ganze Geschichte erhalten, weil der Prozess dies nicht zugelassen hat. Verstehen Sie das?“

Dino Ali: „Das verstehe ich auch.“

Richter McClellan: „Nun… lasst das nicht die Schlussfolgerung zu, dass es einen Mangel in diesem Prozess gibt?“

Ali : „Nein!“

Also… von den vier Altesten, die befragt wurden, stimmten drei zu, dass der Ablauf Mangel hat und bewiesen dadurch, dass die Sorgen der Kommission berechtigt waren. Aber der vierte Alteste weigerte sich zuzugeben, dass der Ablauf Mangel hat, selbst wenn diese Mangel nachweisbar sind.

Wartet… ich sagte vier Alteste. Gab es da nicht noch einen funften?

Ja, den gab es, Altester Joseph Bello. Aber er verbrachte nicht viel Zeit im Zeugenstand.

Eigentlich erschien er nur, um nervos und beschamt eine Aussage zu prasentieren und zu bestatigen, dass er und das Missbrauchsopfer BCB und ihr Ehemann in Betracht gezogen hatten, ihre Geschichte der ROYAL COMMISSION offen mitzuteilen. Doch dann kam er zu der Uberzeugung, dass er damit nichts bewirkt, au?er dass er Jehovas Namen in den Schmutz ziehen wurde.

Daraufhin sagte der Berater der Kommission, Mr. Stewart: „Ich entnehme ihrem Glauben, dass Jehova ein liebender Gott ist?“

Joseph Bello: „Definitiv!“

Stewart: „Wurde Jehova dann nicht mehr um das Opfer besorgt sein als um seinen eigenen Namen?“

An diesem Punkt sollte man meinen, Mr. Bello wurde diesen „Olivenzweig“ nehmen, der ihm angeboten wurde. Aber stattdessen gab er folgende Einsicht daruber, warum die Wachtturmgesellschaft lieber Vergewaltiger freilaufen lie?, als den Opfern zu helfen.

Joseph Bello: „Jehova ware um das Opfer besorgt, aber er ist ebenfalls um seinen Namen besorgt, das sagen uns die Schriften“.

Mit anderen Worten… nein…. Pfui!

Oh, und bevor er den Zeugenstand verlie?, gab er ebenfalls zu, dass er keine wirkliche Ahnung davon hatte, wofur es die Kommission gab, oder was sie tat, und das – obwohl er mehrere Wochen zuvor berufen wurde. Er stellte keine Nachforschungen an. Als der erstaunte Richter ihm sagte, dass er doch durch die Nachrichten von der Arbeit der Kommission gehort haben musste, entgegnete Mr. Bello, den Nachrichten nie zu folgen. Das Gesicht von Richter McClellan nach dieser Antwort spricht tausend Worte.

Das ist nur ein kurzer Auszug aus der „Buchse der Pandora“, die geoffnet und von den Altesten uber den Boden der Kommission verteilt wurde. Nicht ein einziger Altester hat sich mit Ruhm bekleckert. Sie alle brachen bei der Befragung entweder in einem gedampften, beschamenden Chaos in sich zusammen oder zeigten sich selbst als unvernunftige, trugerische Fanatiker.

Wer sich dazu entscheidet, die Videos anzusehen und die Aufzeichnungen zu lesen, nehme bitte die erschutternden Aussagen von BCB und BCG dazu. Hort aufmerksam zu, wenn sie davon berichten, wie ihr Leben durch die Manner zerstort wurde, die sie hatten beschutzen und lieben sollen.

Hort zu, wenn sie davon berichten, wie die Altesten und die Richtlinien der Wachtturmgesellschaft sie in eine schreckliche Situation gebracht haben. Beachtet ihren Mut und ihren Schmerz.

Und bedenkt, dass diese nur zwei von moglicherweise tausenden von Opfern auf der ganzen Welt sind, die die Wachtturmgesellschaft im Stich gelassen hat. Sie tut es weiterhin, bis ein Gesetz, Geldstrafen und die offentliche Meinung sie dazu zwingen werden, ihre mittelalterlichen Ansatze zum Kindesmissbrauch zu uberdenken.

Hier nun eine stichpunktartige Zusammenfassung all dessen, was im Verlauf der weiteren Vernehmung durch die australische ROYAL COMMISSION ans Tageslicht kam.

Es ist noch unvollstandig, da angesichts der Fulle an Material (ganz zu schweigen von dessen „Traurigkeit“) immer noch Dinge offenbar werden, und die Anhorung noch nicht zu Ende ist.

Alteste nehmen Missbrauchsopfer nicht ernst und wischen ihre Klagen einfach beiseite.

Beispiel: Jugendliche Tochter ist nackt in der Dusche, hat die Tur zugeschlossen, obwohl ihr Vater (ein „ernannter Diener“ in der Versammlung) ihr das verboten hat, damit er jederzeit zwecks Missbrauchs zutritt hat. Der Vater bricht vor Zorn die Tur ein und knallt ihr diese dabei ins Gesicht, was ihr ein blaues Auge einbringt.

In der Versammlung von einem Altesten daraufhin angesprochen, „was ist dir denn passiert?“ antwortet sie: „Mein Vater hat die Badezimmertur aufgebrochen und sie mir dabei ins Gesicht geknallt“, reagiert er amusiert mit: „Ach wirklich? Hat er das?“ Sie wird nicht fur voll genommen.

Unter den Altesten herrschte Kumpanei und gegenseitiger Schutz.

Dieser Zeuge Jehovas, der seine Tochter missbrauchte, wurde erst nach Bekanntwerden einer au?erehelichen Beziehung ausgeschlossen. Der schwere Missbrauch innerhalb seiner eigenen Familie spielte nur unter ferner liefen eine Rolle und lief so nebenbei mit.

Die „Zwei-Zeugen-Regel“ ist unzureichend,

da Tater ihre Taten nicht vor Zeugen veruben und deshalb ihre „Schuld“ nicht festgestellt werden kann. Dies begunstigt ein Klima, in dem padophile Zeugen oder auch andere ungeniert ihren Trieben fronen und Kinder missbrauchen konnen. Sie konnen darauf bauen, dass den evtl. Klagen ihrer Opfer entweder kein Glauben geschenkt wird, oder Aussage gegen Aussage steht und nichts unternommen werden kann. Die Anwendung der „Zwei-Zeugen-Regel“ ist falsch, da sie vollig den historisch/kulturellen Kontext, in dem sie steht, ignoriert.

[ur „Zwei-Zeugen-Regel“ http:]

Tater werden aufgrund fehlender „Zeugen“ trotz Anklage eines Opfers nicht „schuldig“ gesprochen“ und haben weiter Zugriff auf Kinder ihrer Familie und Kinder der Versammlung. Selbst wenn sie als „schuldig“ erfunden wurden, dann aber pflichtgema? „bereuen“ und „zurechtgewiesen“ werden, wird seitens der Organisation nichts getan, um ihre Familie/Kinder, aber auch andere Kinder in und au?erhalb der Versammlung zu schutzen. Die Versammlung wird nicht gewarnt und damit gro?er Gefahr ausgesetzt. Trotz „Zurechtweisung“ ging der Missbrauch innerhalb der Familie weiter.

Zitat aus WT v. 01.11.1995 uber Kindesmissbrauch: Was konnen Alteste tun?

Wenn sich ein Glied der Versammlung an die Altesten wendet, weil ihm plotzlich Gedanken oder “verdrangte Erinnerungen” daran kommen, als Kind mi?braucht worden zu sein, werden normalerweise zwei der Altesten beauftragt, Hilfe zu leisten. Sie sollten den Betroffenen freundlich ermuntern, sein Hauptaugenmerk jetzt darauf zu richten, mit der psychischen Belastung fertig zu werden. Die Namen der Mi?brauchstater, an die sich der Betreffende “erinnert”, sollten streng vertraulich bleiben.

Wird die Beschuldigung zuruckgewiesen, sollten die Alstesten dem Anklager erklaren, da? rechtlich nichts weiter unternommen werden kann. Und die Versammlung wird den Beschuldigten weiterhin als unschuldig betrachten. Gema? der Bibel mussen zwei oder drei Zeugen vorhanden sein, damit rechtliche Schritte unternommen werden konnen (2.Kor.13:1; 1. Tim. 5:19). Selbst wenn sich mehr als eine Person an einen Mi?brauch durch dieselbe Person “erinnert”, ist die Natur dieser Erinnerungen doch zu ungewiss, um ohne weitere belastende Beweise rechtliche Entscheidungen darauf zu stutzen. Das bedeutet nicht, da? solche “Erinnerungen” als falsch (oder als wahr) betrachtet werden. Aber bei einem Rechtsfall mu? man sich an die biblischen Grundsatze halten.

Schwere Fehleinschatzung seitens der Wachtturmorganisation

Der Missbrauch von Wiederholungstatern wurde nur mit „Unreinheit“, „unabsichtlichem Sundigen aus momentaner Schwache“, nicht aber mit „Zugellosem Wandel“, „vorsatzlichem und wiederholtem Vergehen“ gema?regelt. Alteste beherrschen ihr Regularium nicht. Trotz „Zurechtweisung“ ging der Missbrauch weiter. Grundsatzlich ist der Wachtturmgesellschaft vorzuwerfen, dass sie den Missbrauch von Kindern eher als unmoralische Handlung bewertet, nicht aber als ein Verbrechen.

Vor Mannern im Zuge von „Rechtsverfahren“

Werden weibliche Missbrauchsopfer auf der Basis von organisatorischen Vorschriften gezwungen, sich (1) ohne moralische Unterstutzung, (2) vor Mannern, (3) ihren Peinigern zu stellen und (4) intime Einzelheiten preiszugeben, was ihre seelische Not und ihr Trauma noch erheblich vergro?ert. Ein jeder dieser Aspekte verletzt samtliche derzeitigen in „weltlichen Verfahren“ ublichen Regeln, die sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse betreffs psychologischer Traumata von Missbrauchsopfern und auf den korrekten Umgang mit diesen stutzen.

Keine Betreuung der Opfer.

Kommt es tatsachlich zu einem Gemeinschaftsentzug eines Mi?brauchstaters, weil er seine Schuld zugegeben hat, kummert es die Organisation nicht, was die Tater weiter anrichten, und welche Gefahr sie sowohl inner- als auch au?erhalb ihrer Familie und der Versammlung darstellen. Die Organisation wascht ihre Hande in Unschuld: „Wir haben unsere Schuldigkeit getan, was jetzt kommt, ist uns egal. Wir sind nicht die Polizei“ etc. Es geht der Wachtturmgesellschaft einzig und allein um ihren „Ruf“ und um den „Schutz“ ihres Images als „reine“ Organisation Gottes.

Die internen „Rechtsverfahren der Zeugen Jehovas“ missachten staatliche Autoritat

und das Strafgesetz, indem sie Missbrauch, wie gesagt, nicht als „Verbrechen“, sondern lediglich als „Unmoral“ einstufen. Existierende und potentielle, zukunftige Missbrauchsopfer werden nicht geschutzt. Es fehlt an volliger Kooperation zwischen ZJ und professionellen Kinderschutzorganisationen, die uber echtes fachliches Knowhow im Umgang mit Opfern verfugen.

Durch die niedrige Qualitat und die Mangelhaftigkeit von Ma?nahmen ist eine fachlich fundierte, echte, gehaltvolle Hilfeleistung fur Missbrauchsopfer nicht gegeben. Die Wachtturmgesellschaft ruht sich bequem auf uber die Jahre in WT-Publikationen verstreut veroffentlichten Wischiwaschi-Artikeln aus, die angeblich alles beinhalten, was Missbrauchsopfer zur Bewaltigung ihrer seelischen Note und Traumata benotigen, wie z. B. das im Juli vom Mitglied der leitenden Korperschaft, A. Morris III, stolz prasentierte Erwachet aus dem Jahr 1982.

Grundessenz aller Hilfeleistung: „Auf Gott warten, er wird’s schon richten. Heile, heile Ganschen, im Paradies wird alles gut“.

Die JW.ORG-Behauptung, „betreffs Kinderschutz waren wir die Ersten, wir sind Vorreiter, und sind damit die Besten“, wurde grundlich weggewischt. O-Ton Kommission: „Wir wollen nicht wissen, wer der Erste war, oder wie es fruher war, sondern: Wie ist es jetzt, hier und heute, und was sind die jetzigen offenkundigen Mangel in JZ-Verfahrensweisen, die korrigiert werden mussen?

Das Recht des Opfers und seiner Angehorigen, zur Polizei zu gehen, wird von den ortlichen Altesten nicht zwingend angesprochen. Dies geschieht nur, wenn es absolut nicht zu vermeiden ist, um -wenn irgend moglich – den „Ruf“ der Org. zu „schutzen“. Die JW.ORG will „nicht schlecht dastehen“. Das Schicksal des MOs ist ihr hierbei egal.

Missbrauchsopfern wird unter Verweis auf 1. Tim 5:13 (nicht „schwatzen“) verboten, mit Personen ihres Vertrauens uber ihr Trauma zu reden, was sich au?erordentlich schadlich auswirken kann. Ihnen wird geboten: „Schluck es runter, bring es hinter dich, warte auf Gott, er wird’s schon richten“. Sie sollen ihren Kummer aussitzen („Wirf deine Burde auf Jehova“), alles herunterschlucken und geduldig auf Gottes Hilfe warten, anstatt ihnen echte, psychologische Hilfe zu geben, oder sie bei der Suche danach zu unterstutzen.

Die autoritare JZ-Befehlsstruktur

Anweisungen kommen strikt von oben nach unten. Entscheidungen werden in diktatorischer top-to-bottom-Manier gefallt; niedere Hierarchieebenen, wie z. B. ortliche Zweigkomitees, konnen nur gehorchen. Behauptungen, „wir durfen LK-Anweisungen an Landesgegebenheiten anpassen“, sind reine Verschleierungstaktik; niedere Hierarchieebenen haben de facto keinerlei Mitspracherecht betreffs endgultiger Entscheidungen. In Australien mag man einen „biblischen Grundsatz“ verschieden von der LK verstehen, vor allem in Kenntnis der ortlichen Gegebenheiten; wenn jedoch die LK nicht zustimmt, muss sich Australien beugen, wider besseren Wissens.

Ein australischer Aufseher, Spink, versuchte eine extreme Verschleierungstaktik. Er wollte den Eindruck erwecken, Australien habe die Freiheit, Anderungen ohne die LK vorzunehmen. Hiermit hatte er jedoch beim vorsitzenden Richter keinen Erfolg, der dies glatt durchschaute und die diktatorische Befehlsstruktur innerhalb der Wachtturmgesellschaft klar feststellte.

Jegliches JZ-Regelwerk konnte nur von der LK geandert werden. Nur sie allein hat Entscheidungs- und Befehlsgewalt. Nur die LK entscheidet, wie die Schrift auszulegen und anzuwenden ist; alle anderen haben zu gehorchen und Anweisungen umzusetzen,.

Jehovas Zeugen mussen erstarrten Strukturen folgen mit der Begrundung, „dem Wort Gottes“ zu folgen, wobei andere „alte Strukturen“, wie z. B. die Steinigungsstrafe, bequem, aber inkonsequent umgedeutet werden. Die Wachtturmgesellschaft ignoriert in ihrer „Schriftauslegung“ vollig den historisch/kulturellen Kontext, in welchem bestimmte Gesetze, wie z. B. die des mosaischen Bundes oder „Frauen sollen schweigen“, gegeben wurden. Sie rei?t einzelne Passagen aus ihrem textuellen Umfeld heraus und legt sich alles so zurecht, wie es in ihre jeweilige autoritare, von der leitenden Korperschaft diktierte, Kirchenpolitik passt.

Die Tatsache, da? JZ-Regularien einem steten Wandel unterworfen sind und laufend „verbessert/berichtigt“ werden mussen, gepaart mit der Tatsache, da? andere, ebenfalls „bibelbasierte“ Kirchen, zu einem vollig anderen Verstandnis der gleichen „biblischen Grundsatze“ kommen, zeigt zum einen, dass es mit der „gottlichen Leitung“ der JW.ORG nicht sehr weit her sein kann, und dass es andererseits auch nicht moglich ist, zu einem „absolut wahren“ Verstandnis biblischer Aussagen zu kommen. Somit ist es unmoglich, JZ-Verfahrensweisen absolut „biblisch“ begrunden/belegen“ zu konnen und „gottliche Autoritat“ fur diese zu behaupten.

Fortsetzung folgt!

 

 

 

 

 




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